Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Montag, 9. November 2015

Neues Spiel, neues Glück


Überlegung?
Sollte ich heute eigentlich noch was zu meinem Bein sagen?

Ach ja.
In der Zwischenzeit denke ich mal, das die Wunde an meinem Bein, als eine
 "Persona non grata" für die Ärzteschaft erkannt wurde.

Im übrigen betrachte ich meinen Blog als Dokumentation und Erinnerungsbrücke für die Zukunft.
Für mich.

Doch weiter zu den Fakten.
Da hatte die Knappschaft versprochen zurück zu rufen.
Hatte sie auch!!!!! Vier mal sogar !
Nur leider war auf der zweitägigen Rückreise mein Handyaccu leer und ich deshalb nicht erreichbar.
Als ich am Freitag dann zu Hause war, das Handy wieder betriebsbereit hatte, rief ich dort an.

Der erste Kontakt war für mich nicht erfreulich.
Ich war an eine Dame geraten, die sich wahrscheinlich emanzipiert fühlt, aber dafür leider so von sich überzeugt war, das sie keinerlei Verständnis und Duldsamkeit gegenüber einem Kunden hatte.
Schade, denn alle anderen Damen davor und danach waren aussergewöhnlich freundlich und nett.

Als ich dann jemanden am Draht hatte, der meinen Fall kannte, wurde mir freudestrahlend die Adresse eines Chirurgen in Aachen mitgeteilt der sich bereit erklärt hatte meinen Verband zu wechseln.

Freitag 12 Uhr Aachen, Wilhelmstrasse.
Im Netz steht als Berufsbezeichnung manchmal Arzt, manchmal Dr.
Auf jeden Fall: 
M.D. ( Univ. Kabul) was auch alles das bedeutet.

Ich war in Not, also hin.
Parkhaus in ca. 500 m Entfernung.
Parkdeck ein freier Platz.
Kein Fahrstuhl.
8 Etagen erst runter und nachher wieder zu Fuss rauf
 (mir macht der Bürgersteig schon Schwierigkeiten)

Gerhard, stell dich nicht so an.
Meckerst aber auch immer!

Die Dame am Tresen in der Praxis, wahrscheinlich seine Frau, wusste das ich kam und meinte, da es 11 Uhr war und ich erst um 12 Uhr einen Termin hatte, ich möchte doch gern noch etwas spazieren gehen.
Das Wartezimmer war menschenleer!
Da ich schon vom Parkhaus geschafft war, wollte ich doch lieber im Wartezimmer warten.
Es war ihr garnicht recht, aber ich wollte es eben so.
Das sie Schwierigkeiten hatte meine Telefonnummer zu notieren, sollte mich nicht stören, aber das das Wartezimmer die ganze Zeit völlig leer blieb, (auch noch  bei meinem Weggang) irritierte mich etwas.
Immerhin, die mitgebrachte Überweisung und die Krankenkarte war sofort gefragt.

Dann der grosse Moment.
Der Hakim und Herrscher über die Medizin kam.
Die linke Hand mit einem sterilen, grünen Gazetuch bewaffnet was er vor sein Gesicht hielt.
Da er bemüht war, es nicht vom Mund zu entfernen, bekam er leichte Irritationen als er den Verband später mit zwei Händen anlegen musste.
Aber nur für diesen Moment.

Er wusste (von der Knappschaft wahrscheinlich) das er einen Fussverband wechseln sollte.

Das erste was er mir durch sein Tuch mitteilte war, ich möchte bitte die Schuhe vor Betreten des Praxisraumes ausziehen.
So lief ich also auf Strümpfe über den Flur in das Behandlungszimmer.

Alle meine Unterlagen, Infos, Wünsche des Krankenhauses, mitgebrachte aufzutragende Medikamente usw. wollte er nicht sehen.
Auch mein Hinweis, das ich über 5 Monate in Behandlung bin und eigentlich auf eigenes Risiko die Behandlung im KH. unterbreche, interessierten ihn nicht.
Auch nicht WAS es denn da unten so auf sich hatte.

Ich legte mich, auf seine Aufforderung hin,  auf den Tisch.
Der alte Verband wurde abgeschnitten.
Der Inhalt aus einer blauen Tube ( hoffentlich nicht Zahnpasta)  wurde mit einem Holzspachtel aufgetragen.
Wieder neu verbunden.
Kein Wort gesprochen.
Er ging  raus, Tuch vor dem Gesicht, und sagte auf Wiedersehen.

Boing !!

Ich habe sein "Auf Wiedersehen" als Witz aufgefasst.
Denn das wird nie geschehen.
Es sei denn, ich wäre lebensmüde.

Zum Parkhaus zurück.
Zur 8. Etage mich Stufenweise raufgewuchtet.
(Scheiss Luft. Nun verstehe ich auch warum der Doc. in Bayern von einem Herzschrittmacher sprach)
Oben angekommen.
Nun nur noch nach Hause.

Und nun?

Bin wieder um eine Erfahrung reicher geworden.
Hoffentlich halte ich meine Wunde noch zwei Wochen im Gleichgewicht.
(Wenngleich ich heute morgen schon wieder den Verband durchsuppt gesehen habe.)
Denn wieder KH. und OP. dürfte auch für einen bald 90 jährigen langsam zu einer Strapaze werden.

Noch packe ich aber alles.
Auch der heute abend fällige Zahnarztbesuch  an dem 
3 Zähne dran glauben müssen.

Das Leben ist trotzdem schön.
Oder?

Ich lebe noch.
In wieweit das Bein den Vorstellungen eines Arztes entspricht, kann ich nicht beurteilen.

Die Knappschaft hat ihr bestes getan.
Ich werde diesen "Wüstendoktor" nicht mehr besuchen.

Am Montag neuer Versuch
Neues Glück?
Bei meiner Hausärztin.

Oder sollte ich doch nicht lieber meinen Küchentisch benutzen?
( Wenn da nicht immer diese plötzlichen, stechenden Schmerzen wären )






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen