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Samstag, 25. April 2020

DER ALTE AM FENSTER und die Ameisen


Ach da war es mir heute nicht danach.
Habe mich hinters Haus auf einen Stuhl gesetzt.
Normalerweise meide ich Sonne, wo und wie es nur geht.
Aber nach wochenlanger Isolationshaft meinte ich, mal wieder an die frische Luft zu gehen.
Auf meinem Stuhl sitzend konnte ich in den Wald schauen.
Bäume,  Bäume, Bäume und mehr nicht. 
Direkt vor mir, Wiese.
Auch nichts besonderes.
Meinen kleinen Zierteich, in dem ich Wasserpflanzen und 3 Springbrunnen gesetzt hatte, hat mein Vermieter leer gemacht.
Warum? Weiss der Kuckuck. 
Von der schönen Nachbarin auch keine Spur.
Auf die Erde sehend, bemerkte ich eine riesige Menge Ameisen.
Emsig marschierten sie hin und her.
Denke es waren Waldameisen, denn sie waren ca. 8 mm gross.
ICH war für sie nicht interessant.
SIE für mich aber schon.

Da dachte ich nun.........
Ameisen sind ein fleissiges, gut organisiertes Volk.
Jeder Staat lebt in seinem Bau. 
(Unter oder über der Erde)
Alles was sie machen findet in einem bestimmten Radius um ihre Heimstatt statt..
Sie werden geboren, arbeiten und sterben.
Alle Proportionen entsprechen ihrer Welt.
Die Zeit und auch die Grössen von allem  was sie umgibt.
Ihr Lebenszyklus ist für sie normal und auch die Welt in der sie leben.
Alles wie bei uns Menschen.
Da gibt es nun aber Hunderttausende oder sogar Millionen dieser Völker (oder Staaten) 
Keiner weiss vom anderen.
Für Ameisen ist ihre Welt eben endlich.
Für uns dagegen ist deren  aber winzig klein.
Wir sehen auch, das es viele dieser Ameisenstaaten gibt.
Wie wäre es denn, wenn für andere Lebewesen unsere  Erde auch nur ein winziger Ameisenhügel wäre?
Wir bilden uns ein, wie die Ameisen, einzigartig zu sein.
Wer sagt uns eigentlich, dass es nicht noch viel mehr Ameisenhügel resp. Erden gibt?
Für eine Ameise ist ein Ziegelstein riesig.
Für uns ein 8000 Meter hoher Berg.
Alle Grössenverhältnisse beziehen sich doch nur auf unsere, uns sichtbare,  Welt.
Vielleicht sind wir auch nur eine kleine  Ameisenkolonie in der Weite des Weltalls?
Wer sagt uns eigentlich, das 100 Jahre eine lange Zeit ist?
Vielleicht ist es nur ein Atemzug im Universum? 

Nun, ich glaube, ich gehe wieder ins Haus rein.
Denn jetzt weiter zu denken würde bedeuten zu erkennen wie unwichtig wir eigentlich  sind und wie wir uns überschätzen.
Das alles was wir tun und denken im Prinzip ein Nichts ist.
Ich glaube Sonne tut mir nicht gut.
Man erkennt zu leicht die Wahrheit und das ist nie gut.
Denn dann würden wir anders, in der kurzen Zeitspanne die wir haben, leben.
Wobei nun wieder die Frage auftaucht.
Was versteht man unter Leben?
Das aber wäre wieder ein neues Thema.

Ich gehe mir nun einen trinken.
Wenn man besoffen ist, ist einem, bis zum Kater, sowieso alles egal.
Cheerio. 

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