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Mittwoch, 1. April 2015

Die Grubenwehr


Irgendwann, nach ca 3 Jahren untertage, wurde ich Miglied der Grubenwehr Anna Eins.


Darüber braucht man, glaube ich, nicht viel zu sagen.
Das und die kennt jeder.

Zu meiner Anfangszeit, war ich mal abends im Kino in der Bahnhofstrasse, plötzlich eine Unterbrechung des Films , Ansage eines Herrn:
"Ist jemand von der Grubenwehr hier? Alarm auf Anna Eins"

Später bekamen wir dann einen Kasten in den Hausflur zu Hause gehängt.
Bei Alarm ging eine Tute an.
Das hiess dann hoppitroppi zur Grube.

Ca. 11 Jahre war ich dort Mitglied.
Jedes halbe Jahr war Übung in Mariadorf auf der Leitstelle.
D.h. Man kroch mit einem Atemschutzgerät in einem vernebelten Raum durch aufgebaute Hindernisse und Gänge.

Ich wurde immer gefragt:  "wann hast du Übung"
Jeder wollte mit mir zusamen sein.
Warum?
Das Dräger Gerät liefert, über eine Alkalipatrone 
für 1,5 bis 2 Stunden Sauerstoff.
Dann zeigte das Manometer Ende an.
Da ich ein sehr grosses Lungenvolumen hatte, war mein Gerät schon nach einer Stunde immer am Ende.
Und in einer Gruppe ist es wie in einer Kette. 
Das schwächste Glied ist der Massstab.

Bei einem Einsatz war übertage die Leitstelle.
Dort war ein Fahrsteiger zuständig. (Mommertz)
Die sorgten für Ersatzteile, frischen Sauerstoff, 
Verpflegung  und Getränke für die eingesetzten Bergleute untertage.
Untertage waren immer drei Trupps.
Jeder etwa 4-5 Mann.
Einer im Einsatz, einer in Bereitschaft, einer in Ruhe.
Dazu der Gerätewart und ein Steiger als Leiter. 
(Mach. Steiger Spiertz)

Der aber stand meist nur im Frischwetterstrom untertage, dort wo auch die gebrauchten Geräte gewartet wurden und sagte wo wir in die  verseuchten Grubenbaue hingehen und was wir machen sollten.

Dafür bekamen dann diese beiden Herren (Mommertz und Spiertz) ein halbes Jahr nach dem Einsatz in einer grossen Feierstunde das Grubenwehrehrenzeichen verliehen.

An die Leute die ihren Asch hingehalten haben dachte niemand.
Zur Feier war auch kein Grubenwehrmann eingeladen.

Merke: 
Das Pferd welches den Hafer verdient, bekommt ihn selten.

Oder aber, Schwelbrand in einer Bandstrecke,
Solange man in der Lage ist Frischwetter zuzuführen geht es, aber......

Aus dieser brennden Strecke mussten wir Gummibandrollen, Getriebe und Motore bergen.
Es konnte jederzeit was explodieren.

Die Brandbekämpfung war zweitrangig.
Der Wert der geborgenen Materialien zählte viel mehr als der Mensch.
Hauptsache die Bilanzen stimmten.

Im übrigen
Grubenwehrleute bekommen für ihren Einsatz kein Geld oder eine Prämie.

Das Unternehem erleidet, dank des Einsatzes der Grubenwehr,  keinen oder einen sehr geringenVerlust und die Aufsichtspersonen werden mit Ehrenzeichen bedacht.

Aber, und das ist das wesentliche, es ist eine Ehre ein Grubenwehrmann zu sein.
Irgendwie ist man stolz darauf.
Auch ich !!!

Nur:
Es war schon immer blöd auf irgend etwas stolz zu sein, wo man was riskierte und andere profitierten.

Merke: Der Mensch wird immer von anderen manipuliert. 
Am besten mit der Ehre.


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