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Montag, 19. Mai 2014

Es ist eine wunderbare Zeit.

In diesen Tagen wurde ich wieder einmal daran erinnert in welch einer wunderbaren Zeit ich mein Leben verbringen durfte. ( Klammern wir mal den Krieg aus)

Vor meinem Frühstücksfenster eine grosse Wiese.
Eines morgens, ein Traktor der das Gras schnitt.
Auf dem Traktor ein einzelner junger Mann. 
Am nächsten Tag, wieder der junge Mann. An seinem Traktor ein Zusatzgerät. Dieses wendete das Gras.
Dann , der nächste Morgen, das gleiche Spiel. Nur heute, wurde das geschnittene Gras in lange Bahnen ausgerichtet.
Und heute Morgen war es soweit.
Ein Traktor mit Anhänger. Daneben ein zweiter. Dieser nahm das Gras auf und beförderte es mit einemRohr(?) in den Anhänger. Am Lenkrad ein Bildschirm. Da konnte er sehen wohin im Anhänger das Rohr gerichtet sein musste. War er voll, stand der nächste schon bereit.
Ratzfatz war das Gras weg.
Toll und nichts ungewöhnliches. Passiert jeden Tag irgendwo in Deutschland, tausendfach.

Nicht ungewöhnlich?
Hat man schon vergessen, das vor nicht einmal 20 Jahren, auf dem Feld das Gras ( oder das Heu) mit der Hand gewendet wurde?
Das eine grosse Anzahl von Menschen, in glühender Hitze das machte? Das man den Wagen mit einer Gabel beladen musste? 
An die Getreideernte mit dem Aufstellen der Garben und dem anschliessenden verladen bis zum Dreschen auf der Tenne will ich gar nicht erst erinnern.

Oder wer denkt daran, das nach dem Krieg eine Autobahn von Tausenden Menschen mit Hacke, Spaten und Loren gebaut wurden? Das die Loren auf Feldgleisen liefen und von Hand gedrückt wurden? Bergab mit einem Knüppel gebremst? 
Wenn ich heute an eine Autobahnbaustelle vorbeifahre sehe ich zwei, drei riesige Maschinen und 2 bis 3 Mann irgendwo stehen oder debattieren.

Leben wir nicht in einer wunderbaren Zeit?

In meinem ketzerischen Kopf kam nun die Frage auf:
Komisch, früher haben die Menschen das ohne Kur, und 6 Wochen Urlaub, jeden Tag geleistet.  
Heute sind sie , wenn sie aus dem klimatisierten Büro nach Hause kommen, total erschöpft, gestresst und träumen von einer Rente.
Wenn sie mir dann erzählen welche Anforderungen das heutige Berufsleben an sie stellt, ich das mit vor 50 Jahren vergleiche , frage ich mich:
Waren wir früher andere Menschen?
Immerhin spreche ich nicht von der Vorzeit, sondern von dieser Generation von heute. 
Denn ich lebe ja noch.
Das Leben war trotz allem schön.

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