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Samstag, 30. November 2019

"Der Alte am Fenster"


Sitzt zwar immer noch in seinem Stuhl am Fenster, aber ist wesentlich ruhiger geworden.
Gesundheitlich ?
Ach, da kommt es, wie  immer im Leben, auf den Vergleichspunkt an.
Vergleiche ich mich mit dem Zustand vor 2 Monaten:
Paradiesich.
Von vor 1 Jahr:
Elendiglich.
Aber so ist es auch im normalen Leben.

Nicht wie es einem geht, sondern mit wem und was man alles vergleicht. 
Sogar in  der Politik.
Das letztere will ich mal ausklammern.
Denn da ich als alter Nazi angesehen werde, der Staatsschutz ein wachsames Auge nun auf mich geworfen hat, werde ich den Deibel tun und die heutigen chaotischen Zustände in der Politik mit denen in meiner Jugend zu vergleichen.
Aber es sei mir gestattet zu sagen, die heutige Politik ist für mich ein Affentheater einschliesslich der Bereicherung der Akteure und zum Schaden dieses Landes.

Ansonsten lese ich viele Zeitungen.
Nicht nur die gesteuerten Printmedien dieses Landes.
Gesteuert?
Na, die hiesige Zeitung ist so interessant und informativ was das Leben anbelangt, dass ich nur immer die ersten zwei Seiten lese.
Die anderen werden von Kirche und „Hoamatliebe“ beherrscht.
Doch da die Menschen das lieben, ich damit nichts anfangen kann, ist es eben so in Ordnung.

Das Wetter zeigt mir, dass es auf den Winter zugeht.
Heute morgen lag der erste Schnee.
Etwas dünn, aber er deckte vieles gnädig zu.
Könnte man  nicht  im Leben eines jeden Menschen manchmal ein leichtes Schneetreiben hervor zaubern?
Man könnte damit vieles zudecken.

Ich nun habe LEGO entdeckt.
Es beschäftigt mich.
Leider kreisen meine Gedanken weiter.
Probleme mit der Gesundheit.
Probleme mit dem immer älter werden.
Probleme mit dem Ablauf des Tages und dessen Bewältigung.
Neue Probleme mit der Wohnung.
Noch einmal eine Pflegestufe beantragt.
Einen Schwerbehindertenausweis beantragt. (Auf Anraten - Anweisung - des Gutachters) 
Und noch so manchem.

Aber „Wir schaffen das“ 

Immer nach dem Motto:
„Immer lustig und vergnügt, bis das der Arsch im Sarge liegt.“

Nur SO hatte ich mir mein Alt werden nicht vorgestellt.
Ich wäre, nach heutiger Erkenntnis, lieber früher gestorben. 

Montag, 25. November 2019

Was macht "der Alte am Fenster" mit LEGO?


Neue Woche, neues Glück. 
Oder so ähnlich.
Egal, ich wollte eben Euch allen nur etwas gutes wünschen.
Ob es so wird, liegt an jedem einzelnen. 
WIE er die Dinge aufnimmt.
Meine Messlatte ist eigentlich:
Es könnte viel schlimmer sein, also sei zufrieden.

Eben habe ich gut gefrühstückt.
Meine (paar) Tassen Kaffee getrunken.
Muss ich haben.
Heiss, viel und vor allem keinen nachgemachten Dreck vom Discounter oder diesen Monopolen.

Dabei meine Tabletten eingenommen.
Nicht die verordneten, sondern die, die ich selbst für richtig halte.
Immerhin waren es vor wenigen Wochen noch 24 Stück am Tag, heute nur noch 6-8 Stück.
Und ich lebe immer noch.

