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Dienstag, 30. Juni 2015

Krankenhaus Viechtach (8)


Heute ist Montag
7,00 Uhr morgens

Da ich seit 8 Tagen nicht auf die Toilette konnte, wurde mir gestern so ein süsses, klebriges Zeug verabreicht.
Es wirkte prompt heute morgen.
Just in dem Moment, als der Chefarzt seine Visite machen wollte.
Er machte die Tür auf um mir zu sagen:
"Alles Gute noch"

Das war mein Abschied.

Anschliessend suchte ich nun meine Sachen zusammen und begann zu packen.
Ist nicht ganz einfach, auf einem Bein stehend, eine Krücke in der Hand, die Kleidungsstücke aus dem Schrank in 5 meter Entfernung zu nehmen und zum Bett zu bringen.

Ich bin es gewohnt alles allein zu machen.

An der Hose habe ich eine Seitennaht  aufgetrennt, damit ich meinen Siebenmeilenstiefel da durch bekomme.
Die Naht kann dann später eine Schneiderin wieder neu nähen.

Nun sitze ich erst einmal hier und harre  der Dinge die da kommen sollen.

Das Autofahren wurde mir verboten.
Taxi ist angesagt.
Auch einen Besuch beim Doktor ( ist der, der mich operiert hat) in Kötzting ist mir aufgegeben.
Nur, wer das Taxi bezahlen soll, das hat noch keiner gesagt.
Ich jedenfalls nicht!
Es sind immer so um die 20 km Einzelfahrt.
So gross ist meine Rente auch nicht.
Den  Satz:" fragen sie doch mal in Aachen bei der Knappschaft nach" habe ich als morgendlichen Witz abgetan.

Nun warten wir erst mal ab.

Es ist nun 9,00 Uhr geworden
Ein neuer Verband wurde gemacht.
Da ich seit zwei Tagen !!! Schmerzen in der Wade habe, beschloss man nun doch noch einmal Ultraschall zu machen.
Wieder warten.
Angezogen, mit Schuh auf dem Bett liegend.

Ich soll den  Doktor, der mich operiert hat, in Kötzting anrufen, und sagen, das ich heute entlassen werde.
Ich???? Eine Telefonnummer haben sie nicht.
Die muss ich mir nun im Internet selber raussuchen.
Habe ich nun.
Und dann?
Dann fragen sie bitte nach, wann sie dort vorbeikommen können.
??????????
Wie denn?
Mit Taxi?
Siehe oben !

Ich merke schon, in Bayern gehen die Uhren wirklich anders. 

Nun ist es 10,45 Uhr und wir beide Entlassungsaspiranten sitzen immer noch mutterseelenallein hier rum.
Ich habe mich hingelegt.

11,0 Uhr
Ultraschall des Fusses
Hauptvene ist frei
Aber in den Muskelvenen Thrombose
Es geht nach Hause.
Dort kann ich die Spritzen auch setzen.
Denke ich mal.

Und wieder mal falsch gedacht.
Neuer Doc.
Sofort wieder ausziehen.
Ins Bett.
Hier bleiben.
Interne Diskussion über meinen Schlafort.
Welche Station mich nun betreut.
Macumar angekündigt.

Bin für ein, zwei Nächte hierher gekommen, und nun ?????????? 

Immerhin wurde mein Bett neu bezogen.
Sollte das ein schlechtes Omen sein?

Das einzige Positive ist, das meine neue Lebensgefährtin sich so exzellent mit meinem Hund versteht, das dieser Punkt für mich nun zur Nebensache wird.
Wenigstens etwas gutes.

Und weiter?
Das wissen nur noch die Götter.

Montag, 29. Juni 2015

Krankenhaus Viechtach (7)

Nun bin ich hier eine Woche im Krankenhaus verpflegt worden.

Gleich von vornherein. 
Das Essen ist gut.
Es gibt im Grunde nichts zu meckern.

Natürlich alles unter der Prämisse:
Krankenhaus.

Es sind immer zwischen drei Menüs mittags und abends die Möglichkeit der Wahl. 
Also man findet immer etwas.

Es ist sogar schmackhaft.
Ich habe schon faderes Zeug in Gaststätten angeboten bekommen.

Also top.

Benotung:
Suppe = war immer essbar.

Hauptgericht = da würde ich eine 2 geben, wenn da nicht ein kleiner Punkt wäre der mich störte.
Wir  sind im Sommer. Alles wird geerntet.
Von 42 angebotenen Gerichten ( in 2 Wochen) auf dem Speisezettel, wird nur 5 mal Buttergemüse und 1 mal Butterbohnen als Gemüsebeilage angeboten, dann frage ich mich doch, ob sich mal jemand den Speiseplan aus Ernährungs- und Gesundheitlichen Aspekten angesehen hat.
Das Salatblatt täglich dazu soll doch wohl nicht das Gemüse ersetzen.
Vielleicht spricht es sich mal rum, das diese grünen Blätter so gut wie keinen Wert haben. Vielleicht sogar das Gegenteil.
Ich persönlich denke, das Gemüse täglich auf eine Krankenhausspeisekarte gehört.

Nachtisch = jedes mal etwas anderes. Abwechslungsreich.

Obst, ist eine vollkommene Fehlanzeige.
1 mal eine Banane.

Auch hier denke ich sollte täglich Obst auf dem Speiseplan stehen.

Die Qualität und die schmackhaftigkeit war gut bis sehr gut.

Da ich alles immer nur persönlich sehe, sei mir eine Anmerkung gestattet.
Ich vermisste meinen Kaffee jeden Nachmittag.
Es könnte sein, das man den hier auch irgendwie und wo bekommt.
Aber es soll Patienten geben die nicht laufen können.

Fazit:

Für ein Krankenhaus gut und auch in der Menge ausreichend.
Ich war zufrieden.
Natürlich, Meckerer wird es immer geben.
Auch ohne einen Grund zu haben.

Sonntag, 28. Juni 2015

Krankenhaus Viechtach (6)

Heute ist Samstag

Gesten abend eine Infusion gegen Schmerzen bekommen.

Durch den Riesenspezialschuh wird mein kaputtes Hüftgelenk zusätzlich belastet.
Das Bein ist ca. 6 cm höher als das  andere.

Die Nacht war super.
Dafür heute morgen der gleiche Scheiss.

Wenn ich am Montag alle meine Sachen in mein Auto transportiert habe, fliegt als erstes dieser Schuh in den Kofferraum.
Wie sollte ich sonst fahren Auto fahren? 

Da stellt sich die Frage, wie ich meine Tasche, mein Schlafapnoegerät, den Riesenschuhkarton, meine Krücken und den Kleinkram überhaupt in das Auto bekomme?
So etwas wie bei mir zu Hause, gelbe Engel, gibt es hier nicht.
Mache mir heute schon Gedanken.

Plan A:
Auf Krücken in das Erdgeschoss.
Dort ein Stuhl mit Rädern suchen.
Damit zur Station.
In den Stuhl setzen und meinen Mist auf den Schoss.
Dann zum Parkplatz.
Dort alles, einschl. Schuh in den Kofferraum.
Der Wagen?
Na den wird wohl keiner klauen.

Plan B:
Alles hier deponieren und abholen lassen

Die sind auf Einzelpersonen nicht eingerichtet.
Alle haben Angehörige.

Ansonsten?
Alles läuft seinen gewohnten Gang.

Täglich ein paar meter Übungen mit den Krücken zu laufen.
Treppen bezwingen usw.
Danach Schmerzen ohne Ende.
In der Hüfte.
Ist aber nicht deren Ding.

Heute wurde der sehr nette Zimmergenosse entlassen.
Ein junger Soldat.
Aber einer von der positiven Sorte.
Papa holte ihn ab.
Nach der Ankündigung, heute hätte Papa Schweinebraten im Rohr, war er nicht mehr zu halten.
Machs gut Junge.

Nun sind wir zu zwei.
Mit meinem Gegenüber ist es schwer sich zu verständigen.
Also für mich eine zusätzliche Belastung.
Ich muss schweigen.
Und wer mich kennt, weiss, das das eine Bestrafung für mich darstellt

Was bin ich eine arme Socke!



Samstag, 27. Juni 2015

Krankenhaus Viechtach (5)


War wohl nichts mit Optimismus

Diese letzte Nacht möchte ich gern aus meinem Leben streichen.
Kann nicht liegen und nicht sitzen.

7,00 Uhr
Chefvisite.
Beurteilung:
Röntgenaufnahmen entsprechend meines Alters.
Verschleiss.
Aha, er hat nun gesehen, das ich schon zu der reiferen Jugend gehöre.

Und nun?

"An sich könnten sie ja gehen, aber die Gefahr eines Knochenbruches ist mir zu gross. Möchte sie noch etwas hier behalten"

Warum weiss ich nicht.
Mein Traum einer Entlassung zerrann.

Wenn er mir nur ein gutes Schmerzmittel gegeben hätte, wäre doch alles paletti.

