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Freitag, 7. September 2018

Doofe und intelligente Einzelhändler


Die erste Woche auf Pellworm ist nun bald rum.
Wir geniessen die Ruhe.
Das Wetter ist bis jetzt !!! angenehm.
Eine wunderschöne Insel.
Darum komme ich ja auch seit 10 Jahren jedes Jahr wieder hier her.
Vor allem, mancher könnte hier auch noch was lernen.

Hier gibt es z. B. nun zwei Einkaufsläden.
Einer ist ein Edeka Tempel, mit allem was dieser Konzern so verkaufen möchte.
Der andere ein Laden. 
Sagen wir mal so. Ein besserer Tante Emma Laden. 
Natürlich auch an eine Kette angeschlossen. 
Klein, aber im Prinzip alles was man braucht. 
Komisch eigentlich, das der kleine Laden genau so viel im Angebot hat wie der grosse und alles abdeckt.
Das schönste aber ist.
Dieser Laden liefert täglich, wenn man es wünscht, deine Bestellungen ins Haus.
Für diese Leistung berechnet er 2,50€.
Freitags kostenlos.
Man kann seine Bestellung telefonisch, persönlich oder per mail abgeben.

Hier fange ich an zu denken.
Zu Hause beklagt man sich immer, das der Einzelhandel verschwindet und immer mehr im Internet gekauft wird.
Warum?
Ich sage es schon seit Jahren.
Es liegt an der Ideenlosigkeit und Faulheit der  Ladenbesitzer.
Wie oft habe ich es schon bemängelt.
In einer Stadt mag es ja gehen, da da das Angebot an Läden riesig ist. Aber in einer kleinen Gemeinde nutzen die Einzelhändler ihr Monopol radikal aus.
Ich würde gern die Anfuhr bezahlen, denn ich spare die Fahrt und die Kosten ja ein. 
Es wäre mir z.B. auch lieber einen ganzen Kasten Bier oder Wasser zu kaufen als einzelne Flaschen zu schleppen. 
Es denkt keiner daran, das nicht jeder einen Kasten ins Auto heben und zu Hause den dann von der Garage in die Wohnung schleppen kann.
Ach ja, einen Getränkemarkt haben wir zu Hause auch.
Nur eine Sorte Wasser und zwei Sorten Bier führt er.
Leider nicht meine Marken.
Also auch hier: Fehlanzeige.

Man spricht immer so viel von Hilfe.
Ich sehe nie welche.
Auf keinem Gebiet.
Hier, auf Pellworm, ist das kein Problem.
Warum geht das nicht in Bayern? 
Empfehle mal den arroganten Ladenbetreibern in meiner Heimat eine Stippvisite nach Pellworm.
Sie könnten hier viel lernen.

Es gibt auch einen Bäcker hier.
Nebenbei bemerkt, sehr gute Ware!
Da kommt man also von der Fähre, sagt, ich wohne da und dort, und morgens um 6 Uhr hängen die Brötchen an der Haustür.
Fährt man wieder weg, macht man schnell einen Halt beim Geschäft, bezahlt seine Brötchen und das war es.
Ich z.B. sagte:  
„Jeden Morgen bitte 4 Stück, immer wechselnd, bis ich wieder weg fahre.“
Und jeden Morgen hängt meine Tüte an der Tür.
Bei jedem Wetter, und das kann hier schon mal ganz lausig sein.
Da das Geschäft über 20 Sorten Brötchen  im Angebot hat, ist jeden Tag was anderes in der Tüte.
Also dazu noch immer für eine Überraschung gut.

Für mich sind das einfach paradiesische Zustände.
Sie erinnern mich an vergangene Zeiten als man noch den Kunden als König ansah.
Heute sieht man ihn nur noch als Melkkuh.

Natürlich hat sich der Kunde in seinem Anspruchsdenken auch gewandelt, aber so ganz unschuldig ist auch der Handel nicht.
Das es auch anders geht, sieht man ja hier.
Allein die Freundlichkeit und die persönliche Ansprache hier machen jeden Einkauf zu einer Freude.

Nun, es gibt hier auch negatives zu beobachten.
Die allmächtige Fährgesellschaft, denen es völlig egal ist wenn nach stundenlanger Autobahnfahrt die Gäste am Anleger stehen, auf das Schiff warten und keinerlei Möglichkeiten haben Pipi zu machen.
Bäume und Büsche gibt es hier nicht.
Familien mit Kindern müssen nach 5-8 Stunden Fahrt sehen was und wie sich behelfen.
Kosten für eine WC-Anlage?
Jo mei, jeder bezahlt gerne jeden Preis.

Ich hatte es mal vor ein paar Jahren sehr eilig.
Was machen?
Als mir  alles egal war, stellte ich mich auf den Deich.
Leider hatte ich als Landratte die Windrichtung nicht mit berücksichtigt.
Aber ihr werdet lachen
DAS war mir in diesem Moment wirklich scheiss egal .
Wat sin mut, mut sin. 
:-))))))))))

Nur, MUSS das sein? 
Hier kommt auch wieder ins Spiel.
Will man nicht oder kann man nicht?
Denke mal das letztere.
Denn zum  Wollen gehört immer auch denken.
Und dazu braucht man Gehirn.
Genau davon herrscht bei den meisten Mangelware.
Vor allem in meiner Heimat.

Nun, wir überstehen alles.
Und da wir beide sehr flexibel und anspruchslos sind, übersehen wir auch manches.
Manches?
Im Moment sehe ich ja nur positives.

Das Leben ist wunderschön, alles andere übersehen wir.


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