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Dienstag, 1. September 2015

Bad Kötzting / Viechtach


Nun ist wieder mal eine etwas längere Schreibpause entstanden.
Warum? 
Na, ich liege immer noch im Krankenhaus und da tut sich nun mal nicht viel.
Bettnachbarn kommen und gehen.

Am Sonntag wollte der Chef des Krankenhauses Viechtach, sich das alles mal in Ruhe ansehen.
Ohne Narkose.
Er meinte, und da stimmte ich ihm zu, sieben Narkosen 
in 3 Wochen mit  bald 90 Jahren Lebensalter wären etwas zu viel für mich.

Nach einer  Überlegung meinte er dann aber, es doch  nicht zu machen.
Er wollte mir das nicht antun.
Fand ich toll.
Auf die eine Narkose käme es nun auch nicht mehr an, meinte er.
Wo er recht hat, hat er recht.

Gestern nun meine 7.Operation hinter mich gebracht.

Stolz wie Oskar stellte ich nach erwachen fest:
Der Vakuumverband mit Pumpe war weg.

Aha, es nähert sich das Ende der Krankenhauszeit.

Und wieder einmal, wie öfter in letzter Zeit, dachte ich, aber es kam alles ganz anders.

Heute morgen, Assistenzarzt machte den ersten Verbandswechsel.

Er schaute nur.
Dann musste er kurz raus.
Auch ich war neugierig.
Ich habe sofort fotografiert. 
(möchte das aber keinem zumuten. Bilder habe ich parat) 
Aus der ehemals kleinen Wunde ist nun eine offene Stelle von ca. 18 mal 5 cm geworden.

Habe mich erschrocken.

Aus meiner Euphorie wurde Melancholie . 

Sehe mein Bein nun wieder in Gefahr.

Und wenn nicht, es wird nie mehr so sein wie früher.

Was mich daran stört.

Es ist nicht meine Schuld, sondern die des ersten Operateurs, des Orthopäden aus Bad Kötzting, der es nie für nötig befunden hatte, sich auch nur einmal um seinen Patienten im Krankenhaus zu kümmern.
Dem es am Asch vorbeiging ob ich eine Lymphdrainage bekam?
Ich mir dafür prompt eine Thrombose einhandelte.
Dem ich nach 14 Tagen in der Ambulanz und jede Woche frug:
"Sind sie mit dem, was sie da gemacht haben, eigentlich zufrieden?"

Und ich immer die gleiche Antwort bekam:
"Ich ja. Finde es perfekt"

Bis zuletzt.
Auch schon, als ein zweiter Arzt meinte, das sieht garnicht gut aus.

Ich fand es als Laie damals schon sehr fragwürdig.
Mein Fehler war es diesem Möchtegernoperateur zu vertrauen.

Auch die Tatsache, das er zu mir sagte:
"ich fahre in Urlaub. Sie können sich ja von meinem Kollegen die Beendigung der Behandlung mal bestätigen lassen"

Welcher Kollege?
Einer aus dieser Gemeinschaftspraxis der mich nie gesehen hatte?

Nun liege ich hier.
Über 10 Wochen sind vergangen.

Aussichten?
Ich weiss es nicht.
Informationen sehr spärlich und wenn überhaupt, in einer fremden Sprache, oder einem Dialekt den ich erst noch lernen muss.

Ich bin natürlich kein Arzt.
Aber ich habe einen gesunden Menschenverstand.
Und der sagt mir:

Wenn ich an einem fremden Körper rumschnippele, muss ich auch sehen das alles ordnungsgemäss verläuft.
Sollte ich über meine Fähigkeiten hinaus mit Dingen konfrontiert werden die nicht normal sind, gebietet es mir meine Sorgfaltspflicht alles erdenkliche zu unternehmen um Schaden von meinem, mir anvertrautem Patienten, fern zu halten.  

Ich bezichtige den Arzt aus Bad Kötzting ganz offiziell um Vernachlässigung  seiner Fürsorgepflicht.

Er ist als Operateur, für mich,  völlig ungeeignet.

Er operiert nun munter weiter, weil es ihm Spass macht, und ich liege im Krankenhaus mit ungewissem Ausgang.

Ich hoffe nur , das mir mein Bein erhalten bleibt.

Soooo hatte ich mir meinen Neubeginn in Bayern nicht vorgestellt.

Das doofe daran ist, das man völlig hilfslos und jedem ausgeliefert ist.

Allein schon das informieren scheint hier auf einem anderen Level zu liegen als bei mir zu Hause.

Auch vieles andere gibt mir zu denken.
In eine Uniklinik verlegen lassen?
Das ist nicht so einfach wie es scheint.

Nun warte (und grübele so lange) ich die Zeit ab und harre der Dinge die noch auf mich einstürzen werden.
Ich bin eine Frohnatur.
Aber meinen Optimismus, den hat man mir hier restlos ausgetrieben.


P.S.
Macht sich überhaupt ein Doktor Gedanken darüber ob sein ihm anvertrauter Patient Schmerzen oder Angst hat?
Das was aus ihm mal wird, sicher nicht.










 

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