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Montag, 30. März 2020

DER ALTE AM FENSTER und das Virus...


Ne, ne, da hat doch so irgend ein Virus die ganze Lebensplanung der Menschen durcheinander gebracht.
Ausgerechnet die Chinesen fingen damit an.
Erst klauen sie alles und nun bringen sie Eigene Dinge auf den Markt.
Immerhin haben sie sofort grossartig reagiert.
Wir hier  auch. Theoretisch.

Diese Situation ist neu für einen Grossteil unserer Bevölkerung aber sie versuchen sich dagegen zu wehren.
Sie hat aber auch viel positives herausgebracht.
Z.B gehöre ich endlich auch einer Gruppe an.
Einer Gruppe die man gut als Alibi vermarkten kann.
Ich bin nun ein „Hochrisikopatient“
Es bringt mir zwar nichts, aber es beruhigt ungemein.
War schon immer so. Alte Weisheit aus dem Krieg. 
Wenn etwas nichts hilft, die moralische Wirkung war eine ungeheure. 
Jeden Tag lese ich unzählige male  im Fernsehen, das „wir nun alle gemeinsam zusammenstehen“  (obwohl DAS ja nun gerade verboten ist.) 
Das einer für den anderen da ist (so man weiss wo der wohnt) 
Und man dankt, den unzähligen Menschen die aufopferungsvoll immer noch zur Arbeit gehen. (was haben die denn früher gemacht? ) 
Corona schafft ungeahnte neue Perspektiven.
Jeder sollte sie wahrnehmen.
Ich z.B. werde heute abend um 19 Uhr (Sommerzeit) ein Licht in das Fenster stellen. Es sieht zwar niemand ausser ein paar Rehen oder Wildsäuen, aber ich zeige damit meine Verbundenheit. (mit wem eigentlich?)
Dann trete ich auf meinen Balkon, die Hände schützend über meinen Kopf gefaltet (Günter Jauch hat es in der heutigen Zeitung mir vorgemacht)
Vor dem Mund binde ich mir ein Tuch (nähen kann ich nicht und eine Maske habe ich auch nicht) natürlich mit dem Bayrischen Wappen oder Farben geschmückt.
Die Hände, die sowieso nichts fremdes hier im Hause angefasst haben (man weiss ja nie. Das Böse lauert überall) gut desinfiziert. Ich nehme dafür Alkohol, weil es ja kaum noch etwas anderes gibt und wie sollte ich es auch bekommen? Ein Teil auf die Hände, den anderen Teil in den Rachen. Denn der Virus kommt da rein.
Und werde laut etwas singen. Wie man es überall so berichtet. Warum? Na, ich denke, wenn das Virus mich singen hört, nimmt es sofort Reissaus.
Vorher werde ich aber noch ein paar mal zur Haustür gehen, ob vielleicht jemand wie beim Nikolaus, mir heimlich etwas vor die Tür gelegt hat.
Da ich kein Toilettenpapier  gehamstert habe, die Zeitung auf dem Macbook immer lese, werde ich mir anschliessend etwas Laub und Gras holen um auf der Toilette den Abend zu beschliessen. 

Auf dem Pott sitzend sehe ich mir dann in der Zeitung (digital) die Schlange von Menschen an, die in 6er Reihe, zu Hunderten, anstehen um anschliessend dichtgedrängt in 4 Flugzeugen ohne Stoff vor dem Mund,  nach Deutschland  geflogen zu werden um sich hier dann schwarmartig aus zu breiten.
Es sind, in einer einzigartigen Operation der Nächstenliebe, Urlauber, die zurückgeholt werden.
Das diese noch in Urlaub flogen obwohl der Virus schon überall tobte (nämlich in den letzten 8-14 Tagen) wollen wir mal einfach übersehen.
Wir sind ja so gut.