Irgendwie kommt mir der Gedanke, dass das alles auch nur eine grosse Verarsche ist.
Da ist was nicht in Ordnung.
Du bekommst ein Medikament verschrieben.
Es hilft, oder aber auch nicht. 
Wenn nicht, dann bekommst du eben ein anderes.
Nur, mit einemmal hast du ein neues Wehwehchen. 
No problemo, bekommst eben dafür auch ein Mittelchen.
Dieses wiederum......... usw.
Wieviel Jahre habe ich (und wie viele andere?) z. B. Kortison bekommen.
Gaaaanz wichtig.
Die Dosis wurde bei jedem Scheiss erhöht.
Auch im Krankenhaus. 
Wenn du weniger nehmen  willst, Oh Gott, gaaanz langsam rausschleichen.
Wie bei den Opiaten.
Nun, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht und die Rechnung kommt noch, ich jedenfalls habe vor einigen Wochen meine Medikamente mal überprüft.
Von den 24 verschiedenen Tabletten habem nur 6 meinen Test überstanden. 
Alle anderen wanderten in die Tonne.
Fehlende Opiate machten  Terror.
Ok, war zu erwarten, aber die anderen vermisse ich nicht.
Z. B.  mein Diabetes.
Ich habe mir angewöhnt, KEINEM  Spritzrythmus mehr zu folgen.
Ich messe öfter am Tag meinen Wert, (das Geld für die Sensoren ist es mir wert) und WENN ich meine, es ist zu hoch, spritze ich ganz individuell.
Die abendliche Routine mit „Lantus“ habe ich auch  ganz abgeschafft.
Und nun?
Den Verbrauch an Insulin habe ich um ca. 80% gesenkt.
Es geht mir jeden Tag besser.
Schmerzen?
Kaum zu ertragen, aber auch mit Tabletten war es  nicht besser.

Leider bin ich nun wohl nicht mehr so ein  guter Kunde der Pharmaindustrie.
Denn immerhin kosteten manche Medikamente mal locker einige hundert Euro.
Sie waren es dabei noch nicht einmal wert.
Ich sehe die Krankenkassen sowieso als Steigbügelhalter der Gesundheitsindustrie.
Sie brauchen nicht rechnen.
Fehlt Geld, wird aus dem Steuertopf mal wieder was überwiesen.
Es wird keinTeil nach kaufmännischen Regeln eingekauft.
Warum auch?
Die meisten Dinge, die ich mir alle privat kaufe, kosten nur zwischen 30 und 40% von den Summen, die man den Kassen in Rechnung stellt.
( siehe Stützstrümpfe: 120, 00€ Kasse, 30-40,00€ privat.)
Und das hunderttausendmal im Monat.

Doch was interessiert mich eigentlich dieser Kram?
Ich finde das Leben  schön!
Trotz allem.
Ihr solltet auch mal etwas mehr darüber nachdenken.
Manches ist einfach.
Denn es spielt sich viel im Kopf ab.
(wer einen kalten Entzug hinter sich hat, weiss wovon ich rede) 

Vielleicht verkindsche ich aber auch schon.
Habe mir einen grossen „Lego Technik Baukasten“ gekauft und baue den täglich zusammen.
Bin  ganz happy.
Was ich mit dem Kran, wenn er fertig ist, mache?
Den verschenke ich und kaufe mir ein neues Modell.
Wenn man Geld dafür aus gibt, das man sich selbst Freude bereitet, dann hat Geld in meinen Augen seinen wahren Zweck erfüllt.
Oder?
Ich muss ganz schnell an meinen Lego-Kasten jetzt.
:-)))))))))))))))


Samstag, 23. November 2019

Der Denunziant aus Bad Kötzting und der Alte am Fenster


ER ist wieder da.
Der Alte am Fenster.
Er kann zwar nicht stehen und kaum noch laufen, aber der Kopf läuft wieder auf Hochtouren.
Schmerzen sehr schlimm, aber gegenüber den vorigen, ..........erträglich.
Warten wir mal die Zeit ab.
Noch steht mein Todesdatum nicht fest.

Auf, auf Kameraden aufs Pferd,,,,,, äh,ich meine, in den Lehnstuhl.
Mehr Sorgen macht mir im Moment nur meine Birne.
Alles was da so auf einem einströmt, muss sie erst mal verarbeiten.
Schlimm, schlimm.
Aber es gibt auch positives zu vermelden.

Dieser Judas aus Kötzting, der mich angezeigt hatte weil er vollkommen verblödet war und die Wahrheit einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollte, wird nun todunglücklich sein.
Seine Denunziation und Anzeige ist von der Staatsanwaltschaft Regensburg eingestellt worden.
Man sieht von einem Strafverfahren, nach 
ca. 4 monatiger Prüfung, ab.
Danke.

Warum?
Ich habe nie etwas in Bezug Juden und dem 3. Reich behauptet oder gesagt was nicht der Wahrheit entspricht, was ich nicht selbst erlebt habe und was auch nachweisbar ist.

Das es dieser Denunzianten Drecksau nicht in den Kram passte liegt einzig und allein daran, das diese jungen Menschen bewusst verblödet aufgewachsen sind. 
Vor allem sie können nicht mehr klar denken.

Ich verstehe überhaupt nicht warum man Dinge die nun mal passiert sind und niemand leugnet !!!!!!, nicht wahrheitsgemäss sagen und diskutieren kann.
Ich behaupte sogar, mit der Wahrheit kann man leben und sogar sich damit aus einander setzen. 
Vielleicht daraus  auch lernen. .
Leider erfährt man nicht wer dieses Subjekt war.
Es gibt über Denunzianten keine Auskunftspflicht.
Darum kann man sich auch nicht mit ihm auseinander setzen.
ICH z.B. wäre, im Gegensatz zu den meisten, an der Wahrheit immer interessiert.
Wenn ER es liest.
Ich stehe immer zur Verfügung.
Hier meine Anschrift:
Lissen 3
93474 Arrach

Da gibt es Gesetze gegen Hassreden.
Warum eigentlich nicht gegen die manipulierte Wahrheit.
Man ist so gegen die Nazizeit, aber die Denunziation, wie in meinem Fall ein Bürger aus Bad Kötzting, DAS findet man gut.
ICH NICHT! 
Für mich waren, sind und werden Denunzianten immer erbärmliche Schweine sein die ich aufs tiefste verachte.
Vor allem wenn es um die Verdrehung der Wahrheit geht. 

Diese Episode habe ich also glücklich überstanden.
Aber nicht weil die Wahrheit oder der Anstand siegte, sondern nur weil ich Glück hatte.

Und DAS gibt mir zu denken. 


Donnerstag, 21. November 2019

Die Sana Klinik in Cham und der Alte (Teil 5)


Immer noch im Krankenhaus. Noch so ein kleines Episödchen.
Eben.
Sitze auf der Toilette.
Die Tür geht plötzlich auf.
Die Putzfrau kommt rein, grüsst mich freundlich auf dem Pott sitzend, macht die Abfalleimer sauber, wischt durch das Becken und geht wieder raus.
Warum auch nicht?
Wahrscheinlich kennen sich die Bayern sowieso alle beim Scheissen.
Nun sah sie mal einen Preussen auf dem Klo da sitzen.
Bin ich etwa überempfindlich?

Die letzte Nacht war in Ordnung.
Ich bin um 5 Uhr morgens eingeschlafen.
Mein frisch operierter Nachbar hatte Schmerzen und man kümmerte sich rührend um ihn.
Privatpatient? 
Denke schon wie man sich um ihn bemühte.
War ok so, da ich sowieso nicht schlafen konnte, störte mich das alles auch nicht.
Immerhin haben wir beide keine Kommunikationsprobleme.
Das will in einem Bayrischen Krankenhaus schon was heissen.

Der Freitag ging rum.
Alles lief seinen Gang.
Mein Nachbar und seine Frau, wenn sie denn zu Besuch kam, entpuppten sich zu äusserst angenehmen Menschen.
Dabei waren wir seltsamer Weise sehr oft der gleichen Meinung und sahen viele Dinge gleich.
DAS will bei mir schon was heissen, denn ich denke und lebe etwas neben dem Zeitgeist.
Er war viel gereist und darum war an Themen kein Mangel.
Da er auch Schlafprobleme hatte standen Diskussionen bis morgens 4-5 Uhr nichts im Wege.
Das sie gut waren, zeigt die Tatsache, dass gegen Morgen  die Nachtschwester kam und meinte ob wir nicht etwas leiser sein könnten weil wir die geheiligte Ruhe störten.
Ich konnte mich nun hier  überzeugen, dass es sone und solche Bayern gibt.
Es war der einzige Lichtblick in dieser Woche.

