DER ALTE AM FENSTER
Das Leben ist schön.
Man muss es nur immer wieder vor sich hin sagen.
Es stimmt zwar nicht, aber man glaubt es wenigstens.
Ich sitze heute hier am Fenster und sage diesen Satz vor mich leise hin.
Und es stimmt, wenigstens in gewisser Weise.
Draussen ist Sonnenschein. Trotzdem spürt man, ohne das Fenster auf zu machen, das es kalt ist.
Irgendwie ist Frost auch sichtbar oder spürbar.
Ich z.B. spüre es auch bei wildfremden Menschen.
Sie können noch so tun und freundlich sein, ich spüre ihre Kälte, Herzenskälte.
Leise trällere ich einen Schlager vor mich hin.
Apropos, was ist eigentlich ein Schlager?
Ein Lied was man unbewusst vor sich hin singt.
Ein Lied das „eingeht“, mit dem man sich in irgendeiner Weise identifiziert.
Ein Lied was die meisten Menschen im Kopf haben und bei Bedarf abrufen.
Warum?
Ein Schlager hat immer wiederkehrende Wiederholungen in der Melody.
Früher, als wir noch primitiver waren, nannte man es einen Refrain.
Achten Sie mal drauf.
Man kennt selten das ganze Lied, oder wenn es mal aus Versehen einen Deutschen Text hat, nur diesen einen Abschnitt.
Aber eine bestimmte Stelle eines Liedes hat man im Kopf und summt sie öfter, oder auch nur in Gedanken, vor sich hin.
Es ist eine Eigenart unseres Gehirns sich vieles zu merken und es ab und zu wieder zu geben.
Es soll natürlich auch Menschen geben die diese Eigenart nicht haben, diese sind dann in der Politik angesiedelt frei nach dem Motto Adenauers:
„Was schert mich mein Geschwätz von gestern?“
Aber auch Politiker haben, so sie denn überhaupt eines haben, so ein Gehirn.
Denn auch sie wiederholen oft und gern Dinge, die zwar Blödsinn sind, aber die nun mal in ihrem Kopf gespeichert sind.
Und genau diese, unsere Eigenschaft, haben sich Politiker zu Nutze gemacht.
Sie haben begriffen, unter der Altrömischen Prämisse, „Gebt dem Volk Brot und Spiele“ man muss nur oft genug etwas wiederholen dann wird es Wahrheit.
Auch wenn es völliger Schwachsinn ist.
Die Hauptsache ist doch nur, dass das Volk es glaubt und lauthals es nach schreit.
Dann wird es ein „Selbstläufer“.
Und so entstehen also Wahrheiten die entweder gar keine sind, einem bestimmten Zweck dienen oder schlicht und einfach nur Blödsinn darstellen.
Und wie im Schlager den dann Millionen singen, glauben dann die meisten auch den grössten Quatsch.
Und wehe jemand sagt (oder singt) was anderes.
Ich denke da so an Begriffe oder Worthülsen wie:
Einströmende Horden von Migranten sind Flüchtlinge.
Von Menschen verursachter Klimawandel.
Die Kohle bedroht unser Leben.
Ein Auto zerstört unsere Atemluft.
Die Renten sind sicher. (schon in grauer Vorzeit)
Der Russe ist unser Feind und trachtet nach unserem Leben.
Alle Menschen über 50 Jahre waren Nazis (und damit Verbrecher)
Wir müssen zahlen, zahlen zahlen.
Wir müssen Banken retten.
Wir sind schuldig, schuldig, schuldig.
DIR geht es gut weil Du in einem Land lebst in dem es sich lohnt zu leben.
Wir müssen die Welt retten.
Wir sind tüchtig weil wir die meisten Waffen und Kriegsgerät exportieren.
Ich könnte diese Aufzählung so lange fortsetzen bis der Akku meines iPads zu Ende ist.
Aber auch ich gehöre zu den Nutzniessern dieser Eigenschaft und nutze sie aus.
Auch ich wiederhole eigentlich immer hier das gleiche. (und hoffe wenigsten bei einen oder zwei, dass sie ihre Gehirnzellen mal aktivieren und anfangen zu denken)
Leute werdet wach.
Es geht uns, im Vergleich zu dem was wir leisten, was wir bezahlen und im Kontext mit anderen Staaten, beschissen.
Unsere Zukunft sieht unter dieser Politik leider mau aus.
Und warum?
Weil wir immer wieder diese wiederkehrenden Worte im Ohr haben und so dämlich sind immer in den Chor mit ein zu stimmen, statt EINMAL Solo zu singen.
Einmal das zu sagen was ich immer von der damaligen Zeit sage,
„Es stimmt im Grunde alles aber es war und ist alles ganz anders“
Auch heute ist es so.
Wie komme ich nur auf dieses Thema?
Ob es daran liegt, das mir Muckelchen schon zum hundertsten male eben sagt:
„Du musst dich anziehen, wenn einer kommt sitzt du noch im Schlafanzug herum“
In diesem Falle werde ich nun folgen, aber sonst bleibe ich eine Solostimme.
Versprochen.
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