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Dienstag, 28. Oktober 2014

Erinnerungen (10)


Es wurde hell.
Die Keksdose mit reinem Benzin stand noch da.
Sämtliche Knochen hatten wir auch noch. ( man konnte sie nach dieser Nacht einzeln zählen )

Der Schlüssel rum.
Der Motor brummte.
Es ging zum Pass.
Grosser San Bernhardino.
2047 m hoch.
17% Steigung. 
Schotterstrasse
Das war die eine Komponente.

Die andere.
Eine saure Frau.
Ein Kind was die Schnauze voll hatte.
Kaum noch Geld.

Was war da positiv?
Na, ICH.
Voller Mut und Tatendrang.
Ein neues Auto voller Öl mit Benzin.
Eine Keksdose voll mit Benzin.
Und einen Optimismus den ich bis heute in diesen Dingen nie verloren habe.

Wir fuhren.
Nur, der Wagen zog nach ein paar Kilometern nicht mehr. Er blieb einfach stehen.
?????????
Die Kerzen verrußten. ( bei dem Ölanteil, logisch) 

Um es kurz zu machen.
Der Pass selbst, ist ein Tal.
An der rechten Flanke geht es Kilometerweit immer geradeaus bergauf.
Am Ende des Tals, nach zig Kilometern, eine Linkskurve mit einem Rückblick auf die gefahrene Strecke.

Alle 1 - 2 Kilometer wurde angehalten.
Die zwei Kerzen rausgedreht.
Diese sauber und trocken gemacht.
Während des trocknens etwas reines Benzin in den Tank geschüttet.
Weiter gefahren.
Angehalten, und das Spiel begann von neuem.
Den ganzen Tag lang.
700 ccm und 2 Zylinder brauchen nun mal nicht so viel Treibstoff.

Zusätzlich.
25 PS , ein vollgepacktes Auto und 17% Steigung ist doch auch etwas.

Durch diese Art wurde das Mischungsverhältnis im Tank immer magerer.
Nur soviel.
Wir fuhren den ganzen Tag und die Keksdose gab  ihren letzten Rest erst weit in Deutschland in den Tank ab.
Natürlich wurden die Reinigungsintervalle  immer  länger, nur:

Das Auto qualmte wie ein Schornstein.
Als wir die Passhöhe erreichten, war das gesamte Tal voll vernebelt.
Zum Glück gab es damals kaum Verkehr auf diesen Strassen.
Heute würden wir in den Bau wandern und Führerscheinentzug auf Lebenszeit haben.

 Nun, wir kamen über den Berg.
Wir kamen auch heil und gesund nach Hause.

Der Wagen war gut eingefahren.

Das schlimmste war nur.
Ich hatte Lunte gerochen an diese Art des Fahrens.
Leider meine Frau nicht.

Mal sehen in wieweit ich noch mal so etwas schreibe.
Die nächste Fahrt mit dem Goliath ging nämlich nach Gibraltar.
Dort nach Tanger, aber ohne Auto  Das blieb in Europa. Wir nach Afrika.

Nach dieser Fahrt hier, hielt sich die Begeisterung meiner Frau für Urlaubsfahrten mit mir in Grenzen. 
War eben eine Frau!

Das war auch einer der Gründe für mich, in der Zukunft halbe Weltreisen allein zu machen.
War auch besser so :-))))))))

Männer sind da doch ein anderer Schlag..


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