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Dienstag, 19. November 2019

Die Sana Klinik in Cham und der "Alte" (Teil 3)


Ich war nun angekommen.
Die Zimmer selbst waren sehr schön und modern.
Was mich immer störte, so auch hier, zu wenig Steckdosen.
Diese sind dann auch immer noch an der Konsole hinter dem Bett angebracht.
2 Stück sind einfach zu wenig.
Mein Schlafapnoegerät, 2 Ladegeräte sind  nun das mindeste was man braucht.
Das die Dinger immer auch noch hinter dem Bett sind, dafür man Klimmzüge machen muss um an die Steckdosen zu kommen, was einem frisch operierten nun mal schlecht gelingt, ist den Planern wahrscheinlich noch nie aufgegangen.
Ein  einfaches, frei hängendes Verlängerungskabel mit 4 Dosen am Ende wäre doch mal eine Überlegung wert. (Kosten pro Stück ca. 2,00 €)
Könnte man jetzt noch einfach hinter jedes Bett mit einem 2 Meter Kabel einstecken.
Billig und effektiv.
Oder nicht?

Was ich noch vermisste, war eine Uhr im Zimmer.
Es ist schön, wenn man die ganze Nacht wach liegt, zu sehen wie der Zeiger weiter geht und wie lange man bis zur nächsten  Mahlzeit warten muss.

Mein Zimmermitbewohner war ein netter, freundlicher Bayer, er sagte nichts.
Es sei denn man sprach ihn an.
Ich erzählte, er hörte hin oder aber auch nicht.
Es war nicht ersichtlich.
In der Ruhe liegt die Kraft.

Der Abend nahte.
Die Frage der Medikamente wurde geklärt.
Auf meine Einlassung das ich die mir verordneten Opiate nicht mehr will da ich kein Junkie bin, war man etwas verunsichert, (die hat ihnen doch aber ein Doktor verschrieben) 
Na und?
Ich musste so an die Lebensweisheit meiner Grossmutter denken.
Die sagte immer:
„Jungchen, gehe nie freiwillig zu einem Doktor , es sei denn sie tragen dich dahin.
Vor allem. 
Fresse nie was der dir verschreibt, er macht das auch nicht.“

Ich bekam nun nur noch die Medikamente die ICH wollte.
Einen Gruss an meine Oma.
Denke oft an Dich. 
Warst das einzige in der ganzen Familie was etwas taugte.

Der Montag ging rum.
Die Nacht war gut.
Denke mal, die Narkose hatte noch Nachwirkungen.

Dienstag, zweiter Tag im Krankenhaus.
Morgens um Sieben wurde ich geweckt.
Mein Operateur, Herr Dr. Janata der hier Belegarzt ist, erkundigte sich kurz nach meinem Befinden.
Das war zu der Zeit gut.
Dieses nahm er befriedigt zur Kenntnis.
Die Chef-Visite kam zum Bettnachbarn,
Ich wurde ignoriert, wurde nur als Dekoration in einem Krankenzimmer angesehen..

Das  Frühstück kam.
Dieses war, wie auch die nachfolgenden täglichen Mahlzeiten, gut.
Das von mir morgens gewünschte Körnerbrötchen war toll.
Es roch schon auf dem Tablett und war nicht aufgewärmter Klossteig.
Ich bin in einem Krankenhaus nie ein Essenmeckerer.
Ich weiss um die Problematik einer KH-Küche.   
Nur, das man mir als Diabetiker Marmelade servierte, fand ich nicht so toll.
Wurde aber auf meinen Einspruch hin aber sofort geändert.
Kein Thema.

Wie auch immer, die Schwestern auf der Station waren durch die Bank nett, freundlich und auch hilfsbereit.
Wenigstens die meisten!!!
Im Grunde fühlte ich mich gut aufgehoben.
Viel schlimmer empfand ich die morgendliche Visite.
Da kommt ein Tross von 3-5 Ärzten plus Schwestern. 
Alles sehr wichtige Leute.
Die gehen zum Nachbarn, begrüssen ihn, es wird wirklich intensiv gesprochen und diskutiert. Toll.
Mich sieht man nicht.
Schön wäre es, wenn man diesen „Alten Fremdkörper“, mich, wenigstens eines Grusses oder eines Kopfnicken würdigen würde.
Herrgötter in Weiss. 
Auch ich (oder alle anderen) bin ein Mensch.
Fühlend, ängstlich, voller Hoffnung.
Auch ich möchte wenigstens zur Kenntnis genommen werden und fühle mich nicht als ein Klotz Fleisch das Geld einbringt.
Das gleiche habe ich auch im Krankenhaus Viechtach erlebt.
Ein Gruss oder ein Kopfnicken wäre zumindest höflich.
So aber fühlt man sich lästig und störend in der Mechanerie des Krankenhauses.
Ist nicht aufbauend.

Noch viel schlimmer fand ich, das meine Schmerzen im Laufe des Tages wiederkehrten.
Ich sollte lt. Anweisung des Dr. Janata aufstehen und laufen, aber die paar Schritte zur Toilette schaffte ich nicht.
Als ich es mal probierte, fiel ich auf mein Bett.
Die Schmerzen beim laufen waren vielleicht um 10 % weniger  als vorher,  aber ansonsten............
Fragen kann ich niemanden. (siehe oben)
Die Schwestern wissen nichts. (interessiert sie auch nicht)
Für die Ärzte existiere ich nicht.
Dr. Janata ist nicht im Haus.
Man fängt an nach zu  denken.

Meine Rückenschmerzen waren in Höhe des Steissbeines.
Die MRT Aufnahme sagte : 1. und 2.  Wirbel  total verengt.
Die OP Wunde kann ich fühlen.
Diese ist aber im Rücken, ca. 20 cm ÜBER der Stelle die weh tat.
Da ist nicht das Ende der Wirbelsäule.
Ich bin noch NIE untersucht worden.
Von niemandem!!!!!!!!
Lasst nicht den Gedanken in mir Fuss fassen, das man mich an einer falschen STELLE operiert hat.
Ich halte es für möglich.
Und nun?
Und dann?
Ich denke meine Odyssee ist noch nicht zu Ende.

(Fortsetzung folgt)


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