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Montag, 26. Februar 2018

Wie es früher einmal war....




Hier sitze ich nun am Fenster. 
Draussen liegt Schnee.
Was war das früher, als Kind, schön, wenn der Schnee lag.
Einen Schlitten hatte nicht jeder. Da wurde irgend etwas von jemandem in der Familie gebastelt.
Ich hatte keinen, darum ging  ich zum Lausepark in Berlin. 
Dort war eine Schlitterbahn. 
Vom Berg runter wurde geschlittert. Stehend auf den Schuhen. Bis zum späten Abend.
Der Erfolg war dann immer. Kaputte Knie, Frostbeulen an den Zehen ( diese wurden mit schwarzer Ichtiolsalbe behandelt) und kaputte Schuh. Da die Sohlen meist aus Holz waren, waren die wieder mal zum Teufel.

Ach ja, spielen. 
Im Sommer war im Lausepark auch ein grosser Sandkasten. Da saß ich nun meist, Mutter war da oder auch einkaufen, mit meiner Schaufel und den Förmchen im Sand. Neben mir pinkelten oder schissen diverse Hunde in den Sand, und ich baute mir meine Burgen aus Sand.
Am liebsten Kegel aus feuchtem Sand. 1 Meter hoch. Darin wurde eine Rille gedrückt um die Knicker ( Kugeln) runter  laufen zu lassen.
Der Knüller war dann, durch einen Tunnel.
Niemand kam auf die Idee, das einem Kind irgend etwas zustossen würde. Alle Frauen  auf den Parkbänken  hatten immer ein wachsames Auge auf ALLE Kinder, das keines auf die Strasse lief.
Mehr konnte nicht passieren.
Und wenn, es war immer ein Schupo, der Freund und Helfer, in der Nähe.

Maikäfer wurden gesammelt und im Schuhkarton gepflegt.
Blätter gesammelt zum fressen.
Auch getauscht, denn es gab ja verschiedene Arten.

Was haben wir denn damals noch  gespielt? 
Kennt man alles heute nicht mehr.
Da wurde getrieselt. Ein Kreisel der mit einem Stock an dem eine Schnur war, über die Strasse getrieben.
Es wurde gehopst. Himmel und Erde auf der Strasse mit Kreide aufgemalt.
Oder ein altes Rad von einem Fahrrad, in der Mitte ein Nagel. Dieses wurde am Stock geführt. Nur im rennen. Die wildesten Kurven. 
Ich fand es auch toll, nach einem Regen auf der Strasse im Rinnstein meine Papierschiffchen schwimmen zu lassen.
Oder bei Sonnenschein meine Modellautos auf dem Bordstein zu schieben. Aber ganz  wichtig. Mit Knete mussten sie gefüllt sein, wegen der Strassenlage. 
Später dann wurden Flaksplitter oder Bombensplitter gesammelt. 
Diverse Zigarettenbilder waren der Knüller. Da war ein grosser Tauschmarkt für vorhanden. 
Oder die Serien der NSV bei den Sammelaktionen.

Auf jeden Fall, wir haben gespielt.
Ohne Hilfsmittel oder technischen Schnicknack. 
Jeder baute sich seine eigene Welt auf.
Wir waren eben Kinder.
Heute  behaupte ich sogar , glückliche Kinder.
Und wenn wir auf dem Hof Hopse spielten, der Leierkastenmann seine Kurbel drehte, die Mutter dem ein in Zeitungspapier gewickeltes  5 Pfg. Stück  zuwarf, dann war die Welt für uns Kinder in Ordnung.
Nebenbei noch der Ruf: „Mama, habe Hunger“ prompt wurde ein in Zeitungspapier gewickeltes Butterbrot aus dem Fenster geworfen. 
Es gab Kinderfeste der Hausgemeinschaft und Onkel Pelle machte seine Spässe. 

Irgendwie finde ich das heute immer noch toll.
Es war immer der Mensch die Hauptsache und nicht irgendein Gegenstand. 

Und wenn ich so nachdenke, hier heute  am Fenster, ich möchte, bei aller Armut damals, im Gegensatz zu heute, mit keinem Kind der Gegenwart mit meiner Jugend tauschen.
Wir waren noch Kinder.
Bei aller Armut gesunde und glückliche Kinder. 

Heute?
Ich weiss es nicht.