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Montag, 20. April 2015

Es wurde amüsant


Mein 3. Arbeitstag.
Ich erinnerte mich daran, das man mir aufgetragen hatte, mich im Büro der Betriebsingenieure morgens mal zu melden.

Meinen Kittel hatte ich angezogen. (man muss ja nicht unbedingt provozieren)
Treppe rauf, angeklopft, niemand sagte etwas, hinein.
Drinnen ein paar Herren in vorschriftsmässigem Outfit.
Es waren die zwei Betriebsingenieure, die beiden Schichtführer, noch zwei mir unbekannte Herren und der Laborchef.
Ihre Blicke ob meiner Kleidung sagten alles.
Hatte ich mit gerechnet.
Höflich wie ich bin:
"Glück Auf zusammen, mein Name ist Gerhard Guelde, ich bin seit 2 Tagen hier als Angestellter eingewiesen und ich habe die Aufgabe die techn. Dokumentationen zu erstellen bzw. auf dem laufenden zu halten."

Alle schauten mich an.
Von oben bis unten,
Niemand sagte etwas.
Dann wurde mir erklärt:
"Hier in diesem Hause sagt man nicht Glück Auf, sondern Guten Tag oder Auf Wiedersehen"

Das waren die ersten Sätze von denen.   
Ich werde sie nie vergessen!l

Meine Antwort:
"ich dachte wir sind hier in einem Bergbauunternehmen. Immerhin haben sie doch hier nur Arbeit wenn der Bergmann untertage für sie Kohlen abbaut. 
Aber wenn ihnen das unangenehm ist, werde ich mich umstellen"  

Ich glaube, dieser erste Kontakt, war massgeblich für die gesamten nachfolgenden 25 Jahre.
Ich war der Kumpel und stolz darauf, und die da waren, oder wollten es , immer etwas besseres als die anderen sein.

Der 3. Tag ging dann seinen Lauf.
Ich begann mich immer mehr als Enfant terrible zu fühlen, was ich auch war und blieb.

Der 4. Tag.
Morgens, der aufgetragene Besuch bei denen da oben.
Meinen weissen Kittel an, die Treppe rauf, an der Tür geklopft, rein.

Als ich die Tür aufmachte, drinnen die gleichen Herren, sprangen alle gleichzeitig auf, nahmen Haltung an und riefen im Chor.
"Glück Auf Bergmann" 

Ich habe nur gegrinst und bin wieder gegangen.

Ich hatte meine Anstellung in der Tasche.
Sie brauchten mich.
Ich sie nicht.
Was konnte mir passieren?

Ich wusste ein weiteres mal.
Gerhard, hier bist du richtig.
Es wird amüsant.

Es tut mir fast leid es heute sagen zu müssen, denn mancher dieser Herren liest heute hier mit.
Ihr seid mir alle, aber auch alle, die ganze Dienstzeit, so am Asch vorbei gegangen......
Euer Dünkel, eure Überheblichkeit, auch noch der so mancher anderer meiner 
"Kollegen" hat mich nur innerlich zum lachen gebracht.
Heute noch.

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