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Montag, 29. Mai 2017

Pellworm und seine Fähre


Nun sind wir auf Pellworm gelandet.
Endlich, auch wenn nur für 5 Tage.

Die Auto Fahrt war gut.
Über baumbestandene  Landstrassen, wie ich es liebe.
Die Sonnenstrahlen, immer im Wechsel zwischen den Ästen, links und rechts Bauernhäuser im nordischen Stil, Wiesen und Felder mit Pferden und Kühen.
Hier sieht man noch das Vieh auf der Weide,  in Bayern dagegen sehen die Tiere ihr Leben lang nur die Stalldecke.

Also alles entspannend und gemütlich.

Wir erreichten dann Nordstrand. 
Die Fähre.

Nun begann es wieder.
Das reale Leben holte uns ein.
Die Prozedur ist mir eigentlich seit Jahren bekannt. 
Es hat sich nichts, aber auch nichts, geändert.
Meine Buchung war schon vor Monaten online geschehen.
Die Bezahlung auch.
Der Fahrausweis war auf dem Laptop.
Also alles schien ok.
Nein!
Da thront, in einem Turm, eine Dame.
Die Herrin über das Schiff.
Sie ist sehr freundlich!!! 
Das muss man schon sagen, aber auch konsequent.
JEDER muss die steile Treppe zu ihr rauf, um nun noch einmal einen Fahrtausweis von ihr persönlich zu bekommen.
Ich sogar zwei mal, weil sie unbedingt noch einmal einen Blick in meinen Fahrzeugschein werfen wollte.
Weiss der Kuckuck was darin so interessant war.
Das Problem ist die Treppe.
Nicht nur für mich, sondern für viele Menschen.
Ein Glück, das das Geländer aus massivem Eisen ist, an dem man sich  hochhangeln kann.
ICH fand das nicht unbedingt kundenfreundlich.
Bestimmt ist darüber noch  nicht einmal  nach gedacht worden. 
Warum reichte nicht einfach die Buchung, Bezahlung und der mir übersandte Fahrtausweis?
Nicht jeder kann problemlos diese Klippe (Treppe) überwinden.

Nun, die erste Klippe wurde mit viel Mühe und Schmerzen meinerseits überwunden.
Die zweite, mir seit Jahren bekannte, tat sich dann auf.

Da kommen  nun Reisende, zum Teil nach mehrstündiger Autofahrt, dort an.
Sie stellen sich in mehreren Reihen auf und erledigen obige Prozedur.
Haben sie ihre Fähre verpasst oder die Ankunftszeit wegen Verkehrsbehinderungen nicht eingehalten, stehen sie dort 
2 Stunden, egal in welchem Wetter, rum.
Ist aber kein Problem.
Wenn da nicht ein menschliches wäre.
Viele, und vor allem ich, müssen Pipi machen.
Auch Kinder.
Es gibt dort keine Toilette.
Auch kein Hinweisschild wo und wie man es erledigen kann.
Es gibt keinen Baum, Strauch oder Mauer.
Die nächste Gaststätte liegt mehrere Kilometer zurück im Land.
Ich habe vor Jahren, als ich ziemlich allein war, mich dann da mal, irgendwo, so hin gestellt.
War keine gute Idee.
Hatte den immerwährenden, stetigen Wind nicht berücksichtigt.
Der erste Weg auf Pellworm damals, war meine Hose zur Reinigung zu bringen.
Merke:
Der Wind ist immer stärker als dein Strahl.

Liebe Pellwormer Fährgesellschaft, ihr habt, da ihr ein Monopol habt, ein gesichertes, gutes Einkommen.
Bitte denkt doch mal an diejenigen die es euch bescheren.  
Wie wäre es denn mit etwas mehr Kundenfreundlichkeit. Nicht jeder ist gelernter Bergsteiger oder ein Sportler um die Besteigung eures Turmes mühelos zu bewerkstelligen.
Und es gibt auch auch menschliche Bedürfnisse. 
Es dauert oft zu lange bis  man aufs Schiff kommt und selig und entspannt das Wasser laufen lassen kann.
Sooooo viel Geld kann ein kleiner Raum am Wartehäuschen auch nicht kosten.
Oder nehmt Eintrittsgelder.
Aus Erfahrung weiss ich.
Ihr könnt euch fragen was ihr wollt.
Es wird jede Summe gern bezahlt.
Wetten?
Wäre sogar noch ein Zusatzgeschäft für euch

Das war eigentlich der einzige Wermutstropfen auf der Reise.
Musste nicht sein.

Dafür war die Ankunft, die beiderseitige Freude des wiedersehens, das Essen  und alles drumherum so wie ich es mir vorgestellt hatte. 

Kann man mehr erwarten?

Sogar die Angst von meinem Muckelchen vor der Überfahrt und dem anschliessenden "Präsentiert" werden, war unbegründet.

Und?
Das Leben ist doch noch schön ! 

Egal wie alt man ist.

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