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Mittwoch, 16. August 2023

DER ALTE AM MEER..... NACHTGEDANKEN



Nee, sitze nicht am Meer, sondern im Sessel.

Lucie schläft. ( Gott seinDank) 

Sie macht sich Sorgen. Verständlich. Nur, ich kann Fürsorge nicht brauchen. Es hat nie im Leben sich jemand um mich Sorgen gemacht. Warum jetzt?

Warum ich hier sitze?

Meine ganze Freude ist, jeden Tag ein zu kaufen, zu kochen und dann stolz zu sein, was ich  noch alles kann.

Einkaufen mit meinem Ferrari, meinem E-Krankenfahrstuhl ist das höchste. 

Die verschiedenen Märkte fahre ich dann ab. 

Nun hat Fehmarn ein bewundernswertes, schlechtes Strassennetz.

Man erklärt mir immer, dass das antik wäre.

Ich behaupte mal, es ist völlig vernachlässigt.

Gut, in Burg der Marktplatz,  hat altes Kopfsteinpflaster. Ist ja auch ok und gehört zum Stadtbild.

Warum aber die Haupteinfahrtstrasse keinen Bürgersteig hat, das hat mit alt und antik nichts zu tun.

Statt Bürgersteig ist dort Kies verteilt. Unterbrochen von Pflastersteinen in den Hauseinfahrten. Da man diese kaum mit einem Rollstuhl befahren kann, muss man also  entweder auf den Radweg ( so vorhanden) oder auf die Fahrbahn ausweichen. Das wiederholt sich überall in der Stadt.

Das ganz schlimme ist, das viele Bürgersteige entweder gar keine oder nur angedeutete Absenkungen haben. Da gibt es z.B. im Ehlers Kamp eine Barriere die den Bürgersteig versperrt und ein Schild: „Bitte andere Strassenseite benutzen“ Absenkung vorhanden, aber auf der anderen Strassenseite nicht. Also Fahrbahn.

Der Clou hierbei ist, es ist eine Hauptstrasse mit abknickender Vorfahrt. Also nicht einsehbare Ecke. Vielleicht ist das aber extra so gemacht worden um als Freizeitspass oder Mutprobe für Behinderte zu dienen?

Egal. Ist so. Es hat keinen Zweck darüber zu maulen.

DAS aber erklärt  immer noch nicht, warum ich hier, des nachts, im Sessel sitze.

Nun, gestern morgen durfte ich wieder meine Einkaufstour machen.

Mein Ferrari schnurrte, NETTO hatte alles was ich brauchte. Das verstauen in meine Tasche hinter mir schaffte  ich auch.

Die Richtung war vorgegeben: Heimat.

Tja, so einfach ist das aber nicht. ( siehe oben) 

Aus der Einfahrt vom Parkplatz raus, über die Strasse, gegenüber zwischen den geparkten Autos durch, rauf auf den abgesenkten Bürgersteig.  

Scheinbar war die Absenkung doch nicht ganz für meinen Stuhl gedacht.

Ich weiss noch, ich habe  Anlauf  genommen und irgendwie…….

Mein Stuhl kippte nach hinten um und mein Kopf knallte auf das Pflaster.

Ich weiss nur noch, dass ich immer noch im Stuhl sass ( oder besser lag) mir irgendwie komisch war und ein  Mann mir half wieder auf zu stehen.

Er wollte einen Krankenwagen rufen.

Wer mich kennt, den nur wenn Beine und Arme ab sind.

Der Stuhl war unbeschädigt. Das war die Hauptsache. 

Ich wurde wieder rein verfrachtet und ab nach Hause.

Das war es. Keine Wunde und eigentlich auch nichts besonderes.

Bis dahin. 

Leider veränderte sich mein Zustand. Eine Beule am Hinterkopf und zunehmende Schmerzen im Oberkörper. Nie husten! 

Tendenz: Zunehmend.

So zunehmend, das ich mich nicht ins Bett legen kann. SCHMERZEN !

Sitze also gaaaanz still im Sessel und warte auf den Morgen.

Denn dann will ich doch ins Krankenhaus fahren. 

Gebrochen ist mit Sicherheit nichts, nur Prellungen. Aber warum müssen die bei jeder Bewegung so entsetzlich weh tun?

Und nun vertreibe  ich mir die Nacht mit schreiben und warten.

Leider auch mit dem was noch kommt und wie lange ich noch  muss.

Eigentlich habe ich doch recht.

Man wird allein geboren und stirbt allein.

Dazwischen ist es nicht immer nur schön.



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