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Donnerstag, 12. Mai 2022

DER ALTE AM MEER hat Geburtstag


ER ist eigentlich rundum mit sich und der Welt  zufrieden.

Nicht weil alles so gut ist, sondern weil er gelernt hat, mit dem zufrieden zu sein, was das Leben einem bietet.

Es kommt immer alles auf die Perspektive an.

Immer und alles.

Ich hatte gestern nun Geburtstag.

Etwas körperlich baufällig, aber dafür geistig, denke ich, noch voll da.

WER kann das mit 96 Jahren noch von sich sagen?

Wieviel sind überhaupt aus meiner Generation  noch am Leben?

Also bin ich ein richtiges Glückskind.

Und wenn ich dann noch meine persönlichen Lebensumstände sehe?

Wer hat in meinem Alter noch eine wunderschöne junge Frau an seiner Seite die sich Sorgen um ihn macht und ihm jeden Wunsch von den Augen abliest?

In meinem Alter ist höchstens eine Pflegekraft obligatorisch die dann morgens sagt:

„Nun wollen WIR uns mal waschen“ und dabei an ihren eigenen Feierabend denkt.


Wir beide waren gestern hier bei einem guten Italiener essen.

Das Essen war, im Grunde genommen, gut.

Man wird im Alter eben bescheidener.

(Ich würde ihm gerne noch etwas lernen) 

Das ich dabei, mal kurz einen Fallrückzieher machte und auf dem Boden landete sodass mich zwei Gäste wieder auf den Stuhl setzen mussten, fand ICH nicht so tragisch.

Andere werden in meinem Alter eben gefüttert, ich unterhalte dafür noch andere Gäste.

Es kommt, wie gesagt, immer auf den Standpunkt an.

Und da ich alles von meiner Seite aus sehe, müssen sich die anderen eben bemühen MICH  zu verstehen.

Ich belaste und belästige niemanden, ich lebe eben nur nach meinen Möglichkeiten.

Da fällt mir gerade ein.

Bin ich eigentlich überheblich oder nur selbstbewusst?

Ich denke, das letztere sollten mehr ältere Menschen sein.

Denn alles was die junge Generation heutzutage konsumiert, hat sie ihren Vorfahren zu verdanken.

Ach ja, noch etwas.

VIELE haben mir alles Gute gewünscht.

Ich habe auch artig „Danke schön“ gesagt.

Sollte ich jemand vergessen haben, nicht böse sein. Manchmal lassen eben auch grosse Geister etwas nach.

Nun auf zum nächsten Jahr.

Mindestens zum Ärger der Rentenkasse.

Oder sollte ich sagen:

Wie lange muss ich noch?

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