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Samstag, 22. November 2014

Urlaub 1957 (10)



Am Kai waren die meisten der Passagiere schon weg.

Ein halbes Dutzend Geier , Verzeihung, Schlepper und Agenten, stürzten sich  auf uns. 
Wort- und Gestenreich wurde uns erklärt: Sie wären die besten. Die billigsten.
Alle hatten ein Hotel im Angebot.

Ein Auto war selbstverständlich. 
Billig, billig und Rabatt! 
Sie überboten sich in ihren Angeboten.
In allen Sprachen der Welt.




Etwas abseits standen zwei Männer vor einem riesengrossen  Amischlitten. Sie wirkten nicht sehr interessiert. 
Wir 4 Personen waren die letzten vom Schiff und sahen  nicht besonders " ausplünderungsvoll" aus.

Dafür war ich umso mehr an denen  interessiert. Warum?  Weiss ich heute auch nicht mehr. Ich fand sie eben gut aus der Ferne.
Ich winkte sie ran. 
Verständigung klappte leidlich.
Wir stiegen in das Auto.
" Bitte zu einem Hotel!" 

Der eine von den beiden sagte : " Wir haben doch noch nicht den Preis ausgehandelt."
Ich sagte: " Ich halte sie für ehrlich. Das muss genügen. Sie bringen uns in ein Hotel. Zusätzlich miete ich sie für die Tage bis zur Abreise.
( das war so üblich. Hatte uns der Mann von der Rederei erklärt) 
Sie sagen uns dann am Ende was sie von uns bekommen."

Damals war ich völlig unerfahren.
Ich glaube, irgendwie hatte ich auch den letzten Liter Wein vom Essen auf dem Schiff, noch nicht so ganz verarbeitet.
Aber wie so oft in meinem Leben.
Der liebe Gott ist mit den Doofen.

Wenn ich es mir heute so überlege, das habe ich eigentlich immer in meinem Leben so getan.
Bis heute.
Bringe jemandem Vertrauen entgegen, du wirst selten enttäuscht.
Und wenn, dann kannste sagen: Selber Schuld, alter Esel.

Es war goldrichtig was ich getan hatte.
( es hätte auch ganz anders ausgehen können)
Ich wusste aber:
Echte Profis kann man nicht belatschern, bescheissen oder abhandeln. 
Und das waren welche !!!!!!
Jeder Hotelportier sieht bei seinem Eintreffen wer und was du bist, wo man herkommt  und man wird eingestuft. 

Man fuhr also mit uns zu einem Hotel.
Wir waren die letzten die dort ankamen.
( Gerhard, warum frisst und säufst du auch immer wie ein Loch und kannst dich nicht vom Trog lösen?) 
Da war dann eben nur noch  ein 4 Bettzimmer frei.
Gott sei Dank erwies sich die Familie aus Schalke auch nicht als verklemmt.
Gebont!

Morgen früh, wann abholen und was machen? 
Es wurde abgemacht, das der " Führer" das Programm selbst für die 3 Tage macht.

Die erste Nacht begann.
Das Fenster im Zimmer ging zur Kasbah hinaus.
Des abends schauten wir hinaus.
Wir konnten zusehen, wie in einer Bäckerei Brot gebacken wurde. 
Meine Frau wunderte sich, das so viele Rosinenbrote gebacken wurden.
Sie stellte erst später fest, das es keine Rosinen waren, sondern Fliegen.
Für die nächsten Tage gab es bei uns , auf unseren Wunsch hin, nur Weissbrot , verpackt , aus Spanien importiert.

Der nächste Morgen begann sehr früh.
Mit Radau und Krach.
Die anderen Touristen wurden früh von ihren Fremdenführern abgeholt.
So gegen 7 oder 8 Uhr.
Davor mussten sie aber noch frühstücken. Also Stress pur.
Unsere kamen erst um 10 Uhr 
????????
 ( Erklärung etwas später)


(Fortsetzung folgt)



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