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Sonntag, 30. Juni 2019

Frei wie ein Schmetterling (Der Alte am Fenster)


Nun, endlich, sitze ich wieder an meinem Fenster.
Draussen ist eine Bullenhitze.
Es ist hier drinnen zwar relativ kühl, (26 Grad) aber ich schwitze trotzdem.
Muckelchen ist immer noch im Krankenhaus.
ICH habe nun die Wohnung geputzt, Wäsche gewaschen, die auch schon weg gebügelt und eingeräumt, mir was zu essen gemacht, und mache nun eine kleine Pause.
Es geht halt nicht mehr so schnell.
Habe eine neue Technik entwickelt. Da ich Probleme mit heruntergefallenem habe es wieder auf zu heben, wird alles mit dem Besen an eine Wand geschoben.Dort kann man es dann hochschieben.

Draussen?
Ein Schmetterling fliegt gerade vorbei.
Ein Zitronenfalter,  (?) frei taumelt er über die Wiese und freut sich seines Lebens.
Frei?

Schon hänge ich, wieder einmal, an meinem eigenen Wort fest.
Frei und Freiheit.
Ein grosses Wort.
Vielleicht eines der Kernworte unseres Lebens.
Vielleicht lese ich darum auch täglich von diesem Wort.

Ich denke, kaum einer macht sich ernsthaft Gedanken darüber was dieses Wort bedeutet.
In seinem Namen sind Millionen Menschen gestorben.
Millionen fühlen sich frei.
Wieder andere meinen es zu sein, sind es aber nicht.

Junge Menschen träumen davon einmal frei zu sein.
Leider begreifen sie nicht, dass sie, als Erwachsener, unfreier sind als vorher.

Das Wort Freiheit ist eine Dirne.
Jeder benutzt es und legt es so aus wie er es gern möchte.

Natürlich kann man auch glücklich sein wenn  man unfrei ist.
Ein liebender oder geliebter Mensch ist z.B. so einer.
Er ist glücklich und trotzdem nicht frei.
Denn lieben bedeutet Verantwortung und damit Abhängigkeit.

Nun komme ich schon weiter.
Frei zu sein bedeutet also Unabhängigkeit.

Was ist Unabhängigkeit?
Auch das ist ein grosses Modewort ohne  das man drüber nachdenkt.
Niemand ist unabhängig.

Was also nun?
Ich denke, hier an meinem Fenster, wenn man niemandem etwas schuldet, auch kein Danke schön, ist man der Unabhängigkeit schon näher gekommen.
Und wie ist es mit  der Freiheit , Gerhard?

Das ist man, glaube ich, erst dann wenn man seinen letzten  Schnauferl getan hat.
Wenn man niemandem mehr etwas schuldig ist.
Wenn man gen Walhalla oder sonst wo hin aufzieht.
Dann ist man frei.

Da fällt mir doch noch etwas ein.
Scheisse aber auch.
Wenn man dann weg ist, dann sind die anderen auch von dir befreit.
So schliesst sich der Kreis..

Nun muss ich noch spülen.
Auch  hier bin ich kein freier Mensch.
Sage ich doch.
Noch nicht!!!!!


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