Na, dann eben nicht.
Ich komme mit allem zurecht.

Vor allem.
Heute wurde zum ersten male das Bett gemacht.
Es macht sich.

Das Mittagessen wie bestellt.
Es pendelt sich ein.
Eines sollte man lobend erwähnen.
Für ein Krankenhaus ist das Essen sehr gut.
Natürlich muss man in der Würzung Abstriche machen.
Ist aber klar und vollkommen in Ordnung.

Das ich das ganze Essen, auf Grund meines Hobbys, etwas anders sehe, liegt in der Natur des ganzen.
Und ich sage : Ohne Fehl und Tadel.

Das der "Neue", der gestern abend eingeliefert wurde, wie eine Wildsau grunzt, macht mir nichts aus.
Hörgeräte, die man leise regeln kann, haben eben auch ihre Vorteile.

Dieser Freitag ist wohl gelaufen.
Das einzige was ich vermisse, ist nachmittags ein gutes !!!! Haferl  Kaffee.

Na wenn das alles ist?
Damit kann man doch leben.
Oder?

Ach ja.
Heute abend soll ich was gegen die Schmerzen bekommen.
Es macht sich so langsam






  

Freitag, 26. Juni 2015

Krankenhaus Viechtach (4)


Donnerstag, der 3. Tag

Diese Nacht........
Oh, oh konnte nicht sitzen, liegen oder schlafen.
Rechter !!!! Oberschenkel völlig taub.
Rücken und Hüfte oh, mein Gott
Usw.

Aber, heute vormittag, Chefvisite.
Zum ersten male.
Sehr energischer Herr mit seinem schweigsamen Tross.
Ein Chef eben 
Wie überall.

Er wurde sehr laut, weil ich sein Dialekt nicht verstand.
Auch wenn er noch lauter geworden wäre , ich hätte seine Sprache trotzdem nicht verstanden. Es war mir zu schnell.
Muss ER aber mit leben.
Mich lässt so etwas kalt.

Anordnung: 
Nachher Röntgen des Lendenwirbels.
( was ich von vornherein gesagt hatte)

Warten wir mal ab.
Leider sagte ihm niemand, wie alt ich bin.

Nun geröntgt.
Lendenwirbel und Hüftgelenk

Mittagessen.
Wieder einmal etwas anderes als bestellt.
An sich gut, nur warum muss Krankenhausessen immer so geschmacksneutral sein?

Und wieder fiel mir heute etwas auf.
ALLE Menschen, ob Doktor oder Pflegepersonal, vermeiden es geflissentlich mich zur Kenntnis zu nehmen.
Alle schauen immer im Vorbeigehen auf die andere Seite.
Das kaum jemand grüsst, daran habe ich mich langsam gewöhnt.
Sollte man mir ansehen das ich kein Bajuware bin?

Ich brauche nichts.
Ich frage nichts.
Aber ein netter Blick trägt auch zur Gesundung bei.

Nun, morgen gibt es das Röntgenergebnis, und wie ich mich kenne, geht es nach Hause.

Juchhu.

Oder?
Bin ich ein zu grosser Optimist?







Donnerstag, 25. Juni 2015

Krankenhaus Viechtach (3)

Mittwoch, der 2.Tag

Nun ist die erste Nacht vorüber.
War nicht so dolle.

Da schlimmste war, ich wusste nicht, wie ich das Kopfteil am Bett runter bekam.
Fragen wollte ich nicht.
Aufstehen kann ich nicht.
Also habe ich die halbe Nacht sitzend verbracht.

Immerhin kam das Frühstück zu einer zivilisierten Zeit.

Visite ist hier komisch.
4 Patienten auf dem Zimmer.
3 verschiedene Doktoren zu 3 verschiedenen Visiten.
Mein Eindruck.
Je jünger der Doc.  desto arroganter.
Ob er damit seine mangelnde Erfahrung verbergen will, oder er sich erst noch zu seiner Endform entwickelt, wurde mir nicht klar, da ich ihn nur beobachtete.
Ich selbst war bei allen dreien nicht gefragt.

Er interessierte mich nur am Rande, da ich sowieso nicht da Bayrische Dialekt verstehe.
Dazu kommt noch, das ich als alter Mann doof bin.

Von heutiger Entlassung war noch  kein Wort zu hören.

Dafür gibt es hier aber sehr kompetentes und freundliches Pflegepersonal.
Immer alle sehr hilfsbereit.

