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Freitag, 21. November 2014

Urlaub 1957 (9)




Die ersten die morgens am Kai standen, waren wir vier.
Unsere Autos waren auf dem Golfplatz stehen geblieben.
Ein freundlicher Nachbar hatte  uns zum Hafen gefahren.
Diese Hilfestellungen waren zu dieser Zeit eine Selbstverständlichkeit !!!
Da kam niemand auf die Idee, das da jemand etwas klauen könnte.
Dieses gegenseitige Misstrauen ist auch ein Geschenk der Neuzeit. 
( Siehe Datenschutz! Ich könnte mich kräuseln)

Nun aber aufs Schiff.
Sofort nach oben auf das Promenadendeck.




Es kamen immer mehr Passagiere, also in den Speisesaal wie vorgegeben.
???????
Das war kein Saal, das war ein Palast.
So wie die übrigen Gäste in diesen Rahmen  hineinpassten, so wenig waren wir, allein schon von der Kleidung her, dazu prädistiniert.

Es breitete sich eine Art Wurstigkeit bei mir aus.
Das Personal nahm uns , ohne eine Miene zu verziehen, eben zur Kenntnis. 

Ab und zu ging mal jemand von uns vieren raus um zu kucken.

Kurz vor ablegen des Schiffes, wurden vor den unteren Decks grosse Stahlgitter gezogen.
Bewaffnete Polizei mit Mp nahm davor Platz.
Wir waren froh, nicht da mit denen da unten, in dieser Hitze, da eingeschlossen zu sein, denn lebend wären wir da nicht mehr raus gekommen.


Wir beide Männer fassten einen historischen Beschluss.
Alles !!! in diesen 3 Tagen, bezahle ich.
Während der ganzen Reise.
Am Ende, bekomme ich die Hälfte der ausgegebenen Summe.
( Ohne auf den Pfennig zu achten) 
Sie werden es nicht glauben.
Es klappte hervorragend. Auch ohne aufschreiben oder Belege!
Wir beide waren keine Pfennigsfuchser. 
Da war das Wort Vertrauen noch im Leben üblich.
Weil es heute anders ist, tue ich mich im täglichen Leben manchmal so schwer.

Jetzt aber ging es erst einmal ans essen.
Wurde aber auch Zeit.
Wir waren also 4 Personen an einem Tisch.
Aber auch:
4 Stewards die uns bedienten.
1 Steward für die Getränke zusätzlich.
1 Tischsteward der alles per Finger- oder Kopfbewegung dirigierte.
Und der Raumsteward. 
Bei ca. 6 Tischen!!

Nur soviel.
Die Überfahrt dauerte 2 Stunden.
Solange dauerte auch unser Essen.

Warum man immer Wasserschüsselchen mit angewärmten Handtüchern von zusätzlichen Damen zwischen jedem Gang  gereicht bekam, war mir nicht ganz klar.
Ich esse doch nicht mit den Fingern.
Aber vielleicht ist das so bei "Reichen".
Schade für die Zitronenscheiben die im Wasser schwammen.

Wenn man mal begriffen hat, das man von allen Anwesenden von der ersten Sekunde an als " Banause" erkannt worden ist,
Wenn man mal begriffen hat, das niemand daran Anstoss nimmt,
Wenn man sich so benimmt, das man niemanden anderen stört,
Wenn die anderen begriffen haben, das uns persönlich das eigentlich so am Asch vorbei geht,
Dann, ja dann, kann man es richtig geniessen und es macht sogar Spass.

Es kam wirklich keiner auf die Idee so unhöflich zu sein und speisende Passagiere auf dem Oberdeck nach den Fahrkarten zu fragen. :-))))))))))
Das was wir an Fahrgeld gespart hatten, das verfrassen wir.
War doch ein tolles Geschäft; oder?

Immerhin sollte ich jetzt aber auch erwähnen, bei diesen Preisen und dem vorzüglichen Wein, das man uns höflichst darauf aufmerksam machte, das wir seit ca. einer halben Stunde !!! im Hafen von Tanger am Kai lägen und eigentlich aussteigen könnten.

????????????????
:-)))))))))))))))))))

Ein gutes Trinkgeld und die Verabredung in 3 Tagen:
Gleiches  Schiff, gleiche Kneipe, gleiche Völlerei, gleiches Personal, machten dem ein Ende.
Ich glaube, auch die mochten uns.

Afrika, wir sind nun da.
Etwas schwankend, aber dafür voller Tatendrang, betraten wir diesen fremden Erdteil.


( Fortsetzung folgt)  




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