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Freitag, 26. Juli 2019

#"DER ALTE AM FENSTER" UND DAS SANA-KRANKENHAUS IN CHAM


Nun, heute war ich mehr auf Achse, als am Fenster.
Muss auch mal sein.
Die Nacht war kurz. So gegen 1/2 3 des nachts, meinte, mein mich beherrschendes, Unterbewusstsein: 
Aufstehen oder Abkratzen. 
Ich wählte den Weg des geringsten Widerstandes.

Dafür war ich nun aber heute auch ganz früh bei meinem Doktor.
Der meinte, Herr Gülde, Krankenhaus Cham ist heute Ihr Ziel.
Au Revoir.
ICH weiss mit ihrem Rücken, den Beinen und ihren Schmerzen nicht mehr weiter. 
Lassen wir mal alles röntgen, und damit ev. Schäden oder Brüche erst einmal aus zu schliessen sind. 
Gute Idee fand ich.

Ab ins Krankenhaus. 
Mit Stau eine gute Stunde Fahrt.
Immerhin tat die Hitze der Rückenlehne meinem Rücken gut. 
Angekommen, das Parkhaus natürlich voll bis zum Kragen.
Rauf und runter. Nichts frei. 
Aber da: 
„Feuerwehreinfahrt, bitte freihalten“
Nun, es war der einzige freie Platz.
Was sollte ich machen? 

Etwas abschüssig zwar, hinter dem eigentlichen Eingang gelegen, tastete ich mich mit meinen Krücken dann den Abhang hinunter.
Ein Herr stand da und schaute mir interessiert zu.
Etwas kleiner als ich, weisses Hemd, mittleren Jahres.
Ich wusste sofort, 
DER spricht dich gleich an. 
Sofort den Abwehrmechanismus eingeschaltet. :-))))
Dann kams:
„Wo wollen SIE denn hin?“ 
„Ins Krankenhaus natürlich. 
Wenn Sie mich aber schon SO fragen, wie komme ich denn von hier zur Radiologischen Station von Dr. Magerau?“
Er schaute erst etwas verdutzt.
„Da sind sie aber völlig falsch. Da müssen Sie die Strasse lang, da hinten um die Ecke, dann noch mal um eine Ecke, und, und, und“
Oh Scheisse.
.................................
„Von wo kommen Sie denn her?
„Aus Arrach“
„Ne, ne, ich meine ursprünglich, sie sind ja kein Bayer?“
„Aus Aachen“
„Das habe ich mir gedacht, sofort an der Sprache erkannt. Ich bin aus Köln“

Ich wusste, NUN konnte mir nichts mehr passieren.

In diesem Moment kam ein VW Bus angefahren.
Der Fahrer sah uns da stehen und quatschen, abgebremst, kleine Kurve, angehalten, aus dem Fahrerhaus raus und frug:
„Kann ich irgendwie helfen?“

Irgendwie war ich verdutzt. 
Warum hielt ein  fremdes Auto an?
Noch mehr aber als mein Gesprächspartner
 sagte:
„Dieser Mann hier will zum Röntgen. Laden Sie ihn bitte ein und fahren ihn zur Röntgenabteilung zu Doktor Magerau.“
?????????? 
Die Tür wurde geöffnet und mir beim einsteigen geholfen.
Im Blickwinkel sah ich noch, das der freundliche Herr ein Handy aus der Tasche zog, mich beim einsteigen fotografierte, und sich dann einen Motorradhelm aufsetzte.

Wir fuhren ab.
Mir kam das alles seeehr komisch vor.
Ich frug den Fahrer.
„Was muss ich denn nun bezahlen?“

Der lachte nur und meinte:
„Um Gottes Willen, nichts, da käme ich in Teufels Küche. Das war doch ein Auftrag. Der Herr war der Chefarzt der Inneren Abteilung des Krankenhauses hier“
!?!?!?!?!?!?!?!
Wowh!
Ob es stimmt weiss ich natürlich nicht. 
Warum aber auch nicht? 
Wer könnte sonst einem wildfremden Fahrer einen Auftrag erteilen? 

Ich habe lange gebraucht um zu verstehen, das ich einem Chefarzt eines riesigen Krankenhauses begegnet bin, der ein MENSCH war.   
Ein freundlicher, sympathischer, hilfsbereiter Herr.
Jemand der auch ausserhalb seiner Arbeit sah, das da jemand am Arsch war.
Ohne Belohnung oder Applaus zu bekommen.
Mein Weltbild hat heute einen kleinen Riss bekommen.

Aber Ihnen, sehr geehrter, unbekannter,  
Herr Doktor, ihnen möchte ich hiermit danken.
Aufs allerherzlichste.

Im Normalfall kenne ich andere Reaktionen.
Denn ich parkte ja auf verbotenem Gelände.
Ich benutzte einen verbotenen Eingang.
Statt mich zu massregeln, halfen Sie mir.
Und wenn Sie wüssten, WIE !!!!!!!!!
Denn ich konnte wirklich nicht mehr laufen.

Danke also von einem Unbekannten an einen Unbekannten der ein Mensch war. 
Sollten Sie DAS hier lesen, 
Sie können mich auch  gern anschreiben.

Da fällt mir etwas ein.
Sollte es damit zu tun haben, das der Herr ein Rheinländer, ein Kölner war? 
Ja?
Na, dann kann  er HIER  noch viel Aufbauarbeit leisten.

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