Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Sonntag, 22. Oktober 2017

Oh mein Gott


Nun, sind wir wieder zu Hause.
Der Alltag hat uns wieder.
In gewisser Weise bin ich sogar glücklich.
Keine Autobahnfahrt mehr vor mir. 
Man weiss ja nie wem man dort begegnet. 
Manchmal denke ich, das Irrenhaus hat Ausgang. 

Alles ist wieder geregelt.
Die Wäsche ist im Schrank.
Der Staub der Jahrhunderte ist beseitigt.
Der Kühlschrank wieder voll.
Und, das wichtigste, das Frühstück schmeckt wie immer.
Zufriedenheit breitet sich aus.
Heißer Kaffee.
Zeitung lesen.

Oh Gott!!!!!!!!!
Was muss ich da lesen?
Mit einemmal ist alle Lebensfreude von mir dahin.
Sorgen überfallen mich.
Warum?
Doch lest selbst:

Im letzten Vierteljahr hat der Daimler Benz Konzern 
NUR 3,45 Milliarden Euro Reingewinn gemacht“

Das bedeutet ja nur einen Reingewinn im ganzen Jahr 
von rd. 14,00 Milliarden Euro. 

Wie mag es den armen Aktionären nur zu Mute sein?
Mein Frühstück schmeckt mir nun nicht mehr.

14 Milliarden das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen.
Der gesamte Bundeshaushalt für die Umwelt beträgt im Jahr nur 5,6 Milliarden Euro.
Oder für die Landwirtschaft im Jahre 2017 rd. 6 Milliarden Euro.
Dagegen sieht ja der Aufwand der Bundesregierung für das Ressort Familie mit 9,5 Milliarden Euro richtig bescheiden aus.

Immerhin bedeutet ja Reingewinn, das alle Verpflichtungen und Investionen schon bezahlt wurden. 
DAS blieb nur übrig!
Dafür hatte man wahrscheinlich nichts mehr gefunden wo man was und wie vor Steuern noch anlegen konnte.

Arme Daimler Aktionäre.
Soll ich nun traurig sein oder kotzen?

Immerhin scheinen diese Trauernachrichten wirklich sensationell wichtig zu sein, denn sonst stünden sie ja nicht auf der Titelseite einer Zeitung.

Mir haben sie nur wieder einmal klar gemacht, das ich nicht in einer Demokratie lebe, sondern in einer Plutokratie.
Einer von wenigen Reichen diktierten Welt.
In einer Staatsform die die einen begünstigt und die anderen benachteiligt.
In diesem Falle, diejenigen die die Werte erst erschaffen.
Und darum gibt es bei uns auch Probleme die auch ein ach so guter Wille nicht beseitigen kann.
Zusätzlich noch die grosse Anzahl von Menschen, die nicht bereit sind (oder es auch nicht können) über ihren eigenen Tellerrand zu schauen und die Wirklichkeit zu sehen.
Dann darüber nachdenken und mal etwas hinterfragen.
Volksverdummung mit Berieselung lässt grüssen.

Ich denke so manchmal:
Was waren die Diktatoren doch furchtbar und böse zu ihren Untertanen.
Nur, da gab es nicht diese Menge von Millionären die immer jammerten.
Und man  konnte auch schon mal Hilfe bekommen. 
Die jetzigen Gewerkschaften sind leider nur eine kleine und schlechte Kopie ihrer Vorgängerorganisation.
Vor allem waren die nicht gekauft.
Denn wer selbst im Aufsichtsrat sitzt, wird sich seinem Brötchengeber immer verpflichtet fühlen.
Und der füttert ihn auch gut.

Ob denn nun, nach diesem niederschmetterndem Ergebnis, die Sektkorken bei Daimler immer noch knallen? 

Na, ich trinke meinen Kaffee trotzdem weiter.
Denn der ist ehrlich erworben.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen