Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Samstag, 22. August 2015

Endlich mal was positives



Heute ist nun Samstag
Wenn es da und dort noch jemanden geben sollte der mich vermisst, ich lebe noch.

Übermorgen habe ich die ersten 2 Wochen Krankenhaus hinter mir.
Gestern die 5. OP

Heute morgen nun, zu nachtschlafender Zeit, der Chefarzt.

Oh, oh, oh 

Aber nein.
" Herr Guelde, die Wunde sieht besser aus. Der Keim ist noch nicht überwunden.
Es ist aber immerhin ein Stillstand eingetreten. 
Obwohl es noch sehr lange dauert" 

Suppi!!!!
Und das Bein? 

" Nach heutigem Stand würde ich sagen: Das ist Schnee von gestern. 
Es sieht im Moment gut aus"

Icke habe mir gefreut.

Das ich kein Balletttänzer mehr werden kann, ist zwar traurig, aber komme ich drüber weg.

Sagt selbst.
Ist es nicht schön, sooooo geweckt zu werden?

Das Mittagessen war sehr schmackhaft.

Was will man mehr?

Dieser Tag kann nur noch gut werden. 


Montag, 17. August 2015

Bettnachbarn


Ich liege in einem 2 Bettzimmer.
Der Aufenthalt heutzutage in einem Krankenhaus ist wesentlich kürzer als dunnemals.
Alles beschränkt sich meist nur auf ganz wenige Tage.

Da ich ein Abo hier habe und länger bleibe, ergibt es sich, das das 2. Bett in meinem Zimmer einem steten Wechsel unterzogen ist.
Jüngere und Alte wechseln ab.
Eigentlich immer nette Menschen.
Natürlich alle voller Angst wie ich.
Da man aber Leidensgenosse ist, ich sehr kommunikationsfreundlich bin, passt es schon.
Wenn da nicht die leidige Verständigung ist.

DER andere ( bis heute noch keine SIE ) ist immer ein Bayer.
Die älteren des hochdeutschen nicht mächtig.
Auch mit den Ärzten muss ich aufpassen was sie sagen.

Dazu ich mit meinen Hörgeräten.

Es bedarf manchem nachfragen oder erklären.
Aber letztendlich einigt man sich.
Entweder wir haben uns verständigt, oder der andere denkt "der doofe Alte"

Da ich seeehr neugierig und lernfähig bin, sind diese Menschen für mich ein Quell des studierens und auch des Zeitvertreibs.
Denn Zeit hat man mehr als genug hier.

Mein letzter Nachbar ging vorhin.
Ein Herr im Alter von 83 Jahren.
Rüstig und quirlig.
Nur, etwas dement.
Er frug mich 10 mal am Tag nach dem Wochentag.
Ich empfahl ihm, sich das auf einen Zettel zu schreiben wenn das immer für ihn so interessant wäre.
Das tat er auch.
Nur musste ich darauf achten, das er abends den Zettel wegwarf und morgens einen neuen machte.

Er hatte eine Leistenbruch OP.
Ein Schlauch mit Beutel am Bauch.
Immer wenn er aufstand, und das alle halbe Stunde, wusste er das nicht mehr und entweder bremste ihn der Schlauch mit Beutel oder  er zog ihn auf der Erde hinter sich her.
Jeden Tag packte er 10 mal seine Reisetasche aus und ein weil er etwas suchte.

Ich überlegte, welche Arbeit und Verantwortung die Angehörigen zu Hause haben.
Ich verglich ihn mit mir.
Ich war 7 Jahre älter als er.
Welches Glück habe ich, im Kopf, noch halbwegs normal zu sein.
Wenngleich das manche auch nicht wahrhaben wollen und meinen ich wäre auch schon so.
Diese wenigen merken es aber ganz schnell.

Er wurde also heute entlassen.

Der Schlauch wurde abgenommen.
Seine Frage an die Schwester:
"was habt ihr denn nun mit mir hier gemacht?"

Als er ging, frug ich ihn, holt dich denn keiner ab?
Antwort:
"ich habe doch mein Auto unten stehen, was sollen die denn hier?"

Jetzt ist mir auch  vieles im Strassenverkehr klar.
Ich wusste immer, auf der Strasse sind viele Verkehrsteilnehmer nicht mehr Herr ihrer Sinne.

Oder haben die Angehörigen dieser Menschen kein Verantwortungsbewusstsein?
   
 

Sonntag, 16. August 2015

Wachträume


Ich lag im Bett.
Heiss.
Stille.
Die Augen halbgeschlossen.
Sonntägliche Ruhe im Krankenhaus.
Ich träumte so vor mich hin.

Ich sah in meinem Kopf eine wunderschöne, bunte, farbenprächtige Welt.
Bäume, Tiere, den Himmel
Ein Bach floss munter dahin.
Alles auf den ersten Blick ganz friedlich.

Auf dem Bach eine Unmenge kleiner Papierboote.
In jedem sass ein kleines, junges  Menschenkind.
Auch ich sah mich in einem dieser Boote sitzen.

Alle schaukelten übermütig und hatten Spass.
Ab und zu ging eines dieser Boote unter.
Das darin befindliche Menschenkind ging unter.
Man sah es, aber das war es auch.
Es interessierte niemanden.

Der kleine Bach mündete bald in einem grossen Fluss.
Dieser war nun voll mit einer Unmenge von Schiffchen.
Manchmal berührten sich welche.
Blieben eine Zeitlang nebeneinander.
Viele trennten sich aber auch.
Im Grunde genommen fuhr jedes Schiffchen von Anfang bis zu Ende für sich allein.

Viele Boote gingen einfach unter.
Man sah es, aber es berührte kaum jemanden.
Jeder war mit sich selbst beschäftigt.
Jeder wollte sein Schiffchen besonders gut in Schuss haben.
Da waren die anderen gleichgültig.

Alle, auch ich, waren bemüht das Schiffchen auf Kurs zu halten.
Man war immerfort darauf ausgerichtet das alles klappte. 
Man sah kaum die anderen.
Ab und zu grüsste man, aber das war nur so nebenbei.
Man sah nicht das Ufer mit all seinen Schönheiten.
Die Fauna und Flora.
Was vorüberzog, war auch sofort wieder vergessen.
Man war nur mit sich selbst beschäftigt.

Auch manches Schiffchen was im Wege war, wurde einfach weg geschubst. 
Jeder wollte seine Fahrt fortsetzen.
Alle.
Auch ich.

Doch, dieser grosse Strom hatte nur ein Ziel.
Das Meer.
Die Unendlichkeit.
Das Nirwana.
Das Ende.

Dort wurde alles verschluckt und es blieb nichts übrig.
Alles was dort verschluckt wurde, war auch sofort schon vergessen.
Und das geschah pausenlos in endloser Folge.

Eines Tages richtete ich mich in meinem Boot etwas auf.
Ich merkte, das ich nicht mehr das unbeschwerte kleine Kind war.
Was war mit mir geschehen?
Irgend etwas bewog mich einmal nach zu denken, über den Bootsrand zu schauen. 

Da sah ich ihn.
Diesen Moloch der alles in sich  aufnahm. 

Da begriff ich,  ich habe das Ende meiner Reise bald erreicht.
Wie alle anderen auch.
Immerhin war meine Fahrt länger als die vieler anderer geworden.

Nur, war es Glück, Können oder Fügung das ich so weit gekommen war?

Ich begriff nun, leider zu spät, das diese Fahrt das ganze Leben an sich war.
Es war an jedem vorüber gezogen.
Mit all seinen Schönheiten.
Meines und auch das aller anderer.
Danach kam nichts mehr.
Vorbei.
Nicht mehr zu wiederholen. 

Dachte so:
Hätte ich nicht in meinem Boot gekämpft, sondern mich auf den Rücken gelegt, in den Himmel geschaut und geträumt, wäre ich zwar auch hier und jetzt angelangt, aber bestimmt glücklicher und zufriedener.
Denn ich hätte die Schönheit dieser Welt genossen.
Ich wäre dafür glücklicher gewesen.

