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Freitag, 7. April 2017

Auch Ärzte haben eine Verantwortung


Heute mal ein ganz persönliches Thema.

Da war ich, vor ca. 1 Jahr, bei einem hiesigen Kardiologen zur Untersuchung.
Unter anderem wurde ich auch geröntgt.
Ergebnis:
"Sie haben zwei neue, scharf abgegrenzte Rundherde , in der Lunge"

An sich eine banale Feststellung, aber ich war elektrisiert.
Denn diese Formulierung war mir geläufig.
Es bedeutete Lungenkrebs.
Das habe ich bei meiner Tochter damals gehört.
Sie ist dann auch an Lungenkrebs damals gestorben.

Ich geriet in Panik.
Innerlich.
Zur CT nach Cham.
O.k. Ist so.
Sind da.
Aber, da ich auf Grund meiner Nieren kein Kontrastmittel bekam, eine etwas diffuse Aussage. 
Ergebnis: Warten wir es ab, was sich da entwickelt.

Das war vor einem knappen Jahr.

Ich beobachtete meinen Körper.
Was tut weh?
Wie bekommst du Luft?
Wird es schlimmer?
Usw.

In meinen Träumen sah ich mich so verrecken wie meine Tochter.
Denn das war kein sterben.
Da sie eine Kassenpatientin war, gab es keine Sterbehilfe.
Drei Jahre Qual.
Auch für die Angehörigen.
Ich sah mein Schicksal genau so.

Heute nun, nach einem Jahr, eine erneute CT
Trotz des Risikos und auf meinen Wunsch, mit Kontrastmittel.

Ergebnis:
Da sind zwar Herde, aber bedingt durch die Silikose und auch als Kalkablagerung definiert, kein Anzeichen von Malignität.

Ich hätte die Frau Doktor umarmen und küssen können.
Eine Wagenladung Belastung fiel von mir ab.
Alle Träume waren hinfällig.
Ich bin glücklich.
Ihre Bemerkung, ihr Herz ist wesentlich schlimmer dran, achten  sie mehr darauf, habe  ich nur noch nebenbei gehört. 

Wie im Traum keuchte ich zum Parkplatz.
Ich  werde nicht das Schicksal meiner Tochter erleiden.

Unterwegs, im Auto, dachte ich nach.

Nur wegen einer einzigen Formulierung eines Arztes habe ich ein Jahr in Panik gelebt.
Wie oft träumte ich von meinem Tod.
Ob sich Ärzte eigentlich im klaren sind, was sie mit so hingeworfenen, vielleicht sogar berechtigten, Formulierungen, in den Köpfen ihrer Patienten anrichten können?
Was sie für Angstvorstellungen oder sogar Panikreaktionen auslösen?
Gut, keine Schuldzuweisung den Ärzten.
Aber........

 Alles war nun bei mir nicht nötig gewesen.

Ha nun der damalige Doktor recht gehandelt?

Im Prinzip schon, aber der mündige Patient wurde unnötig in Panik versetzt.

Vielleicht sollte man in der Formulierung von Verdachtsmomenten etwas vorsichtiger sein.

Ich weiss es nicht.
Im Moment ist mir alles Scheissegal.

In zwei Wochen fahre ich ans Meer.
Befreit von Sorgen.
Fresse und saufe mir den Arsch voll.
Bin glücklich.

Und nur das zählt.

Oder?  

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