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Sonntag, 25. Oktober 2020

DER ALTE (NICHT) AM FENSTER (6)


.............Und immer noch auf Fehmarn.

Nun haben wir schon 4 Wochen rum.

Das Wetter ist eben der Jahreszeit entsprechend.

Immerhin steht der November vor der Tür.

(Manchmal auch ein lieber Bekannter -:)))))

Meine Begleiterin findet es toll hier und möchte am liebsten NIE mehr weg.

(Wäre MIR auch egal) 

Nur dazu müsste man eine Wohnung hier haben und das ist nicht so einfach.

Immerhin habe ich erst einmal ihrem Wunsch entsprochen und weitere 14 Tage dran gehängt.

Warum nicht?

Das mit einer Wohnung hier, kann ich immer noch von zu Hause aus regeln.

Da habe ich mehr Zeit dazu.

Denn ob ich als Fremder in Bayern sitze und täglich damit rechnen muss eine Kündigung zu erhalten oder hier zu wohnen wo ich das Gefühl habe das man mich mag........

Da fällt MIR die Entscheidung nicht schwer.

Vor allem, wenn der  Wunsch dazu an mich heran getragen wird.


Nun geht also alles weiter so, wie gehabt.

ICH fühle mich hier sauwohl.

Meine Begleiterin mit Sicherheit auch, denn sonst würde sie ja nicht hier bleiben wollen.


Und so geht jeder einzelne Tag zu Ende.

In Ruhe und Frieden.

Niemand ist in der Nähe der nervt.

Dass das Essen schmeckt, sieht man mir an.



Habe bald mein Kampfgewicht wieder erreicht.

Trinken schmeckt auch, da mir hier niemand den Blödsinn erzählt das Wasser gesund wäre.


Was will ich eigentlich mehr?  

Mein uralter Satz hat immer noch Gültigkeit.

DAS LEBEN IST SCHÖN. 



Sonntag, 18. Oktober 2020

DER ALTE (NICHT) AM FENSTER (5)



.....aber immer noch auf Fehmarn.

3 Wochen sind bald  rum und, wie es aussieht, noch immer kein Ende in Sicht. 

Finde ich schön................

Aber diese letzten 3 Wochen gingen viel zu schnell vorbei.

Wie alles Gute und Schöne im Leben.

Dagegen will unangenehmes,  nie vergehen. 

Nun 3 Wochen ist doch schon eine schöne Zeit.

Bitte? Was machst Du denn da so?

Ich? Nichts, nur Urlaub.

Urlaub heisst für mich:

Ohne jeden Tag ein neues Ziel zu erreichen.

Das Auto einfach stehen lassen.

Ohne durch Strassen mit anderen Menschen sich zu drängen.

Ohne hunderte von Dingen in Geschäften an zu fassen um sie dann doch nicht zu kaufen.

Nicht unbedingt jedes Bauwerk, altes Gemäuer oder sonstwas anfahren und es auf der Liste als gesehen abhaken.

Ja aber, WAS DANN um Himmels Willen????

Na, Urlaub machen.


Der Italiener sagt dazu: „ II dolce far niente“ 

(Das süsse Nichtstun)

Wann habt IHR das letzte mal auf einer Liege gelegen?

2-3 Stunden lang. 

Nur so. 

Im Hintergrund leise einschmeichelnde Musik.

Die Augen halb geschlossen und an NICHTS gedacht?

Wenn man die Augen aufmacht am Himmel weisse Wolken.

Formen und Bilder in ihnen erkannt.

Die stetige Veränderung wahr genommen und in Gedanken auf ihnen durch die Welt gereist?

Ich sehe da oben, soeben, einen silbernen Punkt am Himmel.

Was ist das?

Eine Cesna 525A.

700 km schnell in 6400 m Höhe

Von Stockholm nach ???????

Geschäftsleute? Reiche Leute? Oder?

Egal. Bestimmt Menschen die im Moment das Fliegen geniessen. Ich sehe sie in ihren Sitzen sich räkeln, ein Glas Wein in der Hand, neben sich eine zärtliche Frau und, durch die Fenster sehend, einen blauen Himmel.

Unter sich Fehmarn.

Wenn sie ganz genau hinschauen wütden, einen Gerhard im Liegestuhl.

Genau so zufrieden wie sie.


