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Dienstag, 28. April 2015

Das TBG ( Technisches Büro Guelde)




Jedes Jahr war im Kraftwerk Revision.
Mal mehr, mal weniger.
Diese Revisionen wurden von Fremdfirmen durchgeführt.
Reparaturen, Erneuern, Modernisieren.
Dampf und E-Seitig.

Zum Abschluss der jeweiligen Arbeiten mussten die Dokumentationen, sprich Zeichnungen, von den jeweiligen Firnen überarbeitet bzw. neu erstellt werden.
Das war immer Bestandteil des jeweiligen Auftrages.

Es war wieder einmal soweit.
Die Firma Conti- Elektro aus Köln hatte ihre Arbeit beendet.
Nur mit den Zeichnungen haperte es.
Die Monteure waren längs weiter gezogen.
Das Büro in Köln kam mit den Arbeitsunterlagen nicht zurecht.
Jede Unklarheit zwischen Aufzeichnung und Wirklichkeit führte zu einer Fahrt zu uns.

Der EBV zahlte nicht, weil die Zeichnungen noch fehlten. 
Eines Tages stand der damalige Bauleiter Herr Kuhlmann bei mir im Büro und unterbreitete mir einen interessanten Vorschlag.

Ich bekäme von ihm alle Arbeitsunterlagen.
Dazu ein DIN A0 Zeichenbrett nach Hause.
Ich sollte ein Wirkschaltbild einer unserer Generatoren in DIN A0 erstellen .
(Das war im Revisionsvertrag  so vorgesehen )
Alle anstehenden Fragen könnte ich ja dann am Tag, während meiner Arbeitszeit, vor Ort direkt klären.
Honorar für mich  1000,00 DM

Das war was.
Nebenbei diese Summe?
Warum nicht.

Das Brett wurde angeliefert, die Unterlagen kamen und ich sass jeden Abend zu Hause am Zeichenbrett ein paar Stunden oder mehr.
Fehler oder Fragen?
Am nächsten Tag selber nachgesehen.
Der Bayer sagt dazu : Passt.

Auftrag erledigt, an Herrn Kuhlmann übergeben, Geld bekommen, 1 Woche später, von meinem Chef den erwarteten Plan von der Fa. Conti- Elektro angeliefert, bekommen und ihn archiviert.

Es war alles o.k.
Eines Tages ritt mich der Teufel und ich suchte mir den Bestellvorgang mal  raus.
"Revision des Generators.
Und, und, und, und.
-- Anfertigung eines Wirkschaltplanes in DIN A0 zum Preise von 15.000,00 DM----"

Bitte???????

Ich war zwar zufrieden mit meiner Bezahlung, aber als ich sah was die Firma für meine Arbeit bekommen hatte, fing ich an nachzudenken.

Man könnte doch, so nebenbei, usw.............

Gesagt , getan.
Ich meldete ein Techn. Büro an. Die IHK wollte mich nicht, nur die Stadtverwaltung wollte eine Registrierung.
Das Finanzamt nahm es erst einmal nur zur Kenntnis.
Später wurde ich Mehrwertsteuerpflichtig
Mein Antrag bei der Hauptverwaltung auf Annahme einer Nebenbeschäftigung wurde genehmigt.

Ich gab eine Anzeige im " Der Elektromeister" auf und bewarb mich dort für die Erstellung von elektrotechnischen Zeichnungen.

War doch mal ein Versuch wert.  

Mein erster Kontakt war die Firma Siemens in Köln.   
Ich bekam Probeaufträge.
Danach arbeitete ich regelmässig, über 25 Jahre für diese Firma.
Wuppertal, Köln und natürlich Aachen gehörten zu meinen Kunden.
Die Revision der grossen Braunkohlenbagger und der Neubau der Floatglas in Köln-Porz gingen auf mein Konto.

Es machte Spass.
Die Zeit verschaffte ich mir dazu.

So kam es, das viele Firmen ihre Arbeiten erledigten,
ich deren Dokumentationen erstellte, sie der betr. Firma übergab und mir die gleichen dann ein paar Wochen später von meinem Chef, als Bestandteil eines Fremdauftrages, wieder ausgehändigt bekam.

Neben kleineren Firmen war ich über 30 Jahre bei der Vegla nebenberuflich beschäftigt.   

Über die Firma Frapal bekam ich Aufträge des Atomreaktors Jülich.
Lernte die "heissen Zellen" kennen  und die Sorglosigkeit im Umgang  damit  machte mir Angst.
Meine damaligen Erfahrungen machten mich zu einem Gegner der Atomindustrie. 

Das Geld was ich zusätzlich verdiente, gab ich  auch zusätzlich aus.
Ich lebe heute noch ohne einen Gedanken an die Zukunft.
Geld hatte und hat für mich nur einen Sinn und Zweck.
Sich das Leben schön und angenehm zu gestalten.
Es hat sonst keinen Wert.
Man kann nicht eine Sekunde Leben damit kaufen. 

Deshalb habe  ich, auch heute, kaum noch Wünsche.
( aber auch keine Rücklagen :-)))))) 

Bin aber zufrieden so.

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