Das nächste Problem bahnte sich an.
Wecken, Frühstücken, anziehen.
Herr Gülde sie dürfen gehen.
Wowh.
Handy, Taxiunternehmen anrufen.
„Der gewünschte Teilnehmer ist nicht erreichbar“
Ok. Vielleicht gerade in einem Waldstück unterwegs.
Also die Festnetznummer anrufen.
„Der gewünschte Teilnehmer ist nicht erreichbar“
????????????????
Neuer Versuch, neues Glück?
Kannste knicken.
Von 7.45 Uhr bis 9.30 Uhr alle 5 Minuten angerufen.
Nun könnte man ja sagen, nimm dir einen anderen.
1.) aber der hat meinen Freifahrt-Taxifahrschein, und
2.) einen anderen muss ich selbst bezahlen.
Wir reden hier von ca. 150,00€  und mehr.
Die habe ich mal nicht so eben rumliegen zum verschenken.
Lösung:
Muckelchen muss mich holen.
Sie ist selbst kaum in der Lage sich zu bewegen.
Aber was soll ich  machen.
So weit zur Verlässlichkeit der Menschen die hier wohnen.
Diese Kleinigkeit reiht sich für mich  würdig in Bayrische Schlampigkeit ein.
Es wäre absolut kein Problem und in meinen Augen eine Form der Höflichkeit gewesen, einen Anrufbeantworter mit einer entsprechen Nachricht zu installieren.
( Nebenbei bemerkt, der Taxifahrer hat sich bis heute nicht gemeldet. Und das bei ca. 40 Anrufversuchen meinerseits und Anzeige auf seinem Apparat.)
Ich habe wieder einmal nicht bedacht, dass das Volk der Bajuwaren geistig in einer eigenen Diaspora lebt.

Ich bin wieder zu Hause.
Mit Caracho ist Muckelchen  mit mir über die Pampas gerast.

Zu Hause geht mir nun manches durch den Kopf.
Das Krankenhaus war im Grunde genommen gut.
Unterschiede in der Behandlung zwischen normalen Patienten, guten Bekannten oder der gehobenen Klasse und den Patienten des Belegarztes sind spürbar, aber tolerierbar.
Ein vorbildliches Gesundheitssystem sieht m.M. trotzdem anders aus.
Solange der Profit im Vordergrund steht und nicht der Mensch,  wird sich nichts ändern.
Ein Lob den Damen die die Arbeit machten.
Meist waren sie aus dem benachbarten Ausland.
Alle waren fröhlich, hilfsbereit und verbreiteten Optimismus.
Was man nicht von allen Schwestern sagen kann.
Kann man ja auch nicht, denn diese waren ja auch etwas gaaanz besonderes.

Und ich?
Wie geht es mir?
Was ist das Ergebnis?

Ich kann genau so wenig laufen oder stehen wie vorher.
Ich habe Schmerzen.
Und wie!
Genau die gleichen Stellen.
Nur in der Stärke WESENTLICH geringer.
Lasst uns also duldsam sein.
Ist doch auch etwas.
Vielleicht wird es noch einmal besser........ ????????
Wenn nicht, kann man auch nichts ändern sondern nur dulden.
Solange es nicht mehr so schlimm wird wie es mal war........
Schaun mer mal
Das wichtigste für mich ist erst einmal:
Ich bin wieder zu Hause.
(Hoffentlich sehen das die anderen auch so)
Ist das Leben eigentlich schön?????????
-----------
JA



Mittwoch, 20. November 2019

Die Sana Klinik in Cham und der "Alte" (Teil 4)


Heute ist nun Mittwoch.
Der ALTE kann, seit Monaten, schon wieder lachen.
Eigentlich mein Standardgesicht.

Mein Zimmergenosse wurde entlassen.
Er hatte eine Bauchspeicheldrüse Operation.
Gestern abend hatte er noch 38,7 Fieber.
Hektik in der Nacht.
Zwei Infusionen bekommen, heute morgen bei der Visite war er KV und reif für eine Entlassung.
Sinds halt Naturburschen eben.

