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Mittwoch, 5. November 2014

Erinnerung (12)

Mein Schwager

Nun , eines Tages kam einer von uns auf die Idee, warum nicht mal einen Tripp nach Italien?
Zum Lago di Garda?
Ich schwöre!!!!! Es kam nicht von mir. Wie könnte ich auch? Ährlich! 

Es wurde nun also eine Tagesfahrt zum Gardasee beschlossen.
Am 7.8.1956 fuhr mein Goliath zum 2. male über die Alpen.
Ich muss gestehen.
Es war immer mein Traum. 
Malcesine.
Hier wurde er zum ersten male erfüllt. Und dann aber auch noch Jahrzehnte danach . Bis zum heutigen Tage.

Wir waren nun zum ersten male am Gardasee. Auch meine Verwandten.
Ich behaupte heute, auch nach Inaugenscheinnahme der halben Welt, es gibt kaum etwas schöneres als dieses Fleckchen Erde.
Vor allem wenn sich die untergehende Sonne im See spiegelt.

Jemand von uns  kam auf die Idee, auch einmal in das Wasser zu springen.
Klar, ich sofort.
Wo kann man an der Uferstrasse halten?
Dort, zwischen den beiden Km Steinen.
Wir zwei Männer rein.
Badehose hatten wir keine mit. Die Unterhose tat es auch.
Warum machten die Frauen mit einemmal nur so komische Handbewegungen?
Hier gibt es doch keine Seeungeheuer.

Egal, mal sehen was die wollen.
Neee, nicht die, sondern zwei Cabanierie.
Und ganz dolle!

Um es kurz zu machen.
Verbotes halten auf der Uferstrasse.
Ich verhandelte noch.
Mein Schwager zog sich seine nasse Unterhose aus.
Boing!!!
Und eine Zusatzstrafe zusätzlich wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. ( damals war Nacktheit noch eine Todsünde!

Die Strafe, in Millionenhöhe in Lira, hatte ich nicht.
Da wurde dann eben, nach ihrem eigenem Kurs, in Deutsch umgerechnet.
Ich glaube, das ein Teil der Gardisana  von meinem Geld damals saniert wurde.

Wir fuhren wieder nach Mittenwald zurück.
Und das waren garnicht wenige Kilometer. Es wurde späte Nacht bis wir zu Hause waren.

Was hatte ich nun auf diesem Ausflug so erreicht.

Pluspunkte:
  Ich war das erste mal an meinem Traumziel.
Ich war glücklich.

Minuspunkte: 
ich war den ganzen Tag gefahren. Müde wie ein Hund. Die anderen hatten ja während der Fahrt geschlafen.
Das Benzin ging voll auf meine Kasse. 
Die Strafe habe ich voll und ganz allein getragen.
Ich wurde ausgeschimpft, weil wir erst spät in der Nacht wieder nach Mittenwald zurück kamen. ( Das abendliche besaufen fiel damit ja aus )

Bald ging es nun wieder nach Hause. 
Im Grunde meiner Seele war ich froh.

Beim letzten Tankstopp erklärte mir meine Schwägerin, das sie ja jetzt nicht alles bezahlen könnte, da ich das ja nicht alles mehr verfahre und zu Hause ich ja noch  was im Tank übrig habe.

Ehrlich mir war da schon alles egal.
So Scheiss egal wie sonstwas.
Wichtig war nur.
Ich hatte etwas entscheidendes gelernt.

Fahre nie mit jemanden zusammen in Urlaub.
Vor allem nie mit jemandem aus dieser Verwandtschaft. 
Hätte ich geahnt, was ich mit dieser Familie nich erlebe, hätte ich damals schon die Reissleine gezogen.
Ich habe das bis auf wenige Ausnahmen auch beherzigt. Und auch bei denen habe ich dann Pleiten erlebt.

Und diese  Erkenntnis in frühen Jahren schon zu erreichen, war doch  auch etwas positives.
Oder? 

Das war ich, der kleine Idiot

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