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Mittwoch, 22. Oktober 2014

Erinnerungen (7)


Airolo.
Das Tessin.
Wir  waren noch in der Schweiz.
Aber hier ist schon eine andere Luft.

Leicht, luftig, würzig, nach Blumen und Kräutern duftend.
Die Menschen haben sich dieser Luft angepasst.
" Die Leichtigkeit des Seins" 
Es ist der Süden.
Den, den ich bis heute liebe und wo ich gerne meine letzten Tage verbringen würde.

Italien wurde erreicht.
Es änderte sich etwas.
Hektik kam auf.
Nun, Mailand ist eine Industriestadt. Mit all seinen Nachteilen die nun mal eine Stadt hat.
Die Einfallstrasse glich einer Rennbahn.
Ich bekam, trotz Berg- und Passerfahrung, so langsam mit, was Auto fahren in Italien heisst.  
Auch jeder Vespa Roller ist mindestens mit einem Formel 1 Piloten besetzt.

Wir wollten, natürlich, zum Dom.
Da ich nicht lebensmüde war, ich ein Schild : " Parkplatz " sah, war das erste Ziel klar.
Der Parkplatz war bewacht und auch vom Preis her erschwinglich.
Gleich daneben, als " Wiederfindungspunkt " war das Castello de la Forza.

Und wie nun weiter?
Ohne Führer, ohne Karte, ohne Sprachkenntnisse?

Hier eine kleine Anmerkung :
Ich bin durch die halbe Welt gereist. Nicht immer Touristenpfaden folgend, ich kann, bis heute , kein Wort Englisch.
Ich hatte nie Probleme. Es ist auch  immer so gegangen.   
Vielleicht weil ich immer freundlich war, nie forderte, nie die Arroganz eines Deutschen herauskehrte und mich immer als Gast in einem fremden Lande benommen habe.

Doch weiter.
Wir blieben am Eingang stehen und sprachen alle Autofahrer an.
Keiner verstand uns. 
Doch, einer sprach Deutsch. Das genau war unser Plan.
Ob er..... 
Natürlich. Nur rein. Kleiner Fiat. Alles passte.
Nur, ich hatte vergessen: 
Der Hintersitz ist nicht für einen Teutonen mit 180 cm Körpergrösse konzipiert. 
Ausserdem, ein Italienisches Auto kennt nur Vollgas, Bremse und eine unerschöpfliche Menge an Schimpfworten, die der Fahrer während der Fahrt durch die geöffneten Scheiben den anderen Verkehrsteilnehmern zuschreit.
Man kann sich daran gewöhnen .
Nur die Augen sollte man während der Fahrt nicht öffnen.
 Ein Talisman oder Stossgebet sollte hier Wunder wirken.

Wir erreichten unser Ziel.
Ein Trinkgeld war gegen sein Ehre.

Der Dom.
Eigentlich enttäuschend.
Klein und nichts darstellend
Liegt aber , glaube ich, auch an der Grösse des Platzes.

Meine Frau und Tochter gingen rein.
Ich musste mich von der Schaukelei erholen.
Sass auf der Erde, und war auch so glücklich mit den unzähligen Tauben.

Hier konnte man auch eine Strassenkarte erwerben.
Damit ging es nun zurück zum Parkplatz.
Dort den Obulus entrichtet.
Den Schlüssel rein und : Start.

Moment?
Was war da für ein Geräusch?  
Sogar ich hörte, das da was nicht stimmte.

Es war nichts weiter, als das man uns auf dem bewachten Parkplatz einen Teil unseres Schalldämpfers geklaut hatte.
Schimpfen ist zwecklos. Weg ist weg.
Auf eines habe ich mich in meinem ganzen Leben immer und zahlreich verlassen können.
Die Findigkeit und Improvisionsfähigkeit Italienischer Autowerkstätten.

In so einer wurden wir dann weiterfahrensfähig gemacht.
Hat auch bis zu Hause gehalten.

Nur da waren wir noch lange nicht.

Das aber sind weitere Geschichten.

Mein Leben und meine Reisen waren NIE langweilig oder liefen nach Schema FF ab.


 ( Fortsetzung folgt ) 
 

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