Wer nicht träumen kann, ist ein armer Mensch.

Denn nur Träume geben wahres Glück.

Die Wahrheit ist immer schmerzlich und darum sagen auch viele Menschen (vor allem  Partner) nie die Wahrheit.

Es ist ein Glück auch, denn mancher Traum würde zerbrechen und nur Trauer und Scherben hinterlassen.


Seht ihr, und darum träume ich gern.

Sehe mich immer noch als Mann und nicht als Greis.

Träume von einem Leben das im Traum nie zu Ende geht.

Vom Urlaub im nächsten Jahr.

( Habe gestern den nächsten hier für den 25. 04. 2021 gebucht) 

Das ich einmal wieder richtig laufen kann.

Das Menschen mich nicht nur akzeptieren sondern auch annehmen.

Das ich nicht bemitleidet sondern um meiner selbst Willen geliebt werde.

Und, und, und.........

Alles Träume.

Es wäre furchtbar wenn ich nicht mehr träumen könnte.

Und darum bin ich jetzt hier auf meinem Liegestuhl, in meinen Träumen, ein glücklicher Mensch.

BITTE WECKT MICH NICHT AUF !!!!!!!!

 


Sonntag, 11. Oktober 2020

DER ALTE (NICHT) AM FENSTER (4)....

....... aber auf dem Liegestuhl.


Ein wunderschöner Tag.

Herrliche Sonne.

Ganz leichter Wind.

Am blauen Himmel ein Sportflugzeug das seine Kreise zieht  und in der Ferne ein paar Schäfchenwolken. 

Eine davon ist für mich in der Zukunft reserviert. 

Von dort schaue ich dann eines fernen Tages auf EUCH herab.

( und lache, über EUCH) 


Meine Begleitung ist mit dem Auto unterwegs.

Die junge Generation muss was erleben, ich aber geniessen.

So ganz allein träume ich vor mich hin und rekapituliere die vergangenen zwei Wochen.

Moment mal.

Zwei Wochen?

Ja, so lange sind wir schon hier.

Kinners, wie die Zeit vergeht.

Wie lange müssen wir noch?

ICH weiss es ehrlich gesagt selber nicht.

Das hängt vom Wetter, der Laune, im besonderen von meiner Begleitung, von den Finanzen und wer weiss noch was ab.

Vielleicht ist auch morgen schon Schluss?

Oder in 4 Wochen?

Sollte ich mir darüber JETZT und HEUTE schon Gedanken machen?

Nein.

WIR haben ganz andere Probleme.

Täglich!

WAS essen wir heute?

Ist DAS nicht aufregend genug?

Im Gegensatz zu vielen anderen geniesse ich  (wir)  unseren Urlaub.


Dazu gehört bei mir in erster Linie das Essen.

Denn DAS ist das zweitschönste auf der Welt.

Die meisten anderen Zeitgenossen absolvieren einen Zeitraum den man machen muss und den sie dann Urlaub nennen. 

Dabei möglichst viel besuchen, besichtigen, überall mal gewesen sein, abhaken.

Das sehe ich auch täglich wenn wir das Restaurant betreten.

WIR wollen speisen, suchen aus, bereden es, freuen uns drauf, geniessen es dann und finden es dann täglich toll.

Andere haben Hunger und wollen viel für weniges Geld haben.

Möglichst schnell.

Apropos Geld.

Wer im Urlaub alles von der finanziellen Seite sieht, sollte lieber zu Hause bleiben.

Natürlich schaue ich auch aufs Geld, aber es bestimmte nie mein Leben.

Zum glücklich sein benötigt man kein Geld. 

Mit Geld kann ich mir nicht eine Sekunde Leben oder Glück erkaufen, höchstens mich selbst belügen und in eine trügerische Sicherheit wiegen.

Alles auf Kosten der Lebensqualität.

Wenn wir also in das Restaurant hinein kommen und freundlich grüssen, ignorieren das 80% und die übrigen schauen uns an als ob wir vom Mond kommen.

Auch hier sieht man die Veränderung in der Gesellschaft.

Auch hier sehne ich mich nach alten Zeiten zurück.

Nur, wen stört das?

Uns nicht.

Darum sind wir beide auch der einzige Tisch an dem gesprochen und auch viel gelacht wird.

