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Dienstag, 14. Oktober 2014

Meine Gedanken (6)


Mir ist so aufgefallen, das ich im Rückblick auf mein Leben, eigentlich mich mehr an die Dinge erinnere, die nicht so perfekt und schön waren.
Weniger an das erlebte, sondern mehr an das nicht erlebte.
An das nicht gemachte, aufgegebene, ausgeschlagene.
An verpasste oder nicht erkannte Gelegenheiten.
Egal welcher Art.
Ob menschlich, persönlich oder an Erlebnissen.

Ich weiss nicht ob das allen so geht.
Nicht das ich das schöne und angenehme vergessen habe, nein, aber es steht immer erst in zweiter Linie bei meinen Rückerinnerungen.

Z.B.
Wenn ich an Hongkong denke, fällt mir nicht zuerst der traumhafte Blick vom Peak  Abends auf die Stadt ein, nein, nur die Frage: Hätteste den kleinen Gewinn im Spielkasino von Macao nicht doch noch einmal einsetzen sollen statt ihn einzustecken? Vielleicht? Der Wahrsager hatte mich dringend dazu geraten.

Oder:
Nein in Russischen Klöstern höre ich nicht in meinem inneren den wunderschönen und von mir geliebten Gesang der Mönche, oh nein  , zuerst sehe ich die katastrophalen Zustände der dortigen Toilettenanlagen.

Oder:
Vor meinen Augen ist nicht die Stimmung  an der Newa in den weissen Nächten von St. Petersburg und ihre Verzauberung die ich erlebte, nein , zuerst denke ich daran, wie der Service die Gläserreste von Wodka in einer Flasche von allen Tischen einsammelte um sie später wieder neu zu verkaufen.
   
Auch die Begegnungen und " Angebote " auf dem menschlichen Sektor die ich ausgeschlagen habe. 
Was habe ich versäumt ? 
Was ist mir entgangen ?
Warum habe ich manches persönliche Angebot abgelehnt?
Hätte ich nicht doch " ja" sagen sollen ? 

Welche Erlebnisse und Glücksmomente habe ich ausgeschlagen ?  

Ich glaube hier ist der Punkt. 

Meine immer noch nicht gestillte Sehnsucht nach Neuem, Fremden, unbekanntem. 

Was, wen hätte ich erhören sollen um diese zu stillen?

Vielleicht ist das aber der Grund, das ich heute immer noch auf der Suche bin.
Trotz aller Gelassenheit und dem was ich erlebt habe,  bin ich innerlich noch immer unbefriedigt. 

Oder auch vielleicht, das ich in meinem innersten immer noch nicht begreifen will:

Gerhard, 
Du bist alt!
Der Zug ist abgefahren !
Du bist nicht mehr im Rennen ! 
Dich will niemand mehr !

Es ist sehr schwer, das für sich selbst zu erkennen.
Denn für mich persönlich heisst das: Sich selbst aufgeben und resignieren.
Sich mit dem Alter abzufinden.
Das aber will ich nicht!
NEIN! 

Das Leben zeigt es einem aber trotzdem täglich sehr brutal was Sache ist.

In den nächsten 20'Jahren werde ich das bestimmt aber auch noch lernen.

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