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Dienstag, 23. Juli 2019

#Frühstück (Der Alte am Fenster)


Nun sitze ich heute hier und schaue raus.
Es ist 8,30 Uhr.
Frühstück?
Ich habe heute keinen Appetit.
Ungewöhnlich für mich.
Denn mein langes und ruhiges Frühstück ist eigentlich der wichtigste Teil des Tages für mich.
Das war schon  immer so.
Auch als ich arbeiten ging. 
Morgens um 4 Uhr wurde in aller Ruhe, am gedeckten Tisch, allein gefrühstückt.
DAS musste sein!

Und heute?
Um diese Zeit wird Muckelchen operiert.
DAS geht mir nicht aus dem Kopf.
Denke gerade, ob der Arzt und seine Mannschaft auch gut gefrühstückt hat?
Das er ausgeruht und konzentriert an sein Werk geht?

A propos Arzt.
ICH möchte und könnte keiner sein.
So da in den Körpern von anderen Menschen rumwühlen.
Hilfesuchenden erzählen das das was zwickt nur eine Bagatelle ist und trotzdem zu wissen. „Junge, dein Leben ist gelaufen“
Immer die richtige Entscheidung zu treffen. Schneide ich das oder jenes raus? 
Oder auch nur zu sagen: „ Es tut mir leid, ich konnte nicht mehr helfen“

ICH könnte das alles nicht.
Aus diesem Grunde ist der Beruf eines Arztes für mich auch immer suspekt.
Was sind das eigentlich für Menschen?
Haben die kein Gewissen?
Denken die nicht an die Schmerzen die sie jemandem zufügen wenn  sie begeistert das Skalpell ansetzen? 
Oder sind sie so edel im Geiste, dass sie ihre eigenen Gefühle unterdrücken nur um anderen zu helfen? 
Ich weiss es nicht.
Wohltuend treten da für mich immer die raus, die mit viel Blabla das alles als Beruf ansehen und wie und wo man noch was Geld verdienen kann.
Denen der Patient am Arsch vorbei geht.
Denn auch die gibt es genug.
Und DIE kann ich in mein Leben einordnen.

Die Schwierigkeit liegt für mich darin, diese Berufsärzte heraus zu finden und einen  Arzt zu finden der seinen Beruf als Berufung ansieht.

Warum mache ich mir nun Gedanken über einen mir fremden Beruf?
Weil ich die ganze Zeit an Muckelchen denke?
Klar, ob dieser Arzt und seine Mannschaft was taugt?

Hierbei bin ich eigentlich auf der richtigen Seite.
Sie ist in Regensburg bei den „Barmherzigen Brüdern“ .
Ein Spitzenhaus.
Eines der besten Krankenhäuser Deutschlands.
Vertrauen wir darauf das die heute morgen alle gut gefrühstückt haben.

Ich wisch mir nun meine Tränen ab (warum heule ich eigentlich?) krauche zum Tisch ( denn laufen kann ich nicht mehr) und mache mir jetzt einen Kaffee.
Einen richtig guten.
Der hilft immer das innere Gleichgewicht und vielleicht auch den nötigen Abstand zu finden.
An Lebensmitteln brauche ich heute wohl nichts.
Zähle gerade die vor mir liegenden Tabletten zum Morgen.
9 Stück an der Zahl. 
Das wird reichen.

Leute passt mir ja gut auf mein Muckelchen auf.
Die wird noch gebraucht.

PS. Wo sind nur meine Tempos? 


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