Auch das ganze Krankenhaus strahlt, wegen seiner Kleinheit, eine persönliche Atmosphäre aus.
Sauber ist es allemal.

Wäre man nicht krank, könnte man sich wohlfühlen.
Nehme, bis jetzt, eine positive Einstellung mit.

Was mein Bein anbelangt? 
Da spricht keiner von.
Ich auch nicht.

Nachher muss ich lernen mit Krücken zu laufen.
Wie ich da noch zusätzlich mein Gepäck tragen soll, ist mir noch  schleierhaft.

Nun warte ich erstmal mal auf das Mittagessen.
Wenn das auch noch gut ist, würde ich sagen.

Zufrieden.
Alles medizinische muss die Zeit bringen.

Nachtrag.
Mittagessen.
Warum alle anderen und auch ich nicht das bestellte Essen bekamen, das wird man wohl nie klären.
Aber es war trotzdem sehr gut.
Menge und Geschmack ohne jeden Tadel.
Auch für morgen scheinen wir dem Zufallsprinzip ausgesetzt zu werden.
Denn niemand frug uns bisher was wir von dem reichhaltigen Angebot haben möchten.
Vielleicht dient das Angebot ja auch nur der Werbung.

Es gab:
Eine Suppe
Rahmgoulasch mit Semmelknödel
Dazu einen Salat
Und als Abschluss eine Cremespeise.
Sehr gut abgeschmeckt.
Auch qualitätsmässig sehr gut. 
Das Essen bekäme von mir heute die Note Eins

Danach geschah für mich etwas merkwürdiges.
Ein Patient wurde entlassen.
Das Bettzeug wurde in einen Sack gesteckt und dann das Bett und auch die 
Matratze !!! von einer Angestellten  mit einem Eimer Wasser und einem Lappen hier im Zimmer gereinigt.
DAS war mir neu!
Ich kenne es nur, das man das Bett neu desinfiziert.
Vor allem die Matratze.
Aber nun, wir sind halt in Bayern.
Da ist manches anders.

Was mir noch auffiel.
Sehr kurze Verweildauer im hiesigen KH.
Doppelter Leistenbruch meines Bettnachbarn
Montag OP..... Mittwoch Entlassung.

Ich selbst bin hier so etwas wie ein Neutron.
Bin zwar da, aber nicht dazugehörend.
Und dazu noch ein "Preiss" 

Was solls.
Ich komme damit zurecht.
Das die anderen es auch mit mir versuchen.






Mittwoch, 24. Juni 2015

Krankenhaus Viechtach (2)


So, etwas vor 12,00 Uhr, war es soweit.
Wurde in den OP Raum  geschoben.
Alles und alle waren  sehr nett.
Bin dann um 12,05 Uhr langsam eingeduselt.

Leerlauf im Kopf.

Erster Blick nach dem wachwerden.
14,35 Uhr.

Alles ok.
Fühle mich auch so.
Bischen dusselig, kaum Schmerzen, Aufwachzeit.

Zurück ins Zimmer.
Nee, jetzt in ein anderes ohne Walross.
Alle meine Sachen waren schon da.
Nur in einen Schrank in 4 meter Entfernung gestapelt.

Von nun an ging es nicht mehr so toll weiter.
Kein Mensch da der einem etwas sagte oder tat.
Und wenn, ICH war da nicht so gefragt.

Als ich meine leere Infusions Flasche ( seit 3 Stunden leer ) vom Galgen nahm, wurde mir erklärt,
" so geht das fei nit"
War schon  ok., nur der Ton liess mich erahnen, das ich mit diesem jungen Praktikanten  mit Sicherheit kein Freund werde.

Als ich nun auch mal meine Partnerin anrufen wollte, dafür aber das Handy  aus dem Schrank brauchte, ich auch mal zur Toilette musste, humpelte ich durch die Gegend.
Alles klappte.
Jetzt merke ich.
War ein Fehler.. Nun habe ich Schmerzen. Ein guter Indianer kennt keinen Schmerz. Also mal sehen was die Nacht bringt.

Ein neuer Pfleger zur Nacht.
Auch etwas zum essen.
Ich mag diesen Mann.
Wer mich futtert, ist auf meiner Seite.

Wie es weitergeht und was nun gemacht wurde, darüber schweigt man hier.

Nun kommt die Nacht.
Hoffe das die Schmerzen nicht schlimmer werden.

Habe eben Mist gebaut.
Muss ich auch auslöffeln.

Bis morgen mal.
Entlassung?

Bisher hat mein Charme immer noch gesiegt:-))))))))))