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Freitag, 20. März 2015

erster Alsdorf Kontakt


Eigentlich muss ich nun meine Geschichte splitten.
Der eine Teil hat was mit meinem beruflichen Werdegang zu tun.
Der andere mit meinem Privatleben.
Beide haben zwar nichts miteinander direkt zu tun, 
lassen sich aber auch nicht trennen. 
Ich werde versuchen diesen Spagat zu meistern.

Also zog ich nun eines Tages um.
Hört sich gut an :-))))))))
Das bedeutete, das ich morgens die 
Herzogenratherstrasse 100 verliess, zur Zeche ging, und abends in die Linnicherstrasse 65 zum schlafen ging.
Ich hatte ja nichts, ausser dem was ich am Leibe trug.

Mein Vermieter war Witwer.
Oben im Haus wohnte noch  seine verheiratete Tochter. 
( Brauns, Maria) mit Mann und Sohn.

Herr Brendt war eigentlich ein "Kerl"
Und was für einer.
Grob, rauh aber ehrlich.
Passte mir.

Am ersten abend ging ich nun mal mein neues Revier erkundigen.
Strassenkreuzung.
An der rechten Ecke ein Lampengeschäft.(Dormann)
da etwas weiter, Plum. Eine Gaststätte mit Saal.
Links die Schaufenbergerstrasse. 
Da rein.
Nach 100 metern, links ein Sportplatz, daneben eine Gaststätte. Die gehört eben zu einem Sportplatz. 
Nebenbei bemerkt, die Wirtin war eine exellente Köchin. Aber das erst in viel späteren Jahren zur Kenntnis genommen.
Rechts eine Reihe Zechenhäuser.
Auf dem Platz selbst trainierten etliche Fussballer.
Ich blieb auf der rechten Strassenseite vor  einem Haus stehen und schaute denen da  drüben zu.

Mit einemmal hatte ich das Gefühl, ich wäre undicht.
Warum zum Teufel hatte ich eine nasse Hose und Wasser in den Schuhen?
In diesem Alter schon incontinent ?
Ich war doch auch nicht besoffen?

Dann bemerkte ich es.
Ich stand dicht an der Hauswand.
Aus der kam ein kurzes Stück Rohr raus.
Das war der Abfluss von der Küchenspüle drinnen.
Wenn nun die Hausfrau drinnen was ausschüttete, lief es durch das Rohr auf die Strasse.
Ich stand genau vor der Mündung.
Ein Glück nur, das es nicht das heisse Wasser vom Kartoffel abschütten war.

Alle Häuser hatten die gleiche Entwässerung.
Es gab also hier, im Jahre 1948 noch keine Kanalisation.
Für mich als Städter, unvorstellbar.

Genau wie in  Kellersberg.
Eine Bergmanssiedlung, zwar schon 1906 gebaut, aber bis dato noch keine befestigte Strasse.
Diese wurden dort erst weit nach dem Krieg mit einer Deckschicht versehen.

Man brauchte immer den Bergmann, hielt ihn auch am Leben, aber das war es auch.
Ansonsten, die Anerkennung die er immer verdient hatte, bekam er nie.

Ich staune immer noch, das sich diese Menschen das alles über Jahrzehnte haben gefallen lassen.

Dabei ist dieser Beruf mit keinem anderen vergleichbar.
Ich hatte später öfter die Möglichkeit mal jemand aus der Familie mit nach untertage zu nehmen.
Es haben alle dankend abgelehnt.
Pure Angst !
Doch meine Deputatkohlen, die haben sie immer gern genommen.

Vielleicht war ich auch deshalb ein Aussenseiter in der Familie in die ich dann mal einheiratete ?

Im Moment war mir das piepschnurzegal.

Ich sah Licht am Ende des Tunnels. 

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