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Montag, 30. März 2015

Und ich ????


Was machte ich eigentlich so untertage?
Mal in der Aus- und Vorrichtung. 
Mal an Kohle,  je nachdem welchem Steiger ich wieder einmal nicht nicht passte oder "dat Gift" meinte, mir mal wieder eine aus zu wischen.

Vor Ort  hast du immer nur mit den 3-5 gleichen  Personen zu tun.
In einem Streb bist du ein Einzelkämpfer.
Der "Baas" teilt dir die meter ein die du möchtest.
???????
Ja, da fängt das Theater schon an.

Es wird am grünen Tisch  übertage festgelegt, was es für dem meter Kohle hauen plus Ausbau gibt.
Es können 2,00, 3,00, 5,00 oder 7,00 Mark sein.

Im Klartext.
Der Baas entscheidet wieviel du für den meter bekommst.
Meist frei nach Schnauze.

Die Staffelung dient dazu, das der Kumpel der in schlechten gefährlichen Verhältnissen oder Störungen arbeitet und dementsprechend Mehrarbeit hat oder vorsichtiger  sein  muss, auch sein  Geld verdient.

Soweit die Theorie.
Die Baase sind Alleinherrscher.
Kleine Könige.
Der Steiger lässt sie gewähren.
Es sind zwar auch nur Kumpel wie du und ich. 
Aber sie brauchen nicht selbst mehr zu arbeiten und bekommen den Durchschnittslohn des Strebes plus 20%.

Ein guter Baas bringt viel Kohle zu Tage mit den wenigsten Lohnkosten.
Leider benutzen die Baase ihre Macht dazu, Vetternwirtschaft zu betreiben.
Hier kommt wieder das Thema "Imi" und "Einheimischer" zum tragen.
Der Schulkamerad wird immer den höchsten Gedingesatz
(Metersatz) haben.
Der "Imi",  oder der wie ich, der nur eine kurze Zeit in einem Streb war, immer den niedrigsten Meter Gedingesatz.

Ein Steiger ist eine andere Liga.
Der lässt den gewähren.
Warum soll er sich dabei die Finger schmutzig machen?

Der Baas oder jedenfalls die, die ich kennen gelernt habe, waren alle nicht das, was ich als anständige Menschen bezeichnen möchte. 
(bin ich nicht höflich in meiner Ausdrucksweise?)

Nun auch diese Zeiten gingen immer vorüber.

Am 18.6.1958 legte ich meine Schiessmeisterprüfung 
(Sprengmeister) ab.

Das war im Prinzip nur eine Formsache, denn es änderte sich in meiner Arbeit oder Lohn nichts.

Wie bisher war ich vor Ort und schoss.

So ging das Leben untertage seinen Gang weiter.

Mal vor Ort.
Mal wieder in Ungnade gefallen und in ein Kohlerevier versetzt.
Sich wieder einmal an den Guelde erinnert und ihn zurück geholt.

Nur, verändert haben sie mich nicht.
Bis heute nicht.

Ich sage gern, ich bin nicht "weichgespült".

Und heute, im Alter?
Von wegen.

Übertage, im richtigen Leben, änderte sich dagegen manches.

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