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Freitag, 29. April 2016

Vorsicht vor der Vergangenheit !!!


Landauf, Landab werden Warnungen ausgesprochen.
Täglich.
Wo man auch hinschaut.
GEFAHR!!!!!!!

"Hütet Euch vor der Vergangenheit."
"Wir wollen nicht mehr alte Zeiten zurück."

Warum dabei immer die Farbe "braun" auftaucht, ist mir ein Rätsel.
Glaubt mir, diese Farbe ist absolut an allem unschuldig.
Genau so wie rot, gelb oder grün.

Sollte man damit aber irgend eine Regierungsform meinen, dann frage ich mich, wie heißt denn die jetzige Epoche?
Hier schlage ich vor: "bunt kariert"

Aber jedwede Vergangenheit ist nur zu einem kleinen Teil politisch zu sehen.
Das Leben besteht nicht nur aus Politik.
Trotzdem ist Leben, im erweiterten Sinne, ohne Politik überhaupt nicht möglich.
Hier müßte man erst einmal das Wort "Politik" definieren um zu wissen worüber man spricht. 
Das würde aber hier und heute zu weit führen.

Klammern wir also die Politik, so weit es geht, erst einmal aus.
Denn diese ist, zu allen Zeiten, immer nur im momentanen Zeitpunkt erlebbar, noch nicht einmal erkennbar und letztendlich dem Zugriff der Bevölkerung entzogen, oder anschließend in der Bewertung und Einstufung durch Menschen, die sie zwar selbst nicht erlebt haben, aber sich anmaßen, ohne meist auch nur annähernd die Wahrheit zu kennen,  über diese Zeit, deren Menschen und ihre Taten, ein Urteil zu fällen.

Also Warnung vor dem damaligen Leben!!??
Vor was denn?
Ich denke, das meine Jugend, egal unter welchen Politikern, besser, angenehmer und  einfacher war als heute.
Vorab: Keine Sekunde meiner Jugend, würde ich mit der heutigen tauschen!

Wenn ich als Kind im Buddelkasten (4 Bretter, gefüllt mit Sand) saß, mit meinen Förmchen spielte, die Hunde neben mir in den Sand pissten und ich mir mit meinen kleinen Händen die "Stulle" in den Mund schob, war ich glücklich.
Ich hatte was zu essen.

Oder im Winter, (damals gab es noch Winter!) mit kurzen Hosen und Holzpantinen stundenlang den Berg runterschlitterte, die langen, von Mama gestrickten  Strümpfe zerrissen und Frostbeulen an den Zehen, (da kam dann schwarze Ichtiol Salbe vom Doktor drauf und fertig war es) dann war ich glücklich.
Ich konnte unbekümmert toben.

Zur Schule marschierte ich, als 6 jähriger, jeden Morgen um 
7 Uhr durch  die Stadt. Ohne Begleitung. 
Auch Autos gab es damals schon!
Ich genoß das Leben um mich und war glücklich.

Meine Vertrauensperson war der "Schupo"
Immer freundlich, hilfsbereit, mit einem offenen Ohr. UNBEWAFFNET!
Er war kein "Bulle", sondern derjenige zu dem ich Vertrauen hatte. 
Es machte mich glücklich weil ich mich sicher fühlte.

Es gab kein Radio (oder erst viel später) kein Telefon, Fernsehen oder gar Telefone in der Hosentasche.
Ich beschäftigte mich mit mir selber. 
Ich war ein glückliches Kind.

Man lernte viel.
Im Leben, auf der Straße in der Schule.
Ich wurde zum Mann erzogen.
Nicht mit Illustrierten oder flimmernden Displays, sondern vom mich umgebenden Leben.

Lernen machte mir zwar nie Spaß, aber ich mußte ! da durch.
Hat auch nichts geschadet.
Auch ohne Klassenfahrten und Dialoggruppen mit Seminaren.
Ich bin heute noch glücklich, das ich als Volksschüler mehr weiß als ein Realschüler heute.
Wenigstens das, was man im Leben braucht.

Zerstreuung gab es auch.
Es war nicht Zwang ein Pimpf  zu werden!
Es war eine Ehre das man durfte.
Die Wochenenden waren immer die schönsten Tage für mich.
Da ging es in den Wald.
Ich war glücklich zu toben, mir weh zu tun, was zu essen zu bekommen.
KIND ZU SEIN!

Der Erfolg dieser Jugend war nun:
Ich hatte eine sehr arme, aber dafür glückliche Kindheit.
Ich war ein Kind.
Nur !!!

Das Erwachsensein kam später!
Uns so sollte es m. E. auch sein.
Ich denke gern an diese Zeit  zurück.

Ich kannte das Wort "Allergie" nicht.
Ich war in meinem ganzen Leben nur einmal krank
(Vor 30 Jahren wurde mir der Blinddarm rausgenommen)
Die Grundlage, das Leben immer anzunehmen, wurde damals gelegt.

Ich bin nun 90 Jahre alt.
Krank? 
Nur weil ein jüngerer Doktor meinte er könnte was.
(dabei war er nur ein Arsch) habe ich heute Probleme.
Abgesehen davon, aber, bis jetzt, gesund.
Fahre durch die Welt (ohne Geld)
Bin jung verliebt.
Sehe alles (noch) positiv an.

Nun frage ich mich:

Wovor warnt ihr alle mich immer ?

Ich wünschte mir, das die heutige Jugend einmal meine Kindheit erleben dürfte.
Aber auch dabei lernen würde, das zum späteren Leben einiges mehr gehört.
Arbeitsam, fleißig, bescheiden, aufrichtig, dankbar, ehrlich und hilfsbereit.

So gesehen, sind für  mich diese Warnungen, Blödsinn.

Und ich verstehe auch meine Oma heute.
Diese sprach, bei aller Armut, immer 
"von der guten alten Zeit
Dabei hat sie bestimmt nicht an Politik gedacht.




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