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Donnerstag, 4. Juli 2019

#ICH (Der Alte am Fenster)


Ist das eigentlich das Leben?
Oder besser gesagt, ist dass das Leben was man sich erträumt hat?
Am Fenster sitzen und in die Ferne schauen? 

Man sollte aber reell sein und es auch so sehen. 
Nicht  jeder kann es und viele wären froh noch an einem Fenster zu sitzen.
Alle die schon tot sind, würden sehr gern mit mir tauschen.
Nun, man sollte eben mehr bescheiden sein.
Und ich glaube, ich bin es.
Wenngleich............

Manchmal, wenn ich  mir eine Tablette reinschiebe,  um überhaupt weiter zu machen, denke ich darüber nach, welche wirtschaftliche Leistung ich damit auch heute noch erbringe.
Die Arzneimittelfirmen leben von Menschen wie mich.

Kosten verursache ich den Kassen nicht, denn sie erbringen keine Leistung für mich.
Die Arztbesuche beschränken sich meist darauf, der Vorzimmerdame meinen „Wunschzettel“ zu übergeben um meine verschriebenen Tabletten zu bekommen.
Immerhin ist die tägliche Anzahl von 10 weit !!!! überschritten.
Und das Finanzamt zieht mir auch regelmässig alle 
3 Monate die Steuer von meiner Rente ab.
Ich bin dem Staat schon noch etwas zu Nutze. 

Wenn ich bedenke, dass ich in meinem ganzen Leben so gut wie nie eine Tablette genommen habe, so habe ich dieses Manko längst wieder eingeholt.

Auch meine immer wiederkehrende Frage an den Doktor, muss das sein? , wurde beantwortet:
„Sie fühlen sich doch wohl. Also stimmt die Medikation. Warum wollen sie ein Risiko eingehen?“

Trotzdem, irgendwie geht mir das alles  gegen den Strich.
Im  Moment trage ich mich mit dem Gedanken das Kiffen anzufangen.
Ich lese da so viel..........

Ich würde lieber etwas mehr vernünftiges in meinen Mund stecken als diese Chemie.
Was wäre denn wirklich, wenn ich mal die Hälfte des Zeugs in den Mülleimer werfen würde?
Vielleicht würde ich  dann der Wirtschaft noch mehr helfen?
Vielleicht würde ich dann auch eine Pflegestufe bekommen und beschäftigte andere Menschen?
Denn was ich jemandem koste, das verdient ein anderer.

All das geht mir durch den Kopf.
Auch mein Autofahren.
Nun gut, ich fahre noch vernünftig.
Aber mit Sicherheit nicht mehr wie ein jüngerer.
Ich bin mir dessen schon bewusst.
Vor allem  wenn ich ins Krankenhaus zu Muckelchen fahre.
200 Kilometer sinds nun halt jedes mal.
Mache ich aber nur zwei mal in der Woche.
Hierbei kommt das ganze Dilemma zum Vorschein.
Ich lasse vor der Fahrt alle Tabletten weg.
Das Ergebnis ist, wenn ich dort ankomme kann ich nicht mehr vom Parkplatz zum Zimmer laufen.
Da muss ich auch noch eine Lösung finden.

Was so richtig weh tut ist, die Blicke der anderen Menschen.
Man spürt sie im Rücken.
Eine hilfreiche Hand ist NIE zur Stelle.
Auch wenn ich, wie vorgestern im Krankenhaus Regensburg, einen jungen Doktor im Flur frage:
„Bitte schön, fährt dieser Aufzug auch zur Station 5?“
Und ich als Antwort bekomme:
„Das steht da auf der Tafel. Oder können sie nicht lesen?“
Ich kam mir da richtig beschissen vor und schämte mich.

Aber das sind eben Dinge die die vitalen Menschen um einem rum nicht zur Kenntnis nehmen.

Wie sagte man früher immer? 
Kleine Kinder, kleine Sorgen.
Grosse Kinder, grosse Sorgen.
Alte Menschen, nur Sorgen.

Aber vielleicht hören diese bald auf.
So richtig Spass am Leben habe ich eigentlich nicht mehr.


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