Nun erwarte ich etwas neues.
Morgen darf ich nach Hause gehen.
Habe die Therapeutin nach einem Rollator gefragt.
Erstens muss ich bis morgen laufen  lernen und zweitens wie komme ich denn überhaupt zum Ausgang? 
Wie transportiere ich meinen Koffer?
Antwort: Rollatoren sind hier Mangelware. 
Ich werde versuchen einen irgendwo zu finden. 
Kann es aber nicht versprechen. 
Schaun mer mal.
Es ist 11 Uhr.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Die Therapeutin kam.
Sie hatte  einen Rollator besorgt.
25 Meter Flur waren nun mein Pensum.
Et jeht doch :-)))))
Sie gab mir wirklich wertvolle Tips.
Endlich jemand der mir gut tat.
Der Rollator blieb hier bei mir am Bett stehen.
Für morgen den Koffer zu transportieren.
Interessant die Antwort auf meine Frage nach den fehlenden Rollatoren.
„Die werden alle geklaut. 
Damit wird zum Ausgang gefahren und dann ins Auto gelegt“
Hat mich erschüttert.
So ein Ding bezahlt die Kasse oder es kostet unter 100,00€.
Ist doch eigentlich eine Sauerei.
Ich werde heute nachmittag noch eifrig trainieren
Muss morgen fit sein.

Irgendwo dahinten am Rücken, hing in der Wunde ein Schlauch. Daran eine Flasche um das Wundsekret zu sammeln.
Wer denkt daran?
Ich nicht.
Ergo, es musste kommen was kommen musste, ich war also im Zimmer und die Flasche in der Toilette.
Der Schlauch hing in der Tür, aber nicht mehr in der Wunde.
War Scheisse, aber eben nicht mehr zu ändern.

Eben war mein Chirurg, Dr. Janata, hier.
„Ehe sie morgen entlassen werden, möchte ich noch einmal schauen“
Er besah sich die Wunde aus der der Schlauch gerissen war.
War aber ok.
Ich musste dann aufstehen und mit meinem neu erworbenen Rollator eine Runde drehen.
Ich frug wie soll es weitergehen?
Es könnte sein, das ihm etwas missfiel.
Auch meine Frage, ob er denn auch an der richtigen Stelle operiert hätte, war nicht ganz ohne. :-)))))))))
In der Hinsicht beruhigte er mich.
War schon ok.
Er beschloss also.
Verlängerung bis Samstag.
Täglich irgendwelche Spritzen nun. (Kortison)
Die rausgerissene Flasche missfiel ihm, war aber nicht zu ändern.
Dann in der nächsten Woche ein Termin in seiner Praxis.
OK, wenn es denn so ist.
Muckelchen war nicht ganz glücklich darüber.
Ob ich ihr fehle?

Doch nun noch ein kleines Bayrisches Schmankerl.
Da ich noch länger hier bleiben muss, dachte ich mir, Fernsehen wäre doch nicht schlecht.
Immerhin kann man 6 verschiedene Sender empfangen.
Dafür benötige ich aber ein paar Kopfhörer.
Also, mein Gefährt in die Hände, auf den Flur raus.
Eine Schwester und eine Schwesterschülerin stehen dort.
Meine Frage: 
„Ich möchte gern Fernsehen, was muss ich machen?“
Antwort:
„Da müssen sie zur Eingangspforte gehen und dort bekommen sie einen Kopfhörer“
Die Antwort war völlig korrekt.

Ich kroch also mit meinem Gefährt, durch alle Besucher hindurch, auf Socken im Schlafanzug ohne Unterhemd zur ca. 150 meter entfernten Eingangspforte.
Reihte mich dort in die wartenden Herrschaften ein.
Setze mich auf den Rollator bis ich dran war.
Lies meinen  Körper von dem Wind durch die Eingangstür hinter mir richtig durchkühlen (draussen war leichtes Schneetreiben) und marschierte dann stolz zurück. 
Dauer über 30 Minuten.
Durchgefroren und kaputt wieder im Bett.
So etwas nennt man Opfermut für das Fernsehen.
Aber auch hilfsbereite Bayrische Krankenpflege.
Bei uns, wäre die Schülerin da mal schnell vorbei geflitzt.
Trinkgeld wäre ihr sicher gewesen.
Was spricht eigentlich dagegen, das die Dinger auf der Station oder im Zimmer rumliegen?
Es ist billigste Chinaware und nichts wert.
Den Euro würde ich sogar spenden.