Immerhin höre ich kaum noch was von „Nazi“ und „Thunfisch“ (im übrigen, wie mag DER zumute sein? Niemand spricht von ihr mehr) 
Und nicht zu vergessen, wir holen uns auch aus Italien Viruskranke hierher um sie hier zu behandeln oder sterben zu lassen. Denn wenn man am Arsch ist, ist die Fremde immer wohltuend.
Da wir aber sowieso Mangel an Behandlungsbetten haben, quartieren wir dafür andere Patienten aus und verlegen die in andere Krankenhäuser. Man muss immer alles gleichmässig verteilen um Wirkung zu zeigen.
Doch keine Sorge.
Ausgerüstet mit allen guten Sprüchen und Vorsätzen der Regierung, werden wir auch das überstehen.
Wichtig ist nur, Flagge zu zeigen.
Nach aussen und anderen gegenüber.
Es hilft zwar nichts, aber (siehe oben) die moralische Wirkung ist eine ungeheure.
Was  mich so beunruhigt, wie weiss man denn nun mit Sicherheit, wenn ich sterbe, ob ich dann  diesem Virus erlegen bin?
Denn wenn schon, denn schon.
Der Präsident des Italienischen Gesundheitswesen hat vorgestern erklärt:
“Wir haben an einem Tag zwar über 1000 Tote registriert, wissen aber nicht OB sie den Virus hatten und OB sie DARAN auch gestorben sind“ 
Es bedeutet also, vielleicht wären sie auch so gestorben? 
Da ich hier nicht wüsste wer, wann und wo vorher getestet wird (abgesehen von wichtiger Prominenz) 
Und es nachher auch egal ist, würde ich mich im Grab rumdrehen einfach nur so als ALTER AM FENSTER gestorben zu sein.
Wo ich doch zu der schützenswerten  Spezies der Hochrisikopatienten gehörte.
In diesem Sinne vertraue ich auf alle Massnahmen der Regierung, auf alle Aktionen von besorgten Menschen und auf meine eigenen Massnahmen.
In diesem Sinne,
Prost.

P.S. Manchmal denke ich, wir leben in einem Operettenstaat oder Videospiel. Denn die Gedanken vieler Menschen passen da  hinein. Verschwörer, Ignoranten und Träumer spielen da auch immer eine grosse Rolle.

Freitag, 27. März 2020

Für den ALTEN AM FENSTER ist das Leben schön


...........nun versucht er sich zu erinnern.
„DAS LEBEN IST SCHÖN“
?????????
Wirklich?
Sagen wir mal, wie es heute wird,  weiss man noch  nicht, aber gestern war das Leben schön.
Jedenfalls für mich.

Es fing mit dem Frühstück an.
Der Kaffee war nicht so mein Ding. 
Stark, aber der Geschmack gefiel mir nicht.
Als ich ihn mit Bacardi aufgepeppt hatte, schmeckte er viiiiel besser. 
Das Frühstück dauerte etwas länger als sonst.

Dann habe ich was mit meinen Legosteinen gebaut.
Sehr knifflig. Da meine Finger beim Einbau der  Zahnräder zitterten, habe ich als Sedativ mir eine Weinschorle gemacht. 
1 Drittel Fachingen und zwei Drittel 2017ner Grauen Burgunder, trocken, aus Baden.
Ich meine, von da an ging es besser.



Es klingelte. Der Postbote hatte auch einen Brief für mich.
Vom Finanzamt. 
Die teilten mir mit, dass die vierteljährlichen Vorauszahlungen auf mein Einkommen (Rente) im ersten Quartal 477,00€ betrugen.     
Die weiteren Zahlungen werden mir noch mitgeteilt.
Auf den Schreck musste ich erst ein paar Helbing trinken. 
Immerhin wird dann meine Steuerschuld im Jahr 2020 so um die 2.000,00€ betragen.
Was willste machen?
Na, Mittagessen erst einmal.
Was denn? 
Es gab bei mir Rouladen. Hatte ich mit Muckelchen zusammen fabriziert und dann  eingefroren.
Scharf, wie wir beide sie mochten.
Die Sauce wurde dann noch mit einem guten Schuss Portwein angereichert, denn der Rotwein der schon drin war, gab nicht den richtigen Pfiff.
Dazu eine Scheibe Weissbrot. 
Kartoffeln lohnt nicht für mich zu kochen.
Das Weissbrot habe ich dann mit einem Rosenmuskateller von Kaltern aus Südtirol runtergespült.
Ich fand das Leben gar nicht mehr so beschissen.

Dann Andre Rieu auf YouTube angeschaut.
Da fiel mir ein, es ist Kaffeezeit.
Panettone hatte ich noch.
Aber der Kaffee von heute  morgen schien mir nicht dazu zu passen.
Nachdem der mit einem guten Schuss Bombardino (Eierlikör aus Italien) angereichert war, schmeckte der aber auch wieder.



