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Mittwoch, 19. Juni 2019

#Urlaubsende (Der Alte am Fenster)


Nun sitze ich wieder hier.
Mein Blick geht in die gewohnte Ferne.
Altbewährter Anblick.
Das Gefühl des eingeschlossen seins kommt wieder.

Der Abstecher nach Österreich war zwar für gute 4 Wochen geplant, aber leider nach 7 Tagen wieder zu Ende.
Muckelchen musste ins Krankenhaus.
Dort gleich am 2. Tag.
Dort blieb sie 7 Tage.
Hervorragend betreut.
Auch fachlich.
Dann Abreise und von der Autobahn gleich wieder, hier in unserem Heimatort, wieder hinein.

Krankenhaus?
Das in Kufstein, eines wie ich es noch nie gesehen habe.
SAUBER, modern, freundlich und ....... ein Krankenhaus wie ein Traum.

Hier? In Bad Kötzting? Die Sana Klinik?
Das man dieses Haus als ein Krankenhaus bezeichnet, ist in meinen Augen ein Witz.
Sie haben hier auch eine Palliativststion.
Das ganze Krankenhaus ist eine.

Keine Notaufnahme.
An der Pforte niemand, man schleicht suchend durch die Gänge bis man auf ein (noch) lebendiges Wesen trifft.
Keine Handyverbindung, kein WLan bis jetzt nach 24 Stunden.
Vorgesehene Darmspiegelung dringends.
Durchführung vorgesehen in 4 Tagen.
Und dann?
Wenn was ist?
Dann Transport in die nächste Stadt.  
Die hier machen nichts.
Mir persönlich stellt sich da die Frage, warum nicht gleich in ein „Krankenhaus“  und nicht erst in eine vollkommen, rückständige Bude?
Aber die Regie hat die Familie übernommen.
Bayern haben da so ihre eigenen Vorstellungen.
Verwandtschaft und Freundeskreis spielen da mit.
Ich kapsele mich da nun ab.

Die Frage steht im Raum.
Warum, nachdem man ALLES notwendige hervorragend in Kufstein erledigt hatte, das letzte nicht auch dort?
„Die Deutsche AOK bezahlt in Österreich keine Darmspiegelungen.“
Für mich zwar ein Witz, aber Tatsache.
Wäre ich da involviert gewesen, hätte ich diesen Klacks aus eigener  Tasche bezahlt.
Dann wäre alles in einem Atemzug reibungslos über die Bühne gegangen.

Aber, ich bin nur der „Alte“.
Im übrigen kenne ich diese Situation aus meiner Vergangenheit.
Nach über 65 Jahren Ehe starb meine Frau.
Die Familie meinte: „WIR, die Familie, haben einen Verlust erlitten. DU, bist doch nur eingeheiratet und gehörst damit nicht zur Familie“.
Der Erfolg war, seit dem Tage der Beerdigung meiner Frau habe ich nie mehr ein Lebenszeichen geschweige denn einen Telefonanruf von der „Familie“ bekommen.
Ich bin so etwas also gewohnt.

All das ging mir heute, als ich in meinem Sessel am Fenster sass, so durch den Kopf.
Auch die Frage stellte sich mir:
Sollte man nicht grundsätzlich allein bleiben und sein Ende in Ruhe und ohne Stress erwarten?

So, nun  muss ich weiter mein Frühstück machen, das Auto leer machen, alles wieder einräumen, einkaufen, Essen kochen und warten bis ich unterrichtet werde, das ich mein Muckelchen anrufen kann und darf.

Schaun mer mal.


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