Der Strom brachte alle Boote an das Ende der Reise.
Auch meines.
Es gab kein Entrinnen und auch keinen Deal.
Am Ende waren wir alle gleich.
Dem Untergang geweiht.

Ich schlug die Augen auf.
Sah mich hier im Krankenbett liegen.

Ich begriff, ich war zwar noch immer in einem Boot. 
Nur, wie lange noch?



   

Samstag, 15. August 2015

Wer ist denn nun ein Nazi?



Das Thema Asylanten, Emigranten, Migranten, Flüchtlinge, Vertriebene,
( ich weiss nicht mehr wie man diese Menschen nennen soll) 
beherrscht nun überall das Leben.

Ob in den Gazetten oder bei Fratzelsbuch.
Da regen sich Menschen auf, denen man nie zugetraut hätte ihre eigene Meinung einmal öffentlich kund zu tun.

Die einzigen, nämlich die die das angerichtet haben und auch ändern könnten, die Politiker, die schweigen.

Es ist längs schon eine gegenseitige Beschimpfung geworden.
Jenseits von Fakten, Realitäten und Fairnes.

So sind nun eben mal die  Menschen.

Meine eigene Stellungnahme dazu ist bekannt.
Ich gestehe JEDEM das Recht zu seine eigene Meinung zu haben und sie zu publizieren,

Was mich richtig aufregt, sind nicht die verbohrten Parteipolitischen Gruppen die ihrer Idee folgen, sondern das pauschalierte abqualifizieren von Menschen.

Eigentlich kommt die These:
" und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein "
 aus der Zeit des Komunismusses. 

Doch heute genügt es nur kritisch zu hinterfragen, wie denn all diese Gutmenschen die Milliarden !!! von  potentiellen Armen zu einem besseren Leben verhelfen wollen.

Schon bist du rechts oder sogar ein Nazi.

Und diese Bezeichnung wird dir als diskriminierendes Schimpfwort sofort an den Kopf geworfen.
Nur weil man eine andere Meinung hat und nicht in das verdummende Einheitsgeschrei der Gutmenschen einstimmt.

Für mich ist es besonders befremdlich, weil die Mehrheit dieser Schreier überhaupt keine Ahnung von der Vergangenheit und dem Nazismus haben.

Aber es macht sich eben gut.
Man schwimmt auf dieser Welle mit.

Nicht jeder, der nachdenkt und alles skeptisch sieht, ist ein Nazi.

Und wenn.....
Man sollte sich erst mal  mit der Vergangenheit aus einander setzen. 

Aber jeden sofort diese Titulierung sofort als Schimpfwort an den Kopf zu werfen, wäre genau so , als wenn ich jeden Gutmenschen als Idiot bezeichnen würde.
( Was u.U. sogar  stimmt)

Andersdenkende postulieren nur ihre Ängste.
Die sollte man Ernst nehmen und nicht immer diese , überhaupt nicht passende, Nazikeule rausholen.

Ich glaube, unser Volk war noch nie so gespalten, wie in dieser Debatte, die von der Politik wieder einmal einfach nicht zur Kenntnis genommen werden will.

Natürlich ist Griechenland viiiiiel interessanter.
Da macht man Geld in die eigene Tasche, hier aber müsste man zahlen.

Schönes Wochenende noch.  

 

Freitag, 14. August 2015

Nun sind es schon wieder 5 Tage



Heute ist nun Freitag.
Vorgestern war die OP

Man liegt und träumt in seinem Bett.
Ach wie oft hat man sich im Leben gewünscht mal einfach nur Zeit zu haben.
Zeit für sich.
Für seine Gedanken.
Für seine Träume.
Mal manches zu überdenken.
Etwas in die Zukunft hinein phantasieren.
Einfach mal, nur so.

Ich habe es jetzt.
Und????????

Wieviel tausendmal geht der Blick zur Uhr?
Der ganze Tagesablauf wird von immer von den gleichen Dingen bestimmt.
Medikamente einnehmen.
Puls- und Temperaturmessung.
( Heute war es der Schwester zu hoch und sie wird es melden)
Und natürlich das Essen.