Und jetzt?
Mich frierts innerlich.
Warten wir mal ab was wird.
Gute Nacht.
Vorhin wurde das erste mal Kortison gespritzt.
Toll, früh um 3,30 Uhr schlief ich endlich ein.

Donnerstag.
Neuer Nachbar, neues Glück.
Immerhin spricht  er verständliches Deutsch.
Ich gab mein bestes um ihn zu unterhalten.
Trotz Angst vor der OP, verständlich, bekam er nach Rückfrage und vorheriger Versprechung, KEINE Beruhigungstablette.
ICH fand das wieder  einmal Blöd.
Ich hätte ihm irgendein Placebo gegeben.
Es wäre nichts passiert.
Der Patient wäre beruhigt.
Alle wären glücklich.
So aber?
Liebe Bayern, was den Umgang mit  Menschen anbelangt, da könnt ihr noch viiiiiiel lernen.
Vielleicht mal nachdenken.
Jeder Mensch ist anders.
Menschen sind fühlende Wesen.
Sie haben Emotionen, Sehnsüchte, Ängste und Wünsche.
Genau das haben zwar auch andere Lebewesen, aber wir haben noch Verstand um den zu nutzen.
Leider nicht alle wie man sieht.

Auch mein gestriger Ausflug im Schlafanzug an die Pforte zeigt seine Wirkung. (Husten) 
Hoffen wir, das das Kortison das auffängt.
Morgen ist Freitag.
Der letzte, ganze Tag.
Schaun mer mal.
Muckelchen freut sich heute schon. (Hoffe ich wenigstens) 
Wenigstens einer.

(Fortsetzung folgt)


Dienstag, 19. November 2019

Die Sana Klinik in Cham und der "Alte" (Teil 3)


Ich war nun angekommen.
Die Zimmer selbst waren sehr schön und modern.
Was mich immer störte, so auch hier, zu wenig Steckdosen.
Diese sind dann auch immer noch an der Konsole hinter dem Bett angebracht.
2 Stück sind einfach zu wenig.
Mein Schlafapnoegerät, 2 Ladegeräte sind  nun das mindeste was man braucht.
Das die Dinger immer auch noch hinter dem Bett sind, dafür man Klimmzüge machen muss um an die Steckdosen zu kommen, was einem frisch operierten nun mal schlecht gelingt, ist den Planern wahrscheinlich noch nie aufgegangen.
Ein  einfaches, frei hängendes Verlängerungskabel mit 4 Dosen am Ende wäre doch mal eine Überlegung wert. (Kosten pro Stück ca. 2,00 €)
Könnte man jetzt noch einfach hinter jedes Bett mit einem 2 Meter Kabel einstecken.
Billig und effektiv.
Oder nicht?

Was ich noch vermisste, war eine Uhr im Zimmer.
Es ist schön, wenn man die ganze Nacht wach liegt, zu sehen wie der Zeiger weiter geht und wie lange man bis zur nächsten  Mahlzeit warten muss.

Mein Zimmermitbewohner war ein netter, freundlicher Bayer, er sagte nichts.
Es sei denn man sprach ihn an.
Ich erzählte, er hörte hin oder aber auch nicht.
Es war nicht ersichtlich.
In der Ruhe liegt die Kraft.

Der Abend nahte.
Die Frage der Medikamente wurde geklärt.
Auf meine Einlassung das ich die mir verordneten Opiate nicht mehr will da ich kein Junkie bin, war man etwas verunsichert, (die hat ihnen doch aber ein Doktor verschrieben) 
Na und?
Ich musste so an die Lebensweisheit meiner Grossmutter denken.
Die sagte immer:
„Jungchen, gehe nie freiwillig zu einem Doktor , es sei denn sie tragen dich dahin.
Vor allem. 
Fresse nie was der dir verschreibt, er macht das auch nicht.“

Ich bekam nun nur noch die Medikamente die ICH wollte.
Einen Gruss an meine Oma.
Denke oft an Dich. 
Warst das einzige in der ganzen Familie was etwas taugte.

Der Montag ging rum.
Die Nacht war gut.
Denke mal, die Narkose hatte noch Nachwirkungen.

Dienstag, zweiter Tag im Krankenhaus.
Morgens um Sieben wurde ich geweckt.
Mein Operateur, Herr Dr. Janata der hier Belegarzt ist, erkundigte sich kurz nach meinem Befinden.
Das war zu der Zeit gut.
Dieses nahm er befriedigt zur Kenntnis.
Die Chef-Visite kam zum Bettnachbarn,
Ich wurde ignoriert, wurde nur als Dekoration in einem Krankenzimmer angesehen..

Das  Frühstück kam.
Dieses war, wie auch die nachfolgenden täglichen Mahlzeiten, gut.
Das von mir morgens gewünschte Körnerbrötchen war toll.
Es roch schon auf dem Tablett und war nicht aufgewärmter Klossteig.
Ich bin in einem Krankenhaus nie ein Essenmeckerer.
Ich weiss um die Problematik einer KH-Küche.   
Nur, das man mir als Diabetiker Marmelade servierte, fand ich nicht so toll.
Wurde aber auf meinen Einspruch hin aber sofort geändert.
Kein Thema.

Wie auch immer, die Schwestern auf der Station waren durch die Bank nett, freundlich und auch hilfsbereit.
Wenigstens die meisten!!!
Im Grunde fühlte ich mich gut aufgehoben.
Viel schlimmer empfand ich die morgendliche Visite.
Da kommt ein Tross von 3-5 Ärzten plus Schwestern. 
Alles sehr wichtige Leute.
Die gehen zum Nachbarn, begrüssen ihn, es wird wirklich intensiv gesprochen und diskutiert. Toll.
Mich sieht man nicht.
Schön wäre es, wenn man diesen „Alten Fremdkörper“, mich, wenigstens eines Grusses oder eines Kopfnicken würdigen würde.
Herrgötter in Weiss. 
Auch ich (oder alle anderen) bin ein Mensch.
Fühlend, ängstlich, voller Hoffnung.
Auch ich möchte wenigstens zur Kenntnis genommen werden und fühle mich nicht als ein Klotz Fleisch das Geld einbringt.
Das gleiche habe ich auch im Krankenhaus Viechtach erlebt.
Ein Gruss oder ein Kopfnicken wäre zumindest höflich.
So aber fühlt man sich lästig und störend in der Mechanerie des Krankenhauses.
Ist nicht aufbauend.

Noch viel schlimmer fand ich, das meine Schmerzen im Laufe des Tages wiederkehrten.
Ich sollte lt. Anweisung des Dr. Janata aufstehen und laufen, aber die paar Schritte zur Toilette schaffte ich nicht.
Als ich es mal probierte, fiel ich auf mein Bett.
Die Schmerzen beim laufen waren vielleicht um 10 % weniger  als vorher,  aber ansonsten............
Fragen kann ich niemanden. (siehe oben)
Die Schwestern wissen nichts. (interessiert sie auch nicht)
Für die Ärzte existiere ich nicht.
Dr. Janata ist nicht im Haus.
Man fängt an nach zu  denken.

Meine Rückenschmerzen waren in Höhe des Steissbeines.
Die MRT Aufnahme sagte : 1. und 2.  Wirbel  total verengt.
Die OP Wunde kann ich fühlen.
Diese ist aber im Rücken, ca. 20 cm ÜBER der Stelle die weh tat.
Da ist nicht das Ende der Wirbelsäule.
Ich bin noch NIE untersucht worden.
Von niemandem!!!!!!!!
Lasst nicht den Gedanken in mir Fuss fassen, das man mich an einer falschen STELLE operiert hat.
Ich halte es für möglich.
Und nun?
Und dann?
Ich denke meine Odyssee ist noch nicht zu Ende.

(Fortsetzung folgt)