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Freitag, 27. März 2015

Die Wetter


Ach ja.
Bergleute!! ???
Das sind zuerst mal im allgemeinen die Menschen , die nach der Schicht schwarz sind, Kohle "gehauen", oder neuerdings Maschinen bedient haben die einen Kohleabbau für sie bewirkten.
Der "Kumpel" eben.

Daneben die Gruppe der "Gesteinshauer".
Die also, die in der Vor- und Ausrichtung die Möglichkeiten erst dazu schaffen.

Aber auch.....
Wichtige Einzelpersonen die man zwar kennt, braucht, aber nie so wichtig nahm.

Z.B. begann an jedem Morgen die Seilfahrt erst dann, wenn der "Wettermann" ausgefahren war.
Das war ein kleiner, schmächtiger, alter, verdienter Bergmann (Lürkens, Jupp?) der jede Nacht einfuhr, zu bestimmten Messpunkten untertage ging, dort die "Wetter" prüfte, es auf einer Tafel mit Kreide vermerkte, um am Ende der Schicht seinen Rundgang am Schacht zu beenden.
Ausgefahren gab er dann den Untertagebereich als befahrbar frei.

Es war vielleicht einiger der wichtigsten Männer der Grube. Von seinen Gewissenhaftigkeit hing das Leben Hunderter Menschen ab. 
Nur, ob sich jemals jemand darüber Gedanken gemacht hat?

Wenn nun das etwas betagte Jüppchen mal seinen Weg etwas langsamer gemacht hatte, ( Butterpäuschen müssen ja auch mal sein) stand die ganze Chose still.
Erst wenn ER aus dem Korb stieg, wurde  die Seilfahrt für alle eröffnet.

Dazu sollte man etwas erklären.
Die Wetter (Luft) waren im Prinzip ja o.k.
Aber aus Gesteinsschichten konnte Grubengas austreten. (Methan)
In der Regel, liegt der Methangehalt in der Bewetterung untertage unter 1%.
Wenn sich aber Konzentrationen zwischen 4-15 % CH4  (Methan) bildeten, war das hochexplosiv.
Ein winziger Funke genügt um eine furchtbare Explosion hervor zu rufen.
Das sind die auch heute noch weltweit auftretenden Schlagwetterexplosionen.

Dieser gefährliche Anteil von Methan wird nun mit einer Benzinlampe gemessen.
Das ist eine Lampe mit einer kleinen, offenen Flamme.
Oben ist ein Drahtsieb.
Wenn nun die Konzentration einen gefährlichen Wert erreicht, wird die Flamme in der Lampe blau und gross, kann aber durch das Drahtgewebe nicht austreten und verbrennt innen.
An Hand der Grösse der blauen Flamme kann man abschätzen wie hoch die Explosive Mischung ist.
Dieses Zeichen bedeutet allerhöchste Gefahr.


Unser Jüppchen befuhr nun jede Nacht das Grubengebäude um an neuralgischen Stellen diese Konzentrationen auf zu spüren.

Genau aus diesem Grund ist es eine Todsünde, und wird auch sofort unnachgiebig rigoros bestraft und geahndet, wenn jemand vielleicht ein Streichholz bei sich führte.

ALLE  untertage benutzen Geräte und Machinen, mussten dementsprechen den Richtlinien des "Schlagwetterschutzes" entsprechen.

Und genau so eine Benzinlampe haben neben den Aufsichtspersonen,  auch die Schiess-Hauer und Meister bei sich.
Denn diese schiessen (sprengen) ja. 
Meist auch noch an Punkten  die ja vom Wetterstrom noch gar nicht erfasst wurden.
Vor jedem Zünden der Sprengsätze musste also immer peinlich genau jeder Punkt der Ortsbrust geprüft werden, in wieweit auch alles im grünen Bereich war. 
Die Folgen wären nicht auszumalen gewesen.

Da schönste aber war, man brauchte keine andere Pottlampe mehr.
Allein diese leichte Benzinlampe, die man am Hosenbund tragen konnte, war die halbe Miete.

Das änderte sich später , mit Einführung der Kopflampen.
Die waren ein echter Fortschritt.

Aber die Benzinlampe der paar Schiesshauer war auch das äussere Zeichen, aha, "ein ganz kleiner Boss" oder aber eine Aufsichtsperson. 
Denn jeder der sich näherte, wurde schon auf hunderte Meter Entfernung gesichtet.

Das sich nähernde Geleucht sagte aus:
Mit Blitzer: Aufsichtsperson.
Nur Benzinlampe: Ein Schiesshauer.

Nun , das war heute mal der "Wettermann".

Morgen mal ein anderer.


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