Es geht garnicht um das Essen als solches, sondern nur um die kleine Abwechslung im Tagesablauf.
Allein schon das Abheben des Deckels auf den Tellern ist interessant.
Ganz besonders für mich.
Nicht umsonst befasse ich mich als Hobby ja etwas mit diesem Thema.
Doch das soll jetzt hier nicht vertieft werden.

Doch wie ist es mit dem freien Lauf der Gedanken und der Phantasie?
Das sich abheben von der Realität und träumen von den Dingen die man als schön und angenehm empfindet?

Natürlich laufen im Kopf viele Dinge ab,  nur nicht in die Richtung die man wollte.
Immer wieder nur.
Warum stimmen die Temperaturwerte nicht?
Warum ist der Puls so hoch?
Klopft das Bein?
Was passiert nun?
Wie geht es weiter?
Wieder was neues?
Usw.

Dabei wäre es doch  so schön nur zu träumen.
In das Land der Phantasie zu  flüchten.
Sehnsüchten mal ohne Zeitdruck nach zu geben.

Nichts davon.
Das Unterbewusstsein lässt sich nicht steuern und beeinflussen.
Es geht seinen eigenen Weg.
Immer!

Vor allem aber, statt Entspannung bringt es neue Belastungen.
Eigentlich schade.

Denn es wäre ja auch eine Pause für die Seele geworden.
So aber, zusätzlicher innerer Stress.

Es geht wohl allen so.

Innere Angst und Unruhe durchziehen jeden.
Für die Schwestern nicht nachvollziehbar.
Es ist ihr Beruf und täglich liegen neue, unbekannte Menschen vor ihnen in einem Bett.
Ist vielleicht auch gut so.
Denn sonst würden auch sie nie ihre Ruhe finden.

Der Patient aber befindet sich die ganze Zeit in Hochspannung.

Quintessenz.
Eigentlich unverständlich.
Zu viel Zeit mit sich selber ist auch nicht gut.
So ein bisschen Stress und Aufregung könnte beruhigender sein.


Donnerstag, 13. August 2015

Der erste Schritt ist getan


Nun, gestern um 12,00 Uhr, war es soweit.

OP.
Diesmal in einer etwas anderen Art.
Im OP Saal selbst vorbereitet worden.

Eingeschlafen.
Wach geworden.

Am Bein einen Verband.
Ein Vacuumverband.
Daran angeschlossen ein Schlauch und eine Pumpe.
Die soll da irgendetwas kontinuierlich absaugen.
Macht sie auch. 
Ich habe keine Probleme damit.

Meine Probleme liegen woanders. 

Heute morgen Chefvisite. 
Aussage:
Am Montag neue OP.
Die Pumpe runter.
Nachschnippeln.
Laborwerte sind dann auch da.
Neuer Vakuumverband.
Erste Aussage ob und wie.......

Wörtlich:
"das alles wird bei ihnen lange, sehr lange dauern"

Leider hat er nicht gesagt was , wie lange, dauern soll.

Prognose?
Unbekannt.

Es bestätigt sich wieder einmal meine alte These.
Nie etwas planen!

Es kommt immer alles anders als man denkt und es sich wünscht.

Was bin ich froh,das ich immer positiv in die Zukunft sehe.
Ein Glück das ich noch nicht alt bin, sonst würde ich ins Zweifeln geraten.

Nun erst mal den Montag abwarten und wünschen......

Darf nur nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn mein damaliger Operateur aus Bad Kötzting, sich einmal nach der OP, um das was er gemacht hatte, gekümmert hätte.
Nicht nur einmal in der Woche einen Blick auf die Wunde geworfen hätte?
Oder mit der Lymphdrainage nicht erst nach 14 Tagen angefangen hätte?
Mal mir geglaubt hätte, das da was nicht in Ordnung ist?
Wenn er von seiner Überheblichkeit etwas herunter gekommen wäre?

Nun muss das Krankenhaus und ich seine Versäumnisse gerade bügeln.

Doch
Wie sagte meine Tochter immer?
Papa, nie nachkarten.
Man kann geschehenes nicht mehr ungeschehen machen.

Sie hat recht.

Obwohl...............