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Montag, 24. November 2014

Urlaub 1957 (12)



Die Tage vergingen wie im Fluge.
Jeden Tag das gleiche.
Morgens eiliger Aufbruch der anderen Gäste.
Sie mussten ihr Pensum absolvieren. 

Dann kamen wir aus unserem Zimmer.
In aller Ruhe Frühstücken. ( Aber nur noch verpacktes Weissbrot )
Unsere zwei " Führer" kamen , uns es ging los.
Alle 6 Mann wieder in den Amischlitten.


Durch die Stadt mit ihren Märkten.
Ein Menschengewimmel. Alles laut, aber nie Streit.
Ein Eldorado von Taschendieben. Nichts war sicher. Also nichts für Jungfrauen.

Es wurde gesagt, das man Dieben die Hand abhackte. ( Lt. Sharia ein Gesetz. ) Steht auch im Koran. Wird auch heute noch ausgeführt. Eine Spiegelstrafe. Ob damals praktiziert, weiss ich nicht. Man debattierte darüber. Denn oft kam es vor, das vorn dem Taschendieb die Hand abgehauen wurde, und die Zuschauer von anderen schon wieder beklaut wurden.

Um 18,00 Uhr das erstarren der ganzen Stadt.
Wenn zum Gebet gerufen wurde.

Zu den Höhlen der Ryf Kabylen.
Am Strand lagen die, mit Blick auf das Meer.

Ach ja, der Strand.
Kilometerweit, Menschenleer. So weit das Auge reicht.
Heute unvorstellbar.

In die Wüste. Die Wüstenbewohner kamen  mit ihren Kamelen nicht in die Stadt. Sie blieben etwa 50 km davor.
Die Lasten wurden dort draussen umgeladen. 



Wir trafen dort, an diesen Umschlagplätzen, auch unsere anderen Hotelgäste.  
Waren die Kamele leer, liess man die Touristen darauf reiten.
Kleiner Nebenverdienst. 
Unsere Begleiter meinten: " Guter Rat von uns, Nein !"
Das wurde von uns auch befolgt.
Der Erfolg war, des abends hatten wir keine Flöhe wie die anderen Kamelreiter.


Oder, mitten in der Wüste, ein grosses , ummauertes Gelände.
Ein plötzlicher Stop des Autos. Die beiden sprangen wortlos raus aus dem Auto. Über die Mauer.
Weg waren sie. Und wir 4 im Auto allein in der Wüste.
Ob wir nun entführt werden?
Gut, wir beiden , jungen Männer hätten was gebracht.
Wieviel Kamele man für die Frauen bezahlt hätte kann ich leider nicht abschätzen.
Nach 5 Minuten kamen die beiden wieder über die Mauer zurück.
Beide Arme voll blühender Zweige die sie über die beiden Frauen ausbreiteten ( Oleander?) 
Geklaut !
Ohne ein Wort ging die Fahrt weiter.

Der Markt in Tanger. Dort wo Touristen nicht hin dürfen. Und immer war das wachsame Auge unserer Beschützer auf uns.

Zu irgend einem Händler. 
Ein Souvenier kaufen. 
Ausgesucht. Bezahlen?...... Ne, ne. Erst ein Gespräch zwischen unseren beiden und dem Händler.
Kein feilschen. Bezahlen. Top.

Der Sultanspalast. 
Der Harem.
Auch die Geschichten die sie erzählten.
Das wäre meine Zeit gewesen !!!!!

Oder, eine Teestube wo wir Pfefferminztee tranken in dem die grossen Blätter noch schwammen.
Die da  auf den  Teppichen liegenden, rauchenden Gestalten waren bestimmt nicht vom Pfefferminztee berauscht.

Wir, Männer, hatte die Idee, mit einem normalen Bus nach Casablanca und Marakesch zu fahren.
Die zusätzliche Zeit ( Visum und Schiffsbuchung ) hätten wir schon hinbekommen.
Es scheiterte, wie so oft im Leben, an dem Zusammenhalt und massivem Einspruch der Frauen.

Aber auch daraus habe ich gelernt:
Frauen " können " einem unvergessliche , schöne Momente bescheren.
Sie können aber auch blitzschnell Wünsche oder Sehnsüchte eines Mannes vernichten.
Was ich immer sage:
Frauen, achtet mehr auf die Seele eines Mannes. 
Auch ER hat eine!

So ging es bis zum letzten Tag.

( Fortsetzung folgt )




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