Nahm mir dann noch eine Tasse (oder auch mehrere) meines Spezialgetränkes mit ins Wohnzimmer, machte das Fernsehen an und schaute „Mein Lokal, Dein Lokal“
Da die immer nur von Essen sprachen und es auch zeigten, habe ich mir eine Tüte Cantuccini geholt.
Hart, aber herzlich?
Nee, trocken und krümelig.
Da fiel mir ein, wenn man die Dinger lange genug in Baileys taucht, werden sie weich  und schmecken besser.
Ich wurde dann mal irgendwann wach.
Die Tüte war alle und die Flasche auch halb leer.
Ob ich da, als ich eingeschlafen war, heimlichen Besuch hatte?
Egal.
Habe dann noch irgendwas im Fernsehen gesehen.
War aber für mich uninteressant.
Überlegte, ob ich für den Rest der Nacht ins Bett gehe oder immSessel sitzen bleibe. 
Habe einen Kompromiss gefunden, bin ins Bett gegangen habe mich aber nicht ausgezogen
Immerhin fand ich das Leben beinahe wieder schön.

Zur Nacht den Mund umgespült.
Da war ja noch was vom Grauen Burgunder in der Flasche.
Da ich ein ordentlicher Mensch bin, wurde die leere Flasche gleich in den Korb mit Altglas gelegt.

Heute morgen fand ich immer noch, dass das Leben gar nicht so beschissen ist.
Man muss es nur aus der richtigen Perspektive betrachten.
Also, was steht einer Wiederholung im Wege?
Man kann sich nicht nur eine Frau, sondern auch das Leben schön saufen.
Cherio.

Mittwoch, 25. März 2020

DER ALTE AM FENSTER und seine Böhmischen Nachbarn


..... lebt immer noch.
Bin zwar nun auch ein „hoher Risikopatient“ doch wen stört das?
Es gibt landauf, landein nur ein Thema.
CORONA
Manche sehen es als Teufelswerk das die Menschheit vernichten wird, andere als eine gezielte Massnahme die von Menschen inszeniert wurde, die meisten aber eben als das was es ist, eine Krankheit von der jeder befallen sein kann. 

Der Bogen spannt sich  weit.
Etwas genaues weiss NIEMAND.
Angst haben die meisten.
Die Massnahmen aber sind, wie immer, unkoordiniert und schlecht überlegt.

Ich wohne nun hier im böhmischen Grenzgebiet.
Viele Pendler verdienen hier ihr Brot.
Da kann man nun in der Zeitung lesen ( Kötztinger Zeitung vom 25.3.2020) das die Tschechen schon vor Tagen die Grenze schliessen wollten. 
Deutschland aber nicht. 
In Tschechien wird generell (ist Pflicht) ein Mundschutz getragen.
Die Pendler kamen nun mit diesem über die Grenze.
Diesen trugen sie nun, wie sie es gewohnt waren, hier auch bei ihrer Arbeit. Meist wurde es hier toleriert, aber  einige Firmen wollten es ihren Mitarbeitern verbieten.
Es wurde ihnen sogar Konsequenzen bis zur Kündigung angedroht.
Von den Kollegen wurden sie meist ausgelacht.
(Es geht eben nichts über die Meinung eines Deutschen. Denn die  wissen immer alles besser und können alles) 
Hier zeigte sich wieder einmal wie inkompatibel Deutschland und der Rest der Welt ist.

Doch es gibt weitere Probleme.
Tschechische Bürger sind hier stark im Wirtschaftsleben verankert.
Auch in der Pflege.
Bis zu 40% der Pflegekräfte sind aus Böhmen. 
Nun werden die Grenzen geschlossen.
Und die Pendler?
Man hat ihnen angeboten, hier in Deutschland zu bleiben um ihrer Arbeit nach zu gehen.
Wo sollen sie wohnen?
Wer soll das bezahlen?
Was macht so lange ihre Familie in der Heimat?
Es sind Mütter die Kinder drüben haben.
Ok, sie bleiben dann eben zu Hause.
Und dann?
Wer übernimmt dann deren Arbeit hier?
Wer übernimmt die Pflege ihrer, meist allein lebenden, Patienten?
Gibt man die in ein Krankenhaus? 
Geht nicht, die macht man gerade leer.
Die Milchwerke Goldstein z, B. hat rd. 50 Mitarbeiter aus Tschechien. Die Firma will nun für die  Hotelzimmer anmieten. Und wie verpflegen sich die? Wer bezahlt das?

