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Mittwoch, 29. April 2015

Eine Monatliche Stromabrechnung



Mal so etwas aus dem Alltag eines EBV Angestellten über das nie geredet wird.
Heutzutage habe ich den Eindruck, das manche immer beim EBV nur Friede, Freude, Eierkuchen vorgefunden haben. 
Vielleicht war ich auch nur im falschen Film.

Eines Tages fiel am Monatsletzten die gesamte EDV Anlage des EBV aus.
Die Stromabrechnung!
Eine vergleichbare Computeranlage in einer anderen Firma die unsere Daten verarbeiten konnte, war nur im Ruhrgebiet zu finden.

Mein ehemaliger Programmersteller aus Köln managte es, das wir mit unseren Unterlagen die Anlage in der Nacht dort benutzen konnten.
Er hatte zu dieser Firma auch eine Geschäftsverbindung und setzte sich für uns ein.

Herr Kleinert (Stabsstelle des EBV) war bereit uns mit seinem Privat-Auto zu fahren.
Uns, das war Herr Kleinert, ein Programmierer, ein EDV Rechenmann und ich.
Am Abend des Monatsletzten düsten wir los.

Eine Kiste mit Dateirollen und Lochkarten im Gepäck.
Im Ruhrgebiet angekommen, wir wurden schon erwartet, stellte man fest, die Anlage war zu klein für unseren Bedarf.

Wieder Guelde Kontakt nach Köln.
Wieder versuchte sich mein Mann bei einer anderen Firma für uns Kapazität zu bekommen.
Es klappte.
Nachts um 2,00 Uhr in der zweiten Firma.
Ein Herr dort wies  uns ein.
Um 4,00 Uhr ratterten unsere Daten los.
Um 6,00 Uhr kamen die ersten Angestellten der Firma zum Dienst.
Guelde sass da mit seinem Kollegen in einer Ecke auf einer Kiste und prüfte die ausgedruckten Ergebnisse auf Plausibilität.
Um 6,30 Uhr rasten wir nach Essen zur Steag. (oder RWE , ich weiss es nicht mehr)
Dort stand am Tor jemand der uns erwartete.
Dem die Abrechnung in die Hand gedrückt.
Wir hatten eine punktgenaue Landung hingelegt.
Stolz wie Oskar fuhren wir heim.
Die Stromabrechnung des betreffenden Monats für  ganz Deutschland konnte erstellt werden.

Ich wurde dann so gegen 9,00 Uhr von meinen Mitstreitern am Kraftwerk abgesetzt.
Ging zu meinem Chef, Hern Stoffels, und meldete Vollzug.
Erzählte ihm die Story der vergangenen Nacht.
Das wir nur mit Hilfe meines Kölners und dessen Verbindungen das hinbekommen hätten.
Das er sich, privat die ganze Nacht für uns Fremde um die Ohren geschlagen hätte und wir ihm dafür ein Honorar zukommen lassen müssten.
Das wir noch nicht einmal dazu gekommen wären was zu essen und ich froh wäre endlich ins Bett zu kommen.   
Her Stoffels sah mich komisch an und meinte:
Wieso, sie haben doch erst um 15,00 Uhr Feierabend?

Ich versuchte ihm zu erklären, das ich am Vortag morgens um 6,00 Uhr zur Schicht gekommen bin.
Dann am Nachmittag die Panne erfuhr und seitdem, das heisst seit rd. 30 Stunden auf den Beinen wäre.
Seine Entgegnung:
Das bekommen sie als Angestellter ja auch bezahlt.
Da er aber kein Unmensch wäre, dürfte ich mittags um 12,00 Uhr dann nach Hause gehen.

O.k.
Ich war zu müde, um mich mit diesem Arschloch zu diskutieren.

Zwei Tage später riefen mich meine Kollegen an und frugen mich wieviel Spesen ich denn eingetragen hätte.
?????????????!
Na, sie hätten Verpflegungskosten in Höhe von 50,00 DM eingesetzt, ich sollte mich daran orientieren.
Bis dahin hatte ich noch nicht einmal an so etwas gedacht.
Wir hatten aus einem Automaten Cola und so ein  Brötchen gezogen.
Mehr Zeit und Möglichkeiten hatten wir garnicht.

Ich machte eine Spesenabrechnung.
Setzte 25,00DM ein.

Telefon von Stoffels.

"Was soll das denn sein? Kann ich leider nicht anerkennen. Sie haben selbst gesagt: Wir hatten keine Zeit gehabt was zu essen. Also sind auch keine Spesen angefallen.
Und was den Herrn aus Köln anbelangt, das ist ja ganz schön, aber da hätte er eben früher sich ein Honorar ausbedingen müssen."

War mir klar.
Was kann man von einem Gnom der sich Mensch schimpfte anderes erwarten.
Ich entschädigte den Herrn aus Köln privat. 
Denn letztendlich reichten meine Befugnisse damals schon aus, das zu trixen.

Ich selbst?
Ach, ich kam schon auf meine  Kosten.
Dafür war ich schon zu lange hier.
Kannte zu viel.
Wusste zu viel.

Meine innere Begeisterung für meinen Chef kannte wieder einmal keine Grenzen. 










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