Eine gute Frage an mich....

Da frug mich dieser Tage jemand.
"  Was machen sie eigentlich den ganzen Tag, wenn sie so lange in Urlaub sind? 

Ich sehe sie nie wegfahren! Ist ihnen das nicht langweilig? " 

Gute Frage.

Tja, WAS mache ich eigentlich hier, oder an meinen anderen Urlaubsorten? 

Fangen wir mal so an:

Ich fahre nie mal schnell irgendwo hin um was zu besichtigen. 
Auch zu Hause nie. Wohin auch?

Ich habe in meinem Leben so viel gesehen und erlebt, da gibt es nichts mehr zu ergänzen.

Zu Hause:

Wohne ich in einer Reihenhaussiedlung.

Stehe ich auf.

Betten machen, Gassi gehen  und dann frühstücken.

An meinen Mac.

Dort arbeite ich jeden Tag 4 - 6 Stunden. ( Genealogie ) 

Die anderen Stunden danach:  

Meine Blogs schreiben.

Post und Kommentare beantworten. 

Das Mittagessen vor/zu bereiten und essen.

Immer wieder mal Gassi gehen.

Hausarbeit täglich etwas.

Mich über das abendliche FS ärgern

Der Tag ist zu Ende.

In das Bett gehen und sich freuen das nichts schlimmes passiert ist.

Und hier?

Hier wohne ich in einem Dorf mit 10 Häusern und einem Gasthof.

Alles andere siehe oben.

Nichts anderes, bis auf das Mittagessen zu machen. 
Hier gehe ich abends essen.

Nur:

Hier sehe ich aus dem Fenster. Da sehe ich Wiesen und Berge.

Zu Hause Busse, unerzogene Kinder und rasende Autofahrer en masse.

Hier ist eine gute Luft. 

Zu Hause darf ich die Abgase der immer noch schwelenden Abraumhalde einatmen plus den Unmengen von Autoabgasen.

Hier grüssen mich die Menschen und nehmen mich zur Kenntnis.

Zu Hause, vielleicht, mal den Gruss der Nachbarin. Andere  Begegnungen sind unerquicklich.

Hier bleibt der einsame Autofahrer stehen bis ich auf den Wiesenrand mich mit meinem Möppi plaziert habe.

Zu Hause bin ich immer froh das ich die Strasse glücklich überquert habe. Trotz 30 km Zone, fährt dort, vor allem abends, nie einer unter 70 bis 80 km/h.

Und warum fahre ich von meinem Quartier nie weg? Irgendwo hin?

Ob zu Hause oder hier.

Ein Baum ist ein Baum. Da habe ich genug von gesehen.

Ein schöner Ausblick ist überall. Ich habe so viel schönes in der Welt gesehen, das ist nicht mehr zu toppen.

Das Laufen macht mir hier und auch zu Hause Schwierigkeiten.

Etwas zu besichtigen liegt mir nicht. 

Es gibt nichts mehr was mich vom Hocker reissen würde.

Etwas verpassen tue ich sowieso nicht mehr.
Also?????

Tja, aber die Kosten?

Ich habe keine Beziehung mehr zu Geld und Kosten.

Geld bedeutet, mir, nichts.

Ich habe genug um mir alle meine ( jetzigen ) Wünsche zu erfüllen.

Wobei diese Wünsche auch kaum Geld kosten.
Welche Wünsche hat man in meinem Alter noch die man mit Geld bezahlen könnte?

Auch ich habe nur eine ganz normale Rente wie alle anderen auch.

Sagen sie selbst:

Gibt es etwas schöneres als auf einer Bank zu sitzen.

Totale Stille, nur unterbrochen vom Hühnergegacker.

Der Hund schnüffelt irgendwo da rum.

Ab und zu kommt er mit seiner kalten Schnauze kucken ob ich noch da bin.

Vertrauen in seinen Augen. 
Haben sie schon mal einem Dackel lange in die Augen geschaut? Da ist mehr Seele drin als in 100 Frauenaugen.

Kein Mensch ist in der Nähe dem man  nach dem Gesicht schauen muss ob man gerade das richtige sagt oder tut.

Niemand der einem Trauer oder Leid zufügt.

Saubere Luft.

Seinen Gedanken nachhängen.

Nichts wünschen, nichts erwarten, nichts bekommen.

Ob positiv oder negativ.

Keine Aufgaben zu haben. 
( oder nur die, die man sich selbst stellt )

Nur in sich selbst sein, mit sich selbst zufrieden sein.

Einfach frei sein.

Ist das nicht erstrebenswert?

Für jeden?

Ich kann es mir erlauben und mache es auch.

Andere könnten es auch, nur sie haben eben andere Prioritäten gesetzt.

Ich empfinde mein Leben als schön und geniesse es.

Viele sagen, das sieht man ihnen auch an. ( Danke )

Mag sein, meine Probleme, die auch ich natürlich habe, trage ich eben nicht im Gesicht  mit mir rum, sondern versuche sie zu verarbeiten.
Innere Einsamkeit und Verlassenheit fühlt man überall. 
Zu Hause und in der Fremde.
Daran kann man, auch mit Geld, nichts verändern

Und dieses Leben könnten viele so führen! 

Warum klang da, aus der oben gestellten Frage, eigentlich so etwas wie Neid und Missfallen heraus?