Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Dienstag, 8. April 2014

Todesanzeige

Da lese ich gerade im hiesigen „ Käseblatt " ( wöchentliches, regionales, kostenloses Blatt, was dazu dient die Papierschwemme mit unerwünschter Werbung in meine Papiertonne zu bringen oder meinen Briefkasten zu verstopfen)  eine Todesanzeige.
 ( auch Männer lesen so etwas )

Da steht nun. 
Herr „XYZ" ist verstorben. 
Er ist nun nun  „  wieder  " vereint mit seiner Frau die ihm vor 5 Jahren voraus gegangen ist. Klingt so als ob er glücklich ist tot zu sein??

Unterschrieben und verfasst von seinen  Kindern, deren Ehepartnern und Enkelkinder.


Nun gut. Das Wort „ vereint“  und „wieder" regte mich zum Nachdenken an.
Ob es sein Wunsch war zu sterben? Auch so früh ?

Wie alt war er denn? Nun 80 Jahre. Wenn man nicht sehr krank ist, freut man sich doch dann noch nicht auf den Tod.


Darunter stand eine etwas kleinere Anzeige einer Frau. 
Diese Dame betrauert den gleichen Mann und erinnert sich all der schönen Stunden mit ihm und vermisst ihn sehr. Ihr voller Name, sagen wir mal „UVZ“ stand darunter.

Also, hat der Herr XYZ , nach dem Tod seiner Frau noch jemanden gehabt mit dem er „  schöne Stunden „ verbracht hatte.
Jemand kennen gelernt der ihn nun " ehrlich vermisst."
Denn die Angehörigen schreiben nur, das er froh ist bei seiner Frau zu sein ( also weg ist )

Toll. !! Oder ? Warum war da also nach seiner  Frau noch jemand anderes? Man sucht sich doch nur immer noch jemand anderen wenn man einsam ist und wenn die Rest-Familie einen hängen lässt.


Der Mann war einsam!!!

Und diese  Frau wahrscheinlich auch.
Sie haben sich in ihrer beiderseitigen Einsamkeit gefunden und vielleicht getröstet oder auch zusammen gelacht.
Das zeigt aber auch, das seine Familie ihn nicht so aufgefangen hat wie er es brauchte. 
Wie man es sich vorstellt und wünscht, aber leider nur Theorie ist.

Meine alte These:

Alte Menschen sterben oft nicht an Krankheiten, sondern an Einsamkeit!
Hier war es so, das ein anderer ihn an die Hand genommen hat, getröstet und auch die weitere Zeit für ihn da war. 

So weit so gut.

Warum war die Frau nun von der Familie nicht in der offiziellen Todesanzeige mit vermerkt ?

Diese private Anzeige der Frau stand allein und verloren da drunter.

Mit vollem Namen. Sie stand zu ihrer Beziehung. ( Ich bewundre ihren Mut !)
SIE war es doch die den Mann aus seinem Tief geholt hatte.
SIE hatte sich doch um ihn bemüht.
SIE hatte ihn getröstet.
WO waren denn seine  „Kindchen“ als er sie brauchte ?
Beim Erben sicher auf der Matte. Und Tränen auf Befehl.

Ich hätte heulen können und diese mir völlig unbekannte Frau umarmen und trösten wollen.

Denn auch SIE hat einen Verlust erlitten.
Die Erbnehmer sollten sich was schämen, nicht diese Frau auch in der Familienanzeige mit auf zu nehmen.
Denn Sie verdient meine Hochachtung .
Sie tat das wozu die eigenen Kinder nicht fähig waren.
Sollte ich noch anmerken, das obige Personen mir völlig fremd sind ?


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen