Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 14. November 2014

Urlaub 1957 (3)


Also wieder einmal Glück gehabt, denn hier im Auto zu übernachten ??????
Meine Frau war erst mal zufrieden.

" Bitte Reisepass und Autoschlüssel. " 
Der Herr an der Rezeption nahm es in Empfang.
Gespräche, Blicke, Gemurmel, Getuschel.

Ich wollte raus um meiner Frau Bericht zu erstatten.
Da kam die mir schon freudestrahlend entgegen.
Beide Arme voll mit einem riesengrossen Strauss blühender Blumen.

Mein Auto?
Das war weg!!!!!!!!
Ich rannte los.
Ein anderer Angestellter laut schreiend hinter mir her.
Er machte mir dann klar, das das Auto vom Personal in eine Garage gefahren wird.
Ich bekäme es mit Sicherheit wieder.
Die Frage nach dem Koffer war etwas komplizierter. Wir hatten ja keinen. Alles war zweckgemäss in unserem Goliath verstaut.
( Ob man denen auch trauen konnte?) 

Die Umgebung wurde inspiziert
Das Meer war etwa 100 meter entfernt.
Dann kam ein Park mit grünen Bäumen.
Gepflegter, grüner Rasen.
Dazwischen ein Swimmingpool mit klarem Wasser. ( ca. 20x30 meter) 

Dann gepflegte Kieswege.
Dann das Haus.
Dahinter Sandwege. 

Dann kam nichts.
Das war Spanien.
Nur Staub und Schotter. Verbrannte Erde.
Dann Lehmhütten. 
Ohne Trinkwasser ( Strom weiss ich heute nicht mehr) aber das kristallklare Wasser des Pools liess mich doch  nachdenken.
Kinder in Lumpen auf der Erde.
Auch hier schon, wie in ganz Spanien, die hergereichten Hände mit der Bitte um Pesetas. 

Der erste Anblick von Armut neben Reichtum eröffnete sich mir.

Wir gingen in den Speisesaal zum Essen.
Es waren noch andere Gäste da. Ein Blick von denen, und es wussten beide Seiten wer, was war.

Alles vornehmes Gesoxe.
Keine Deutschen darunter.
Alles Spanische " Edelleute." Grandezza und " Don" 
Heute würde ich sagen: Kapitalisten oder Maffia. 
Es war auch keiner darunter der Deutsch sprach.
Man sah ihnen den Grosskotz an. 
Auch wenn sie was bestellten und wie sie es taten.
Ich habe selten so von sich eingebildete Menschen in meinem Leben getroffen als diese Spanischen Edelleute.
Eine Kaste für sich.
Gnadenlos, auch damals schon, in ihren Forderungen und in ihrer Überheblichkeit gegenüber anderen.

Es war mich eine neue , unbekannte Welt.
Ich sollte diese Menschen in meinem späteren Leben noch oft sehen , begegnen und verachten lernen.

( Fortsetzung folgt ) 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen