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Sonntag, 3. Mai 2015

Epilog


Und nun?

Ich war " Unruheständler"

Ich war glücklich.

Keinen mehr, dem ich in den Arsch kriechen musste.
Keiner der seinen persönlichen  Frust, weil die Ehefrau wieder einmal "nein" gesagt hatte, an mir ausliess.
Keine Termine die mir die Ruhe raubten und bei deren  Erfüllung ich statt Lob auch noch doofe Worte hörte.
Niemand der Mitarbeiter als seine Untergebenen oder Halbidioten behandelte. 
Niemand der versuchte sich auf Kosten anderer zu profilieren und seinem eigenen Ego verfallen war.
Nie mehr arbeiten ohne Mehrentlohnung während andere sich Prämien in den Asch schoben.
Nicht aufpassen müssen, ob nicht irgendein Vasall des Chefs ihm wieder mal was von mir zutragen würde
Kein Kleinkrieg unter sogenannten "Kollegen"

Ich war frei.
Endlich.
Ich arbeitete mehr als vorher.!!!!!!! 
Ich verdiente viel weniger als vorher.!!!!!!!! 
Aber, ich war endlich ein Mensch.
Von allen Menschen, mit denen ich in den fremden Firmen zu tun hatte, respektiert und als gleichwertig angesehen.
Nicht der persönliche Spielball mit sich selbst unzufriedener, in der Seele schlechter Menschen.

Mein Leben vom Hitlerjunge und Strassenkind in Berlin, über Soldat, Gefangenschaft und mancherlei Umwege war vorerst beendet.  

Ich hatte es geschafft.

Meine Familie habe ich bewusst in diesen ganzen Berichten ausgeklammert.
Es war nach aussen, für andere, immer alles gut.
Aber innen war vieles was nicht in Ordnung war.
Ich habe vor dem Wort "Familie" soweit sie Angehörige und nicht die "eigene" betreffen, einen Horror.

Man sollte immer nach vorn schauen, nie zurück.
Die Zukunft bringt was.
Die Vergangenheit hinterlässt nur Erinnerungen oder Kratzer.

Meine Tochter starb.
Mein Schwiegersohn starb.
Meine Frau starb.

Ich habe bis zum 80. Lebensjahr versicherungspflichtig gearbeitet.
GERN! 

Dann hörte ich freiwillig auf.

Bin nun in jedem Jahr ca. 9 Monate in Urlaub.
Habe immer meine drei gleichen Reiseziele. 
Mehr sehen möchte ich nicht mehr.
Ich kenne  die halbe Welt.

Kenne die Menschen und darum liebe ich meinen Zwergdackel.

Die Rente reicht mir.
Rücklagen habe ich nicht und brauche sie auch nicht.
Eine neue Liebe zeichnet sich ab. (Mit 89 Jahren!) 
Werde endlich mal als Person und nicht als Objekt gesehen. 
Man gebraucht mich nicht, sondern braucht mich.

Die Gesundheit geht so lalala.
Was zwickt, sind nur Alterserscheinungen. 
Ich habe keine Wünsche mehr.
Bin rundum glücklich.

Wer kann das am Ende eines langen Lebens schon von sich sagen? 



Ich bin so langsam am Ende "meines" Lebens angelangt.
Und damit auch an meine persönliche Aufarbeitung desselben.

Wie schon ganz am Anfang erwähnt. 
Es ist nicht alles geschrieben worden, sondern immer nur die Spitzen erwähnt.
Aber ich konnte für mich noch einmal alles aufarbeiten. 
Es befreit.
Es geschah auf Anraten eines Psychologen den ich mal zufällig auf meinen Fahrten kennen lernte. 
Es war ein guter Rat. 
Für mich.

Für alle Leser, ein herzliches Glück Auf.
Nehmt Euer Leben nicht so ernst oder seht es nur negativ.

"Das Leben ist schön. 
Überseht einfach Wesen die sich Mensch nennen, aber nicht wissen was einer ist."

Alles im Leben hat einen Sinn.
Und wenn es nur der ist, in Ruhe und Frieden mit sich selbst, zu sterben.

Keiner kann seinem Schicksal entrinnen.
Niemand!

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