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Samstag, 31. Mai 2014

Im Strandkorb 5




Heute bin ich wieder ganz allein.
Ein Wetter wie im Bilderbuch. Nicht zu warm, etwas kühl. Die Jacke leicht übergelegt.
Aus dem iPad höre ich: O Mio Bambino Caro.
Die Augen halb geschlossen sehe ich auf die spiegelglatte Nordsee.
Träume.
Ich sehe  mich wieder im Kirov Theater in St. Petersburg beim Mariinski-Ballett.
Erinnere mich an die verstaubte, aber dazu gehörende, Plüschromantik.
An die Garderobenfrau die vor lauter Dankbarkeit über ein paar Dollar Trinkgeld, mir in der Pause, in die Loge etwas Obst brachte.

Oder auch an  Verona. Hier war ich nun schon oft.
Zum Teil wegen der Aufführungen, zum Teil aber auch wegen der Atmosphäre.
Denke noch oft daran, das mich die Neulinge nie verstanden, wenn ich am liebsten ganz oben auf den letzten Stufen sass, weit weg vom Geschehen.
Hören konnte man auf jedem Platz vorzüglich, aber:
Dort oben war immer ein kühler Wind. Das wichtigste war aber, das mir nie in den Pausen, wenn die einheimischen ihr Panini auspackten, die Korbflasche Wein neben sich stellten, um diese nachher aus Begeisterung mit den Füssen um zu werfen.
Dann lief der ganze Wein die Steinstufen langsam immer weiter runter. Mancher merkte erst zu Hause, das seine  nasse Hose nicht aus Rührung nass war.

Überhaupt, Musik, habe ich immer gemocht.
Ich spreche hier von Musik.
D.h. Harmony. Musik die Jahrhunderte überdauert hat.
Keine Synkopen, Geschrei oder Sprechgesang ( Rapp) oder diesen entsetzlichen Scheiss der nur der Selbstdarstellung der Interpreten und der Vernebelung der Sinne der damit gepeinigten gilt. Oder sollte das Wummern in den Autos anderen Zwecken dienen? 

Früher war da eine Prima Donna assoluta
Heute ist da ein " Star " der seinen Asch auf der Bühne zeigt.

So hat eben jede Zeit ihre eigenen Menschen und " Künstler" 
So ist aber auch die Musik immer ein Spiegelbild ihrer Zeit.

Immerhin. Das alte hat überlebt.
Das neue hat nur eine kurze Halbwertzeit.
Gott sei Dank!

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