Da Essen etwas mit Kultur zu tun  hat, ich aber täglich sehe wie andere essen, scheint es auch hierbei in den letzten Jahren auch nur bergab gegangen zu sein.

Oder sollte ich jemandem sagen: „Das Messer ist zum schneiden der Speisen da und nicht zum ablecken ?“ 

Wenn bei uns dann zum Schluss noch etwas leckeres zum Nachtisch  kommt, der Bauch voll ist, man angelächelt wird, keine Sorgen oder Schmerzen hat, ja Leute, was will man eigentlich noch mehr?


Viele werden jetzt sagen: „Ja Du, ich aber........“

Nein, nein so ist es nicht.

Jeder hat Sorgen und Probleme, auch ich, man darf sie nur nicht an sein Inneres heran kommen lassen.

Denn man kann NICHTS ändern oder beeinflussen.

Alles läuft seinen vorbestimmten Weg.

Alles ist Kismet.

Und wenn man DAS erkannt hat, dann ist der erste Schritt zum glücklich sein getan.

ICH glaube, ich habe schon ZWEI  Schritte getan.


Bin ich nicht zu beneiden? 

Vor allem, weil das in der Vergangenheit und besonders im letzten Jahr, GANZ anders aussah?

  

Donnerstag, 8. Oktober 2020

DER ALTE (NICHT) AM FENSTER (3)


...........aber dafür am Meer.

Endlich!!!!!!!!

GLÜCKLICH.

Auch wenn das Wetter Scheisse ist.

Aber alles andere ist dafür genau wie ich es mir wünsche.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten.

So einige Kleinigkeiten trüben doch etwas die Laune.

Z.B. das leidige Essen.

Zum ersten male nach meiner Diaspora in Bayern wieder richtig gutes Essen.

Täglich.

Nicht selbst gekocht. 

(obwohl ich mein eigenes kochen etwas vermisse)

Sehr freundliche (liebevolle) Bedienung.

Und hinterher immer noch etwas zum absacken.

Uneingeschränkte Empfehlung von mir : 

„Altes Zollhaus“ 

Wenn da nicht die Bemerkung meiner charmanten Begleitung gestern wäre:

„Das Hemd kannst du nicht mehr tragen. Es spannt über dem Bauch“. 

Dabei esse ich kaum was.

Kommt bestimmt von der ewigen Mahnung von ihr: „ Du musst mehr trinken“

Aber ich kann doch nicht 24 Stunden besoffen sein.


Gestern hatten wir Besuch.

Ehepaar und Sohn,  bekannt geworden im Internet, wollten den ALTEN mal kennen lernen.

Ihr Urteil kenne ich nicht.

Aber ich bin so wie ich bin.

Vogel friss oder stirb.

Wird wohl nicht so schlimm gewesen sein, denn sie wollen uns in Bayern besuchen kommen. 


Dann aber auch negatives wieder. Auch hier der Wahnsinn des Gesichtspampers.

Allein, älterer Herr, auf einer Bank auf dem Deich.

Aber eine Pampers im Gesicht.

Ob er den Ostseewind schützen wollte?

Oder.

Vor der mit Plastikscheiben verrrammelten Kasse bei der Edeka.

„Bitte ziehen sie die Maske höher. Ihre Nasenspitze schaut heraus“

Dieser Wahnsinn kotzt mich immer mehr an.


Dann lese ich heute die Zeitung.

Abgesehen vom üblichen Blödsinn und Verarschung, doch noch eine ernste Meldung.

„Eindeutig Rassistisch!!!!!

Aus der Ulmer Krippe werden die 3 heiligen Könige verbannt.

Melchior ist ein Neger.“

Das geht gar nicht.

Nicht etwa von ein paar idiotischen Spinnern erdacht, nein, vom Dekan selbst und abgesegnet vom Württembergischen Landesbischof.

Das Himmelskomiker nicht alles rechte auf der  Latte haben war mir schon bewusst, aber das sie nun vollkommen den letzten Rest an Verstand verloren haben, hat mich doch  etwas erschreckt.


Nun mein Gedanke.

Soll ich mich nun von all diesen Dingen und sonstigen Nachrichten oder persönlichen Anschreiben in meinem Urlaub angesprochen fühlen oder einfach alles ignorieren?

Ich habe mich für das letztere entschieden.

Welt, leck mich am Arsch.

Das Leben, hier und heute, ist wunderschön.