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Samstag, 27. Mai 2023

DER ALTE AM MEER in seinem Ferrari


Oder besser auf der Strasse.

Heute mal einen Blog der persönlichen Art.

Ich habe mir einen Ferrari gekauft. Nicht rot, aber dafür silbern. Immerhin ein E- Gerät.

Bald jeden Tag bin ich nun damit unterwegs. Lucie ist ja jeden Tag arbeiten und das Anschauen einer weissen Wand ist auch nicht erbauend.


Langeweile kann tödlich sein und bei alten Leuten auch deprimierend. 

Deshalb schreibt mir meine Lucie immer alles auf, was benötigt wird.

Also ab in den Supermarkt. Schon auf der Fahrt dahin wird es spannend. 

Ich fahre immer auf dem Bürgersteig. Da dieser aber an den Hauseinfahrten ( wegen dicker Pflastersteine) nicht mit meinem Gefährt zu bewältigen ist, muss ich auf den Fahrradweg ausweichen.

No problemo? Mitnichten. KEIN Fahrradfahrer weiss, dass es auch für ihn ein RECHTSFAHRGEBOT gibt. Die fahren wie sie wollen. In jeder Richtung. ALLE ! Und mit Schmackes, 

Ergo, da ich ja nicht nach hinten kucken kann, höre ich dann meist nur noch ein  Quietschen und fluchen.

Der Zusammenstoss  mit mir ist daher für die Zukunft unausbleiblich und vorprogrammiert.

Hoffentlich haben alle Fahrradfahrer dann auch eine gute Haftpflichtversicherung, den sie sind Schuld. 

Ich werde es schon überstehen.

Dann kommt ein Kreisverkehr.

Manche meinen, ein Fussgänger hätte da immer Vorrechte.

Leider wissen die wenigsten, dass es einer Tafel und/oder Zebrastreifen dazu bedarf.

Und genau diese fehlen meistens.

Ich bleibe also stehen. 90% der Autofahrer sehen mich und geben mir ein Zeichen.

Bis auf diese Generation die die Welt retten will. Die brettern durch. 

Ich bin da sehr gelassen, denn meine Knautschzone ist minimal.

Und dann bin ich im Supermarkt.

Es gibt höfliche Menschen und auch ……….. (mir fällt im Moment kein Wort für diese Typen ein) diese letztere Gattung ist aber dafür wohltuend selten.

Probleme gibt es für mich eigentlich keine, dafür habe ich einen Mund zum reden. Ich frage also auch schon mal jemand anderen ob er mir nicht da oben das Produkt herunter reichen kann. Niemand lehnt das ab.

Was ich selber kann, mache ich auch.

Im Prinzip sind alle Menschen zwar desinteressiert an mir, aber trotzdem höflich.

Wenn da nicht immer diese Ausnahmen wären.

Da wird also, mitten im Gang stehend, einander diskutiert, ob man nun diese oder jene Nudel kaufen soll. Das ich mit meinem Gefährt davor stehe, weil ich nicht vorbei komme, juckt niemanden. Letztens habe ich dann eine Empfehlung zum Kauf ausgesprochen um den Weg frei zu bekommen. War auch nicht richtig.

Wenn man wie ich so da sitzt und die Menschen beobachtet (habe ich immer schon und gern gemacht) fällt mir auf.

Junge Menschen zwischen 12 und 16 Jahren leben nicht  mehr auf dieser Welt, sondern in den Sphären des Internets. Sogar ihre Gesichtszüge verändern sich bei den Synkopen.

Ab 20 Jahre Lebensalter habe ich ganz selten eine normal gekleidete Frau gesehen. Gut,  es sind zumeist Touristen. Ich frage mich trotzdem oft, ob die so zu Hause auch rumlaufen?

Je dicker der Arsch, desto enger die Leggins.

Bei Regenwetter ist die bevorzugte Kleiderfarbe Weiss.

Dafür bei Sonnenwetter, schwarz.

Von gut gekleidet kann man heutzutage nicht mehr reden.

Doch ich bin und will kein Moralapostel sein.

Es ist alles subjektiv und ich ein alter Mann.

Das ist nun mal so.

Ich wollte es auch nicht mehr ändern.

Nur, ich wollte auch nicht zu dieser heutigen Generation gehören.

Lasst mich in meiner Welt und bleibt ihr in Eurer.

Trotzdem wäre es schön daran zu denken, dass der Alte da im Rollstuhl da nicht zum Vergnügen sitzt, sondern weil er es nicht mehr anders kann.

In diesem Sinne Frohe Pfingsten.



 

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