Was ich immer so lese und höre ist, wie ich es nie anders kenne.
Wischiwaschi.
Jenseits aller Realitäten. 
Oder wenn ich heute in der Zeitung lese (Kötztinger Zeitung vom 25.3.2020) das „Marco Peschl weiter die Gaujugend führt“
Das  ist die Trachtenjugend des Bayrischen Waldgaues.
Gaaaanz wichtig.  
Er wurde am Samstag von 50!!!!! Vertretern aus 23 Vereinen in der Aula der Montessori-Schule in Grafenwiesen gewählt.
Es wurden alle Anwesenden und „ weitere Ehrengäste, einschl. des Bürgermeisters Josef Dachs“ begrüsst.


Wenn ich das alles so lese, sehe und dann versuche zu denken, komme ich zu dem Schluss.
Scheinbar gibt es Vorschriften die aber immer so ausgelegt werden wie es jedem einzelnen passt.
Bin ich bekloppt oder die?
Ist da  nun ein tödlicher Virus unterwegs der uns alle bedroht, oder sucht der sich nur bestimmte Leute aus? 
Ich denke doch nicht, das alles nur eine grosse Verarsche ist und irgendwelchen Leuten in ihre Pläne passt.
Oder was?


Sonntag, 22. März 2020

DER ALTE AM FENSTER ist verunsichert..........



und sitzt nun hier und schaut in die Ferne.
Es ist ein wunderschöner Tag.
Noch etwas Schnee und Sonne.
Kleine weisse Wolken am blauen Himmel und, hier bei mir, Totenstille.
Eigentlich eine Idylle.
Wenn da draussen die Welt nicht irre wäre.
Für mich, als Kriegskind, sehen die in Hektik agierende  Regierung und die in Panik geratene Menge wie schlechte Schauspieler aus.
Es fehlt ihnen  eben die Erfahrung.

Nicht das ich etwas verharmlosen möchte, im Gegenteil.
Nur, die daraus resultieren Schlüsse, finde ich irgendwie lächerlich.

Es werden Bilder veröffentlicht, auf denen Menschenleere Plätze in den Städten sind. (München) 
Wo sind die Menschen geblieben? 
Ging nicht ein einziger Münchener einkaufen in diesem Moment?

Da sitzt eine Kassiererin in einem Supermarkt an einer Kasse.
Über und hinter ihr ein grosses Plastikzelt.
Vor ihr, OFFEN, die Kunden.
Will man die Kassiererin vor hinterlistigen Angriffen des Virus beschützen?
Der bezahlende Kunde ist in Kussnähe bei ihr dran. Gibt ihr das SAUBERE Geld, legt es in die Kasse und sie gibt es dem nächsten weiter.
Verabscheut das Virus eigentlich das Geld?

Du kannst dich nicht testen lassen.
Es sei denn, du warst in einem Krisengebiet.
Waren das auch alle Künstler und  Politiker die man positiv getestet hatte?

Du solltest keinen Besuch empfangen.
Nur die Absolventen eines Lehrgangs  bekommen ihr Diplom vom Bürgermeister überreicht. Dieser ist dann auch beim Geburtstag eines Bürgers und beim Vorstand der Feuerwehr zur Urkundenüberreichung.
Scheinbar gibt es Menschen die immun sind.

Schon einmal erwähnt.
Kauft online!
Nur leider hat der einzige Onlinehändler Deutschlands (MyTime) die Belieferung von jeglicher gekühlter Frischware, Tiefkühlkost, Obst und Gemüse eingestellt.
Also soll man sich von Schuhkreme und Hundefutter ernähren? 

Nicht auf die Strasse gehen?
Aber zig Tausende Soldaten aus den USA nach Europa schiffen damit die hier Krieg spielen wollen? 

Es mag ja alles stimmen.
Nur, was man da anordnet und was daraus gemacht wird, ist in meinen Augen irre.
Ich bekomme meine Post weiterhin vor die Haustür gelegt. Finde ich super. Hoffe aber immer, das der Paketbote nicht vorher bei einem, es selbst nicht wissenden, Infizierten war, bei dem er geklingelt hatte. 

