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Samstag, 23. Januar 2021

DER ALTE AM MEER

 

Da sitze ich nun hier und denke nach.

Mal so ein bisschen was am Rande geschah und geschieht.

Wir sind zwar hier gut angekommen, aber die Fahrt war schon etwas ganz  tolles.

Einen Transporter hatten wir bei SIXT bestellt.

6 Wochen vorher.

Bestätigung zwar bekommen, aber dann nie mehr etwas von denen gehört.

Das Thema Corona beherrschte alles.

Unsere Übernachtungswirtin meinte..........

Also habe ich die Regierung des Landes Brandenburg und deren Wirtschaftsministerium angeschrieben.

Toll.

Wir bekamen eine schriftliche Übernachtungsgenehmigung in Niemegk, wegen Umzug, für eine Nacht.

Mehr wollten und brauchten wir ja auch nicht.

Sixt schrieb zwei Tage vor dem Termin:

„Der Transporter steht bereit“

Herz was willst du mehr?


Auto dann in Deggendorf abgeholt.

Ok.

Lucie hatte in ihrem Leben noch nie einen Transporter gefahren.

3,5 Tonner, überlang. Iveco. 

In Arrach, bei der alten Wohnung, nun geladen.

Neben vielem Krimskram, 70 Bananenkisten mit Dingen die nie ein Mensch braucht.

Aber Frauen für GANZ wichtig halten.


Und dann war es soweit.

SIE vorne weg und ich hinter ihr her.

Bis zur Autobahn ging es gut.

Nur, das dann voller Nebel mit 50 Meter Sichtweite war, war nicht so prickelnd.

Schneetreiben setzte ein..

Die Streufahrzeuge wegen Glatteis überholten uns. 

Lucie meinte, eine angemessene Geschwindigkeit wäre ja nun 140 k/h. 

Das machte meinem Nervenkostüm doch sehr zu schaffen.

Wir erreichten endlich unser Nachtquartier.

Ich bin dort bekannt und wir wurden dementsprechend wohlwollend auch aufgenommen.

Ich glaube, ich bin in der Nacht immer noch gefahren.

Am nächsten Morgen gut gefrühstückt und dann weiter.Die rd. 1000 Kilometer wollten schliesslich gefahren werden. 


Das erste mal, dass ich aufatmete war, als ich die Fehmarnbrücke sah.

Lucie sagte mir ein paar Tage später, sie hätte Tränen vor Freude in den Augen gehabt.

Ziel erreicht.

Unternehmen geglückt.


Die Wohnung war fertig.

Eine Hauseinweisung erfolgte.

Die Schlüssel wurden übergeben.

Das wars,


Und nun?

Schlafen?

In weiser Voraussicht hatten wir Luftmatratzen gekauft.

Damit war das Hauptproblem erst einmal gelöst.


Der nächste Morgen sah schon  anders aus.

Der Transporter wurde von Lucie entladen.

Danach war sie am Arsch.

Ich wollte helfen, zog mir einen Muskelfaserriss im rechten Oberarm zu.

Damit war ich auch ausser Gefecht.


Hilfe?

Ach Jottchen.

Mir war, aus langjähriger Erfahrung klar, dass Niemand uns hilft.

Lucie hatte da noch kindliche Vorstellungen.

Aber ich denke, heute kehrt da auch so langsam Realität bei ihr ein.


Transporter endlich leer.

Am nächsten Tag das Ding nach Kiel gefahren und wieder abgegeben.

Kosten für die eine Woche dafür so knapp 900,00€.

Immerhin weniger als die angebotenen Umzugskosten von 6-8.000,00€ der Profis die man uns offeriert hatte.

Auch meine Rente ist ja nicht so riesig.

(Wobei mir gerade einfällt. 

Innerhalb eines Trennungsjahres hat sich der noch amtierende Ehepartner an den Kosten eines Umzuges  zu beteiligen. Aber auch da drückt der sich vorbei. Ob der sich nicht schämt? Was gibt es doch für erbärmliche Kreaturen unter den Menschen)


Doch der erste Streich ist nun getan

Die anderen werden folgen.

Ein Gutes hat die ganze Geschichte für mich.

Ich habe den Wahlspruch meiner Mutter wieder einmal erfüllt.

„Icke mache  mir meinen Kram allene“ 


Und so brauche ich auch niemandem Danke 

zu sagen.

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.

Ne Floskel, aber wahr.


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