Warum muss ich immer über jedes Wort nachdenken ? (2)

Fortetzung:

Da liegt mir immer noch das Wort " Respekt " in seiner ursprünglichen Bedeutung, im Kopf.

Respekt heisst für mich " respektieren. "

Es zur Kenntnis zu nehmen und danach zu handeln.
Eben , es zu respektieren. 
Z. B . respektiere  ich die rote Ampel. Ich nehme sie zur Kenntnis. Mehr aber auch nicht.
Nie aber es als Oberhoheit oder über mich stehend zu sehen.

" Respekt " wird oft ganz anders interpretiert und gewünscht. Anerkennung und Bewunderung von irgend was.
Und dieser Respekt wird auch eingefordert.
So sehe ICH es NIE !

Bringe ich dieses Wort nämlich in Beziehung zu einem Menschen entsteht ein völlig neuer Begriff. 

Wie kann ich einem Menschen " Respekt " entgegenbringen?

Kommt auch leicht in die Richtung " Verehrung" 

Genau so ein Wort mit dem ich nichts anfangen kann.

Doch nur mal zum " Respekt" 

Hier kommt doch der Touch " Unterwerfung" hinein.

Respekt zollen.

Ich soll einem Menschen huldigen. Warum? 
Weil er alt, reich oder schlau ist?

Ich erkenne es an das er es ist. 
Es geht mir selber aber auch am Asch vorbei. 

Ich respektiere ( im Sinne von Kenntnisnahme )  es ja auch, aber ich habe keinen Respekt vor jemandem und auch schon garnicht zu einem toten Gegenstand.

Zum Beispiel Respekt gegenüber einem Fetzen Stoff? 

( Verzeihung, manche sagen Fahne dazu. Ich denke da auch so an Wilhelm Tell )

Auch wieder so ein Ding. 
Vielleicht noch in Verbindung mit dem Absingen eines Liedes.

Immerhin " respektiere" ich Menschen die meinen, es wäre Publikumswirksam, auf einem Platz zu stehen und ehe sie mit ihrem Ball anfangen zu spielen, mit verdrehten Augen und nicht sichtbaren Gedanken, dem Publikum ihre schauspielerischen Fähigkeiten vorzuspielen. 

Das gehört zu ihrer Schau.

" Respekt "

Irgendwiewo lässt mich dieses Wort nicht los.

Ganz schlimm und unverständlich wird es für mich aber erst, wenn wir den Toten " Respekt" entgegen bringen.

Es tut mir leid.

Ich kann damit nichts anfangen.

Der Tote ist tot.

Ich kannte ihn nicht.

Ob er gut oder schlecht war.

Er ist nun tot. Man kann an ihn denken oder nicht.
Nur " Respekt" aufbringen, da fehlt mir der Zusammenhang.

Hätte ich ihn damals, im Krieg, nicht selbst erschossen,  würde er heute noch leben.

Erst erschiessen und dann respektieren?

Ich höre lieber auf.

Es dreht sich alles in meinem Kopf.

Immerhin habe ich begriffen, es gibt immer wieder Worte und Ausdrücke, die sich hervorragend verwenden lassen.

Vor allem von Menschen die die anderen  Menschen nicht respektieren sondern nur für ihre Zwecke benutzen.

Das schlimmste für mich ist in diesem Zusammenhang, das man, auch im täglichen Gebrauch, Worte und Begriffe verwendet ohne zu überlegen was man da sagt.

Das zeugt von Gedankenlosigkeit.

Genau wie man oft sagt : " Ich liebe Dich "

Wirklich? Oder nur weil man " es " in diesem Moment sagt?
Weil es üblich ist und vielleicht erwartet wird ?

Und der Partner denkt dabei: " o.k., nur habe ich eigentlich das Bügeleisen ausgeschaltet?" 

Oder auch : " Hallo, wie gehts?" 

Es interessiert den Fragesteller meist einen Scheiss wie es mir geht. 

Eine Floskel wie viele.

Doch ich schweife ab.

morgen mal weiter.