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Montag, 23. März 2015

Was ist eigentlich eine Grube?


Ich bekomme ab und zu Rückmeldungen von Menschen die sich eine Kohlengrube überhaupt nicht vorstellen können.
Z.B. von Leuten die am Meer wohnen
Man soll keinen dumm sterben lassen.
Aaaaaalso!

Stellen sie sich einen Kuchen vor, der mal eine Torte werden soll.
Wenn er gebacken ist, wird er in mehrere Schichten aufgeschnitten. 
Diese Flächen werden dann mit Marmelade oder sonstigem gefüllt und alles wieder zusammen gepappt.

DAS ist genau so wie in natura.
Oben wandeln die Menschen.
Die Marmelade ist die Kohle
Diese liegt nun leicht geneigt als Schicht in der Mitte drin
Wenn man nun mit dem Finger ein Loch reinbohrt, durchsticht der alle Schichten.
Dieses Loch ist der "Schacht".
Nun fährt man da runter und braucht nur noch Tunnel nach links und rechts anzulegen.
Das sind die "Querschläge".
Davon wieder nach links und rechts kleine Tunnel, das sind die "Strecken".

Von denen wieder, im Abstand von ca. 200 m eine sogenannte "Kopfstrecke" (oben) und unten die "Bandstrecke". Dort läuft das "Transportband", was alles zum "Querschlag" befördert. 
Von dort wird alles in Wagen geladen und mit Loks zum "Schacht" tranportiert.

Wenn man nun die Kohle zwischen Kopf-und Bandstrecke rausmacht. ergibt es einen "Streb".
Dann ist auf der einen Seite die Marmeladenschicht
(verzeihung Kohlenwand.)

Dann liegt da noch ein Transportmittel was die Kohle nach unten zur Bandstrecke befördert.
Anfangs warend das "Rutschen".
Also zusammengesteckte Blechrinnen.
Oben ein Rutschenmotor.
Der zog einen Zylinder an. 
An dem hing der ganze Blechstrang
Dann liess er ihn ruckartig wieder los und das Fördergut "rutschte " in der Rinne nach unten.
Das nun pausenlos.
So wie etwa bei der Ehelichen Pflichtübung.
Nur dabei ist die Betriebszeit wesenlich kürzer.

All das muss auch mit Sauerstoff versorgt werden.
Denn wir Menschen müssen atmen.

Also wird am Ende des ganzen Terrain (Grubengebäude) ein zweiter Schacht geteuft.
Da kommt ein Riesenventilator rauf 
Der saugt die Luft aus dem Bergwerk. 
Zwangsläufig strömt frische am Förderschacht wieder rein.
Der Bergmann sagt "Wetter" dazu.

Wenn man nun die einzelnen Gänge und Strebe mal mehr oder weniger mit Brettertüren abdichtet, kann man diese Wetter in beliebiger Stärke und Richtung durch das ganze Grubengebäude leiten.
Ergo "Wetterführung"

Auf Anna waren bis zu 3000 Mann beschäftigt.
Davon  waren nach meiner Schätzung ca. 10-15 % in der 
Aus-und Vorrichtung. 
(also Strecken auffahren und herrichten)
ca. 40 % mit der tatsächlichen Kohlegewinnung beschäftigt.

Die Tiefe (Teufe) beträgt hier im Aachener Gebiet zwischen 600 und 1000 meter.

Der Rest der Belegschaft hatte diverse Arbeiten.
Z.b. Materialtransport
Oder dort wo das Hangende die Strecken eingedrückt hatte, die wieder auf Durchfahrthöhe zu bringen 
Und eine Unzahl anderer Aufgaben.
Darunter auch Spezialkräfte über denen ich mal nächstens ein paar Worte verlieren werde.

Natürlich jede Menge Menschen in weiss.
Aufsichtspersonal.
Gute und weniger gute.
Menschen und auch eingebildete Affen.
Wie überall im Leben.
Aber das ist angeboren. 

Eine Schachtanlage besteht aus dem Untertage- und Übertagebetrieb
Übertage wird dann die Kohle in einer Wäsche gewaschen. 
Es werden die Steine aus der Kohle entfernt.

Der Holzplatz verwaltet die Unmengen verschiedener Hölzer in allen Grössen und Stärken womit unten verbaut wurde. 
Auf gut Deutsch. 
Abstützen, das die ganze Scheisse nicht zusammenbricht.

Ich denke mal, das es reicht eine Grube in Kurzform einem Laien zu erklären

Oder??
Fragt mich !!!!

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