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Sonntag, 14. April 2019

Krankenhaus (4)

DER „ALTE“ AN EINEM ANDEREN FENSTER
Nun muss ich doch etwas erklären.
Da ich hier kein Internet habe, an jedem Bettplatz auch nur 3 Steckdosen sind, die aber meist mit Monitor, Infusionsgerät und noch etwas belegt sind, muss ich immer mit dem Laden meiner Geräte irgendwo dazwischen rutschen.
Veröffentlichen dann, so wie ich dazu komme.
Da aber kein Internet vorhanden ist, entfiel dieser Punkt bei mir.
Das alles ist mir nun ein bisschen in der Reihenfolge durcheinander geraten.
Verzeiht einem alten Sünder.

Doch wo war ich stehen geblieben?
Springen wir zum grossen Tag.
Donnerstag.
Frühstück gab es noch das übliche.
Bis auf die 3/4 Tasse mit einer schwarzen Flüssigkeit war es ok.
Zum Essen selbst, besonders in einem Krankenhaus, kann man stehen wie man will.
Ich meckere nie!!!!!!!!
Es ist immer super!
Unter der Prämisse für so viele verschiedene Ansprüche und Richtungen jeden Tag was zu zaubern, ist nicht einfach.
Es ist schliesslich kein Hotel.
Geld werden sie auch nicht allzu üppig bekommen.
Weshalb man aber nicht schmackhaft !!!!! kochen kann, das ist für mich ein Zeichen von Nichtkönnen.
Brockolie als Salat ohne irgend etwas, noch nicht einmal Salz, das zeugt schon von einem exquisiten Geschmack. 
...........................
Es war so weit.
Die zwei jungen Schwestern kamen, ich durfte das OP-Hemd anziehen. Vorn hoch geschlossen. Hinten der nackte Arsch.
Na, haben sie auch mal einen nackten, alten Preussen gesehen.
Vor allem die Stelle, an der mich sowieso alle können.

Rauf auf das Bett und los geht die Reise durch das Haus.
Runter in das Herzzentrum.
Sterile Einrichtung.
Modern, zweckmässig, aber Straubing ist dagegen erste Sahne.
Da können die hier nicht dran tippen.
2 neue Carbolmäuschen empfangen uns.
Die waren sich ihrer Wichtigkeit voll bewusst.
Was solls.
Wieder nahmen nun diese zwei, sehr jungen Schwestern, meine geballte Nacktheit zur Kenntnis.
Nun, MIR macht das zwar nichts aus, aber anderen?
Muss man sich vor einer 20 jährigen da SO präsentieren?
Es ginge bestimmt auch anders.

Der Doc. kam und waltete seines Amtes.
Was mir sofort auffiel.
Er war und blieb allein.
Wenn denn nun ein Notfall eintreten sollte?
Lieber nicht daran denken.
Man kann zwar auf dem Monitor sehen wie und wo er mit seiner Sonde da in dem zuckenden etwas herumfährt, da ich aber kein Masochist bin, habe ich mich damit beschieden nicht auf den Monitor zu sehen.
Für alle die so etwas noch vor sich haben.
ES TUT NICHT WEH. 

Eine gute Stunde hat er nun da allein rumgefuhrwerkt.
Einige male lüftete eine der Mäuschen die Decke die auf mir lag.
Sie ging mit dem Kopf darunter.
Beim ersten male dachte ich:
„ Sie wird doch wohl nicht?“
Ne, ne, ich weiss zwar nicht was sie da unten suchte, denke aber mal, das sie am anderen Arm etwas in den Port getan hat.
Fragen konnte ich nicht, denn es wird dort so gut wie nicht gesprochen. 

Endlich war er fertig.
Nach einer Stunde tat mir das Kreuz auf dieser harten Liege weh.
Endergebnis:
Wörtlich:( aus dem Bericht)
„hochgradig fokale Stenose der distalen RCA“
Ich weiss nicht was das bedeutet, soll mir letztendlich aber auch schnurz piep egal sein.
Ein neuer Stent hat jedenfalls seinen Platz gefunden.
Ich habe ihn adoptiert.
Der Doktor hat den alten sich auch angeschaut
(ist also nun auch zufrieden)

Fazit:
Ich sitze nicht auf einer Wolke, sondern liege wieder in meinem Bett und harre der zwei Grazien die mich wieder in heimische Gefilde entführen.
Experiment gelungen.
„Schaun ma“ 

Was will man mehr?
Das Leben ist schön.
An diesem heutigen Tag, für mich, besonders.

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