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Mittwoch, 26. November 2014

Urlaub 1957 (14)



Um 5,00 Uhr morgens ging es los.
Die ersten unserer Mitbewohner standen auf.
Gepolter und Geschreie.
An Schlaf war zwar nicht mehr zu denken, aber als wir aufstanden und in den Speisesaal kamen, waren alle weg.
Wir waren, unabhängig von den normalen Hotelgästen, die einzigen  aus dieser Touristengruppe.

Das Frühstück kam.
Es wurde in aller Ruhe gegessen.
Nur was nicht kam, waren unsere zwei Betreuer.
Unruhe breitete sich aus.
Ob ich nicht doch zu blauäugig gewesen war?
Ob.......
Bezahlt waren sie ja schon.
Wir mussten ja noch bis zum Hafen, unser Visum abstempeln lassen, den Zoll erledigen, usw....

Sie kamen endlich.
Alle 6 in das Auto.
Zum Hafen.
Dort, an der Zollbaracke eine grosse Schlange.
Unsere übrigen Mitreisenden.
Der Zoll und die Passkontrolle war  noch nicht geöffnet und alle standen in der Sonne.

Sie waren z.T. zu Fuss oder auch mit normalem Taxi, gegen horrendes Entgelt, nun dort auch angekommen.
Ihre Fahrer waren nicht gekommen. 
Die waren ja bezahlt worden.

Aber nun begann ja die Zollprozedur noch.

Sharif hielt in einiger Entfernung von denen das Auto an.
Er nahm unsere Pässe, ging zu Fuss zur Baracke. 
Hinten rein. Nach 5 Minuten wieder raus. Gab uns unsere Pässe, und wünschte uns eine gute Zukunft.

Merke: Behandelst du einen Fremden anständig und ehrlich, kommt meistens es auch zurück.

Wir gingen nun mit unseren Taschen zur Gangway.
Wir waren die ersten auf dem Schiff.

Die Stewards erkannten mich sofort wieder.:-)))))))))

Führten uns an " unseren " Tisch.
" Mein Wein " stand, gut gekühlt, schon bereit.

Sch...... aber  auch, wieder habe ich nicht das viele Wasser bei der Überfahrt um unser Schiff gesehen.
Es sollen sogar Delphine um unser Schiff geschwommen sein.
Ich weiss nur, das, als alle anderen auch an Bord waren und das Schiff ablegte, ich schon in meinem Element war.

Algecieras hatte uns nach 2 Stunden wieder.
Unser Campingplatznachbar stand schon am Pier um uns zu unseren Autos zurück zu bringen.
War auch gut so...........

Für mich war das ein Schlüsselerlebnis.
Bestimmend für mein ganzes Leben. 
Bis heute!!!!!

Das sind seit damals einige meiner Lebensregeln.
Versuche nie einem Profi etwas unter zu jubeln.
 Jeder Hotelportier ( in diesem Fall waren es eben Fremdenführer ) hat dich mit dem ersten Blick ab- und eingeschätzt.
Er kennt dich besser als du dich selbst kennst.
Versuche nie etwas anderes zu sein, als das, was du auch nur in Wirklichkeit bist.

Handele nie.
Denn der andere ist ein Profi. 
Niemand !!! Verkauft etwas mit Verlust. 
Der Dumme bist immer nur du.
Ist der Gegenstand oder die Leistung den geforderten Preis für mich wert bezahle ich ihn.
Ist er es nicht, lasse ich eben die Finger davon.

Dazu kommt noch bei mir persönlich.
Ich kann mich über eine Summe die ich mit feilschen erreicht habe, im Gegensatz  zu vielen, nicht freuen. 
Wenn man  logisch denkt, ist es es auch nicht wert.
Im Verhältnis zu meinem Gesamtetat macht es nichts aus.

Im übrigen:
Geld hat keinen Wert.
Man kann sich nicht eine Sekunde Leben damit kaufen, sich höchstens selbst betrügen oder in eine "Scheinwelt" manövirieren

Darum ist auch der Spruch " Geiz ist geil " für mich eines der schlimmsten Sätze die die Neuzeit geschaffen hat.

Jeder wie er mag.
Mich macht der vermeintliche Gewinn von ein paar Euros die ich " erhandelt " habe nicht glücklich.
Ich würde mich dagegen auch  immer fragen:
Ob der Verkäufer nicht nur aus Not meinem Angebot zugestimmt hat ????

Denn dann würde ich mich auch noch vor mir selber schämen !


( Fortsetzung folgt) 


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