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Sonntag, 20. Juni 2021

DER ALTE AM MEER


Sitzt ja nicht nur am Wasser, sondern meistens in einem bequemen Sessel und geniesst sein LEBEN.

Sein Leben?

Oha.

Da  gab es nun mit Lucie ein sehr interessantes Gespräch darüber. 

„Was ist Leben.“?

Oder besser gesagt.

Was versteht der einzelne unter „Leben“?

Zwangsläufig kamen wir dabei auch auf Corona und da sie ja noch jung ist, hat sie vom Leben eine ganz andere Vorstellung als ich.

Die Vorstellung, das  alles was Organisch ist,  ja auch lebt,  konnte sie nicht begreifen.

„Leben“ bedeutet für die heutigen jungen Menschen etwas, was ICH nicht verstehe.


Für Lucie war „Leben“  das äussere, das pulsierende, das erlebende.

Und ich denke, genau so sehen es, in Bezug auf Corona und deren sich daraus erfolgten restriktiven Massnahmen, auch die meisten Menschen.

Sie fühlen sich vom Leben abgehängt.

Sie vermissen etwas.

Sie meinen, sie versäumen etwas.


Ob es bei mir am Alter liegt?

Für mich ist Leben nicht der äussere Tand und der flüchtige Rausch, sondern der Unterschied zum toten Nichts.

Zum gefühllosen dahin vegetieren. 

Darum auch, des öfteren, mein Ausspruch. 

„Der lebt ja nicht mehr, der atmet nur noch“

Hat Leben auch was mit Gefühl zu tun?

Ich meine nicht das reale Gefühl, sondern das was im Inneren ist?

Wenn das so ist, dann leben viele Menschen nicht mehr, sondern atmen wirklich nur noch.

Dann wird einem auch vieles klar wenn man behördliche Anordnungen sieht.


Und ich selbst?

Ich gehe z. B. nie zu einer Veranstaltung.

Versäume ich damit etwas vom  Leben? 

Für andere ist DAS das Leben.

Für mich nur Zeitverschwendung.

Bin ich denn nun schon tot?


Ich habe  lange darüber nachgedacht.

Ich glaube aber, ich lebe noch.

Vielleicht sogar mehr als andere. 

Mit allen Sinnen.

Nehme alles in mir auf.

Finde das Leben wunderschön.

Trotz der Tatsache, dass ich eben nicht mehr am öffentlichen „ Leben“ teilnehme.

 Denke mal, das die anderen es anders sehen.

In äusseren Anreizen das Leben zu geniessen und wenn es nicht geht meinen, sie verpassen dabei etwas. 

Vielleicht das Vorrecht der jungen Generation?


Inneres Glück und Zufriedenheit ist aber mehr wert als Amüsement oder Geld ausgeben.

Stille kann viel aufrührerischer sein als dröhnende Synkopen oder das teure Essen  in  einem Restaurant.

Wenn man älter ist, sieht man darin meist nur Zeitverschwendung.

Ich sogar auch Belästigung.


Und ich nun? 

Ich bin  im Moment vielmehr damit beschäftigt zu

 „ÜBERLEBEN“ 



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