Da macht man sich Sorgen um die Wirtschaft.
Der Börsenkurs fällt.
Wen interessiert das eigentlich?
Schon einmal daran gedacht, wenn du tot bist, ist auch der Börsenkurs für dich nicht mehr wichtig.

Wie wäre es denn, sich mal daran zu erinnern, dass man jahrzehntelang die Anzahl der Krankenhausbetten systematisch abgebaut hat? 
Nun aber das  eingesparte Geld (und wesentlich mehr) wieder  in die Schaffung neuer Bettplätze investieren muss.

Ich habe eine Scheissangst.
Verständlich?
Die Regierung versucht was zu machen.
Das richtige?
Die Bevölkerung verhält sich dem Virus entsprechend.
Wirklich immer und alle?

Ich werde heute nachmittag drüber nachdenken und mich innerlich dabei ausgiebig desinfizieren.
Nicht mit Corona, aber mit Helbing.
Der kommt aus Deutschland.



Freitag, 20. März 2020

DER ALTE AM FENSTER fängt sich.


Es ist schön hier am Fenster zu sitzen.
Draussen die von Sonne durchflutete Landschaft.
Es ist zwar immer noch Winter, aber die Kälte ist mehr im Herzen der Menschen als in der Natur.
Alles ist ruhig.
Ich kann zwar sowieso nie Menschen von meinem Fenster aus sehen, aber man spürt es auch so.
Die Menschen haben Angst.
Auch ich. Und wie!!!!

Hier drinnen, im Zimmer, ist auch alles friedlich.
Es kam in der Vergangenheit selten jemand zu uns.
Wir haben es eigentlich genossen.
Wenn Muckelchen mal Sehnsucht nach ihrer  Familie hatte, fuhr sie schnell eben hin.
Heute nun, ist es schon gut so wie es ist.
Ich brauche niemanden der mich ansteckt.
Und die anderen sind froh das sie nicht kommen brauchen.

Aber auch sonst ist es hier alles ok.
Einkaufen brauche ich nicht.
(Wer würde das auch machen ?) 
Ich habe für die nächsten Wochen alles im Haus.
Das ist von mir eine Gewohnheit.
Bin eben ein Kriegskind und kann ohne Vorräte nicht leben.
Kochen brauche ich nun auch nur noch die halbe Menge, da reicht dann schon mal eine Scheibe Brot statt Kartoffeln oder Pasta.
Aber gedeckt wird der Tisch trotzdem immer.
Es schmeckt mir sonst nicht. 

Ich habe meinen Haushalt auch wieder auf Vordermann gebracht.
Vieles geht in den Müll.
Ich muss rationalisieren. 

Die Wäsche ist gewaschen, gebügelt und in den Schrank gelegt.
Was ich nie konnte und auch heute wieder Schwierigkeiten machte.
Ich kann keine Wäsche falten.
Nicht lachen, kann ich einfach nicht.
Irgendwie sieht es nie so aus wie es eine Frau macht.
Das mit den Spannbetttüchern habe ich schon begriffen.
Nach tagelangen Versuchen, hat man  mich aufgeklärt, dass das nicht SO geht, wie ich es mir vorstellte.
Ok. Gefällt mir zwar nicht wie sie da im Schrank liegen, aber muss wohl so sein.

In der übrigen Zeit baue ich meine Lego-Technik-Sachen zusammen.
Lenkt ab.
Dumm ist es nur, wenn ich mir z.B. ein paar neue Strümpfe anziehen möchte  und dann einen Zettel in den Strümpfen finde.

Oder in einer Kaffeetasse so etwas finde.


Dann kommt alles wieder hoch.
😪😪😪😪😪😪😪😪

Wenn ich nicht sone Scheissangst vor dem Virus hätte, würde ich, genau wie damals, ans Meer fahren.
Still dort auf dem Deich sitzen.
In die unendliche Weite schauen.
An nichts denken.
Nur Zwiesprache mit meinem Muckelchen halten, wissen das meine Gedanken bei ihr ankommen und sie mich tröstet.
Ich tröste mich damit, dass sie nicht ahnte wie es ihr erging.
Dass sie bis zur letzten Minute eigentlich glücklich war.

Niemand weiss, was der nächste Augenblick bringt.
Warum leben die Menschen eigentlich nicht danach?

Dienstag, 17. März 2020

"DER ALTE AM FENSTER" denkt wieder einmal zu viel.


Sitzt nun heute da und grübelt.
Ärgert sich.
Weiss, wenn er jetzt weiter schreibt, wieder einmal abseits des Mainstreams zu stehen.
Gleich zu Anfang.
Ich sehe nun mal viele Dinge anders als alle anderen.
Sei‘s drum.
Mein alter Familienspruch gilt noch immer:
„Viel Feind, viel Ehr.“
Doch nun zum Grund meines Ärgers.

Alle Menschen haben Angst vor dem Coronavirus.
Ich auch!
Die Regierung verfügt, was man eigentlich freiwillig von sich aus tun sollte, möglichst das Haus nicht zu verlassen um damit zwischenmenschliche Kontakte ein zu dämmen und eine weitere Übertragung der Krankheit zu verhindern.  
Grenzen werden geschlossen.
Schutzzonen eingerichtet.
Abstände zu Personen festgelegt.
Alles vollkommen richtig und in Ordnung.
Warum werden dann aber zig Tausende „Coronesvirusübertragungsboten“ durch die Lande geschickt, dafür bezahlt und auch noch gelobt?

Zum Fakt.
Gestern, am spätnachmittag, sah ich im Fernsehen eine Sendung.
Eine „Pflegekraft“ fuhr durch eine Stadt.
Sie betrat ein mehrstöckiges Wohnhaus.
Hangelte sich am Treppengeländer mehrere Stockwerke hoch.
Dann betrat sie eine Wohnung.
Eine Dame, ca. 70 Jahre alt 
Man nahm am Küchentisch Platz.
Es wurde in den Finger gestochen und der Blutwert festgestellt. (Diabetikerin) 
Alles in Ordnung, Tschüss bis nachher oder morgen.
Ab zum nächsten.
Ein Herr sass im Stuhl ( noch unter 70) und bekam von der Dame seine Stützstrümpfe angezogen.
Mit Sicherheit am abend noch einmal, denn wenn ich sie nicht selber anziehen kann, kann ich die auch nicht selber ausziehen. 
Im Kommentar wurde die „Pflegerin“ ( wen oder was hat sie eigentlich gepflegt?) für ihre Tätigkeiten gelobt.

ICH sehe das nun leider wieder etwas anders.
Bleiben wir beim ersten Fall.
Wenn ich schon verschiedene Leute am laufenden Bande besuche, trage ich einen Mundschutz.
Wenn ich mich schon am Treppengeländer hochziehen muss, dann  desinfiziere ich meine Hände.
Denn Hunderte Unbekannte haben vor ihr dieses Geländer auch angefasst.
Wenn ich schon „pieke“ desinfiziere ich die Einstichstelle.
Wie wäre es denn, wen sich die Pflegerin nach der „Arbeit“ vor dem Besuch des nächsten, IHRE eigenen Hände desinfiziert hätte? 
Dazu kommt meine Frage.
Muss jemand in eine Wohnung fahren um dort einer rüstigen Person in den Finger zu pieken?
Kann das nicht jeder selber?
Wenn denn nun der Zuckerwert höher gewesen wäre und gespritzt werden muss, dann wäre sie also 4 mal am Tag gekommen um zu pieken und zu spritzen?

Zum nächsten „Patienten“.
Der Herr war angezogen.
Wer hat das eigentlich getan?
Er sich selbst?
Na, dann hätte er, oder eine fremde Person eben, sich seine Strümpfe auch selber anziehen können ( dafür gibt es auch Hilfsmittel) 
Was die Desinfektion anbelangt, auch hier das gleiche.
NULL.

Der Übertragungsweg von Corones ist voll abgesichert.
Über die Frage, ob DAS die Aufgaben von den so unterbezahlten, überbeanspruchten „Pflegekräften“ sind, möchte ich nicht nachdenken.
Ich denke, es gibt genügend Menschen die wirklich Pflege nötig haben.
Wie viele kommen nur über die Runden weil sie Familienangehörige haben oder einfach nur schweigen.
( ich weiss wovon ich rede. Vor 6 Monaten dass ich noch im Rollstuhl und habe mir in die Hosen gepisst weil ich nicht zur Toilette konnte. DA kam keine Pflegekraft. Die einzige die mir half, war mein auch nicht gesundes Muckelchen)
Zwei Dinge ärgern mich also.
Die Bequemlichkeit vieler Menschen die sich den Arsch nachtragen lassen.
Und die sträfliche Nachlässigkeit von Personen bei der Ausübung ihres Berufes.
Sauberkeit und Hygiene sollten eigentlich das A und O dieses Berufes sein.
Besonders in der jetzigen Zeit.
Ich darf gar nicht daran denken, dass DAS täglich zig Tausende male passiert.
Leute bleibt zu Hause, der Virus wird euch frei Haus geliefert.
Der lobende Kommentar war meines Erachtens völlig fehl am Platze.

Montag, 16. März 2020

DER ALTE AM FENSTER.....nachdenklich


Nachdenklich?
Ja, aber  auch rückblickend.
Heute bin ich ein alter Mann.
Aber auch ich war mal jung. Hatte eine Kindheit.
War glücklich.
Wenn auch in keinem Vergleich zu der heutigen Zeit und ihrer Jugend. 
Im übrigen, was ich so sehe, ich möchte nicht tauschen.
Trotz Armut und Krieg.
MEINE Jugend war schöner, interessanter, kindgerechter und spannender.

Meine Eltern waren arm. Bettelarm.
Wir wohnten in Berlin am Wedding.
Mietshaus, 4 stöckig mit ca. 25 Mietsparteien. Ca. 100 Menschen. Also ein relativ kleines Haus. 
Toiletten in den einzelnen Wohnungen gab es nicht.
Zwischen jedem Treppenabsatz war ein kleiner Raum, ca. 1,5 qm gross. Ein kleiner Lichtschlitz in der Aussenwand und ein Holzbrett. Darin war ein Loch und ein Holzdeckel.
Das war die Toilette für 3 oder 4 Wohnungen. 
An der Wand war ein Stück Draht zu einem Haken gebogen.
Darauf steckten dann in handtellergrosse Stücke geschnittene alte Zeitungen.
Klopapier!
Für mich als Junge hochinterssant.
Denn bei meinen „Sitzungen“ konnte ich mir so die Zeit vertreiben. Es hatte damals  nicht jeder eine Zeitung. Hier aber war die ganze Welt vertreten. Denn unser Nachbar, Herr Kaiser, war LKW Fahrer und brachte von seinen Fahrten immer auch mal eine Zeitung mit. 
Die, die nicht zum Feuer anmachen oder zum Butterbrot einwickeln benutzt wurde, landete eben als Toilettenpapier auf dem Klo.
Ob meine Bildung nun aus diesen  Zeitungsschnipseln herrührte oder aus der Schule (wo ich keine Leuchte war) weiss ich heute nicht mehr.
Grande Katastrophe war aber, wenn man am Schluss feststellte, dass das Papier alle war und niemand nachgelegt hatte. 
Dann schallte durch das ganze Treppenhaus der Ruf:
„Mama, ich brauche Papier“
( Dieser Ruf konnte auch von allen anderen Hausbewohnern kommen die vergessen hatten vorher sich zu informieren.)

Wie ich heute  darauf komme?
Ich lese hier täglich meine Zeitung.
Nicht in Papierform, sondern auf dem Macbook.
Und täglich sehe ich den Wahnsinn mit dem Corona Dings.
Das er da ist, ist eine Tatsache.
Das ich Angst habe, auch.
Aber das man deswegen Toilettenpapier hortet, das ist Irrsinn und zeigt mir auf in welchem geistigen Zustand sich die heutige Generation befindet.
Als ob sich das menschliche Zusammen- und Überleben auf der Toilette abspielt.
Was mag in den Köpfen dieser Menschen vorgehen?
Sie sollten sich doch einmal an ihre Jugend oder der ihrer Eltern zurück erinnern und wenigstens versuchen  in ihren Köpfen etwas Normalität zu bringen.
Dass das ganze Leben Scheisse ist, ist nun mal Realität.
Das jeder sterben muss, auch.
Ob nun an Corona oder Cognac.
Und davor schützt auch kein 4 lagiges, dermatologisch geprüftes, mit Aloe getränktes, extra weiches Toilettenpapier.
Das Leben ist nun mal Scheisse.